Presse­mitteilung

Huml wirbt für FSME-Schutzimpfung – Bayerns Gesundheitsministerin: Rechtzeitig vor Infektion durch Zecken schützen – Bereits drei FSME-Erkrankungen in diesem Jahr

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat dazu aufgerufen, sich mit Schutzimpfungen für die diesjährige Zeckensaison zu wappnen. Huml betonte am Montag bei einer Pressekonferenz in Erlangen: "Zecken können gefährliche Infektionskrankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Von April bis Oktober ist das Risiko am höchsten. Deshalb ist es jetzt höchste Zeit für eine Schutzimpfung."

Huml fügte hinzu: "In diesem Jahr sind in Bayern bereits drei FSME-Fälle bekannt geworden. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 127 FSME-Fälle im Freistaat. Das waren vier mehr als 2014."

Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen wurden immer mehr Regionen in Bayern als FSME-Risikogebiet erklärt. Aktuell sind 82 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten FSME-Risikogebiet. Vor einem Jahr waren es 80. Experten zufolge infizieren sich 90 Prozent der an FSME Erkrankten bei Freizeitaktivitäten.

Huml warnte: "FSME ist keine Lappalie. Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark können die Folge sein. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen."

Nach erfolgter Infektion treten bei rund 30 Prozent der infizierten Menschen Krankheitserscheinungen auf. Die Krankheit verläuft in zwei Phasen: Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit mäßigem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindelgefühl. Nach einem fieberfreien Intervall von etwa einer Woche bis 20 Tagen entsteht bei ca. zehn Prozent der Patienten eine Meningoenzephalitis (Hirnhaut- und Gehirnentzündung). Es besteht dabei die Gefahr von bleibenden Schäden wie Lähmungen. Bei ein bis zwei Prozent der Erkrankten führt die Erkrankung zum Tode.

Dr. Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen, erklärte bei der gemeinsamen Pressekonferenz: "Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz. Dieser ist für die laufende Saison zunächst ausreichend."

Frühwein fügte hinzu: "Wir empfehlen die FSME-Impfung für jeden Menschen in Bayern, der sich in Risikogebieten oft in der Natur aufhält. Die Impfung gegen FSME ist sehr gut verträglich und wird im Freistaat von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen."

Zecken können auch die gefährliche Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch zu schmerzhaften Nerven- und Hirnentzündungen kommen. Seit Einführung der Meldepflicht 2013 gab es 11.933 Borreliose-Erkrankungen in Bayern. Regionale Schwerpunkte mit den höchsten Fallzahlen sind insbesondere die östlichen Teile Niederbayerns und einige Landkreise in Oberfranken.

Das Nationale Referenzzentrum für Borrelien (NRZ) am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim erforscht unter anderem, ob die Borreliose mit dem Klimawandel zunimmt. Der LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf erläuterte: "Gegen Borreliose schützt zwar keine Impfung, sie kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden. Je früher dies geschieht, umso besser. Wichtig ist, Zecken möglichst bald und korrekt vom Körper zu entfernen."

Das Bayerische Gesundheitsministerium informiert auch in einem Film speziell für Kinder über die Gefahr durch Zecken. Der Film ist im Internet zu finden unter:

www.zecken.bayern.de

Weitere Informationen gibt es unter:

https://www.stmgp.bayern.de/aufklaerung_vorbeugung/infektionen/zecken.htm