Presse­mitteilung

Huml für mehr Förderangebote bei Down-Syndrom – Bayerns Gesundheitsministerin: Bestmögliche medizinische Versorgung erreichen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung von Menschen mit Down-Syndrom ein. Huml betonte anlässlich des "Welt-Down-Syndrom-Tages" am Samstag: "Wir müssen alles daran setzen, Menschen mit Down-Syndrom in unsere Gesellschaft zu integrieren. Als Gesundheitsministerin und Ärztin ist es mir deshalb ein wichtiges Anliegen, dass wir für die Betroffenen eine bestmögliche medizinische Versorgung erreichen. Denn heutzutage können Menschen mit Down-Syndrom bei frühzeitiger Behandlung und individueller Förderung oft ein weitgehend selbstständiges Leben führen."

Die Ministerin fügte hinzu: "In der Vergangenheit haben wir in Bayern mit den vorhandenen Versorgungsangeboten für Kinder und Jugendliche schon viel erreicht. Wir haben ein gut aufgestelltes Angebot in der ambulanten und stationären Versorgung, das für behinderte Kinder flächendeckend ergänzt wird durch Interdisziplinäre Frühförderstellen und sozialpädiatrische Zentren. Jetzt geht es darum, entsprechende Förderangebote auch für Erwachsene mit Down-Syndrom auszubauen. Dafür setze ich mich auch auf Bundesebene ein."

In Bayern gibt es aktuell in jedem Landkreis und in jeder Stadt mindestens eine Frühförderstelle, zusätzlich verteilen sich 17 sozialpädiatrische Zentren über alle Bezirke. Huml bekräftigte: "Forderungen von Betroffenen, interdisziplinäre Zentren auch für Erwachsene zu schaffen, wird nun aktuell mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz auf Bundesebene Rechnung getragen. Demzufolge können künftig für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen auf deren Bedürfnisse hin angepasste medizinische Behandlungszentren geschaffen werden. Dort sollen die von erwachsenen Menschen mit Behinderungen benötigten Leistungen 'aus einem Guss' und damit insbesondere interdisziplinär erbracht werden können."

In Bayern leben derzeit laut Schätzungen zwischen 4.500 und 7.500 Menschen mit Down-Syndrom. Im Jahr 2013 wurden Schätzungen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge im Freistaat rund 240 Babys mit Down-Syndrom geboren.

Laut internationalen Studien erhöht sich die Lebenserwartung von Menschen mit Down-Syndrom in den entwickelten Ländern: Während die Lebenserwartung der Betroffenen im Jahr 1982 noch bei durchschnittlich 35 Jahren gelegen haben soll, ist sie mittlerweile auf über 50 Jahre bis etwa 60 Jahre angestiegen.

Huml unterstrich: "Dass sich die Lebenserwartung der Erkrankten erhöht hat, liegt auch an einer besseren medizinischen Versorgung mit der Möglichkeit einer frühzeitigen Behandlung der Begleitfehlbildungen und -erkrankungen, die bei Kindern mit einem Down-Syndrom oft vorliegen. Dies gilt beispielsweise für angeborene Herzfehler. Neben der ärztlichen Therapie benötigen die betroffenen Kinder meist auch Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie. An mehreren Kinderkliniken in Bayern existieren Spezialambulanzen für Kinder mit Down-Syndrom."

Beim Down-Syndrom liegen entweder das gesamte 21. Chromosom oder Teile davon dreifach vor (sogenannte Trisomie). Daher lautet eine weitere übliche Bezeichnung "Trisomie 21".