Presse­mitteilung

Huml setzt auf Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung – Bayerns Gesundheitsministerin zum Welthospiztag 2015: Klares Nein zu organisierter Sterbehilfe

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat anlässlich des Welthospiztages am 10. Oktober für eine deutliche Absage an die organisierte Sterbehilfe geworben. Huml betonte am Samstag: "Es darf schwerstkranken und alten Menschen nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie der Gesellschaft zur Last fallen. Vielmehr muss ihnen ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt möglich sein. Bayern treibt deshalb den Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung voran."

Die Ministerin fügte hinzu: "Das Sterben sollte stärker als Teil des Lebens betrachtet werden – als ein Vorgang, der weder künstlich verlängert noch verkürzt werden soll. Auch Möglichkeiten zur assistierten Selbsttötung und zur Tötung auf Verlangen dürfen nicht eröffnet werden."

Huml unterstrich: "Es ist mir ein wichtiges Anliegen, den Menschen in Bayern eine hochwertige Sterbebegleitung zu ermöglichen. Dafür hat der Freistaat bereits wesentliche Strukturen aufgebaut. Ziel muss es sein, allen Betroffenen den Zugang zur Hospiz- und Palliativversorgung zu ermöglichen – unabhängig von der sozialen oder kulturellen Zugehörigkeit. Deswegen ist es wichtig, die Fachkräfte gezielt zu schulen."

Der Welthospiztag 2015 steht unter dem Motto "Hospiz- und Palliativversorgung. Für alle. Überall." Um den Zugang für alle betroffenen Menschen zu öffnen, unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium Projekte zur kultursensiblen Hospizarbeit. So fördert es das Schulungskonzept "Interkulturelle Begleitung für Ehrenamtliche in der ambulanten Hospizarbeit" der Stiftungsfachhochschule München.

Huml betonte: "Wir möchten ehrenamtliche Hospizbegleiter besser auf die Begleitung von Menschen mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Hintergründen vorbereiten. Um das zu erreichen, entwickelt die Stiftungsfachhochschule München derzeit ein neues Modul für die Ausbildung der Hospizhelfer. "

Das Gesundheitsministerium unterstützt zudem die Entwicklung einer mehrsprachigen Informationskampagne, um Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt auf die Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung aufmerksam zu machen. Die Ministerin unterstrich: "Für Menschen mit Migrationshintergrund ist der Zugang zur Hospiz- und Palliativversorgung oft schwierig. Das liegt insbesondere an Sprachbarrieren. Außerdem fehlen Migranten oft Informationen über unser Gesundheitssystem und die Angebote der Hospizbegleitung. Hier setzen wir mit einer Informationskampagne speziell für Migranten an."

Huml fügte hinzu: "Um Kinder und Jugendliche für den angstfreien Umgang mit Sterben, Tod und Trauer zu sensibilisieren und zu stärken, unterstützen wir das Projekt 'Hospiz macht Schule'. Hier sollen Hospizbegleiter in Kursen befähigt werden, in die Schulen zu gehen und dort einfühlsam mit den Schülern über Tod und Sterben zu sprechen. Für die Befähigungskurse stellt das Gesundheitsministerium finanzielle Mittel zur Verfügung."