Presse­mitteilung

Huml warnt vor sorglosem Umgang mit der „Pille danach“ – Bayerns Gesundheitsministerin: Arzneimittel greift gravierend in den Hormonhaushalt ein

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor einem sorglosen Umgang mit der sogenannten "Pille danach". Huml zeigte sich am Freitag besorgt über Berichte, denen zufolge der Verkauf des Medikaments sprunghaft angestiegen ist. Die Ministerin betonte: "Durch die seit Mitte März geltende Rezeptfreiheit darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Einnahme der 'Pille danach' bedenkenlos möglich ist. Es handelt sich dabei um ein stark wirksames Arzneimittel, das gravierend in den Hormonhaushalt der Frauen eingreift."

Die Ministerin fügte hinzu: "Deshalb ist vor dem Einsatz der 'Pille danach' trotz der Rezeptfreiheit eine ärztliche Untersuchung und Beratung sehr sinnvoll. Das gilt vor allem für minderjährige Frauen. Auf keinen Fall sollte die 'Pille danach' regelmäßig als alternatives Verhütungsmittel eingesetzt werden."

Huml, die selbst Ärztin ist, erläuterte: "Die 'Pille danach' kann zum Teil sehr starke Nebenwirkungen haben. Das geht über Übelkeit und Blutungen bis hin zu Zyklusstörungen. Denn dieses Arzneimittel ist viel höher dosiert als eine Monats-Pille mit dem gleichen Wirkstoff."

Die "Pille danach" (Wirkstoffe Levonorgestrel und Ulipristalacetat jeweils zur Notfallkontrazeption) kann seit dem 14. März in Deutschland rezeptfrei in Apotheken verkauft werden. Hintergrund ist eine Entscheidung der Europäischen Kommission, die Ulipristalacetat-haltige "Pille danach" von der Verschreibungspflicht auszunehmen.