Presse­mitteilung

Huml wirbt für Verzicht auf unnötige Fixierungen in der Pflege – Bayerns Pflegeministerin: DVD stellt Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen vor

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml wirbt dafür, die Freiheit Pflegebedürftiger zu wahren. Huml betonte am Montag: "Bis zu zehn Prozent der Bewohner in deutschen Pflegeheimen werden täglich körpernah fixiert. Grund dafür ist häufig die Sorge vor Stürzen. Es gibt aber oft sinnvolle Alternativen zu solchen freiheitsentziehenden Maßnahmen."

Wichtige Informationen zu diesem Thema bietet eine DVD mit Broschüre des Bayerischen Pflegeministeriums mit dem Titel "Eure Sorge fesselt mich". Sie enthält Anregungen für Pflegekräfte und Angehörige, wie zum Beispiel Bettgitter und Bauchgurte vermieden werden können.

Huml erläuterte: "Es ist eine immense Belastung, zum Beispiel einen Menschen zu betreuen, der unruhig ist und zum Weglaufen neigt. Gerade Menschen, die an kognitiven Einschränkungen leiden, fehlt aber für eigentlich fürsorglich gemeinte Maßnahmen die Einsichtsfähigkeit. Damit kann Angst ausgelöst werden, die die Unruhe verstärkt und einen Teufelskreis in Gang setzt."

Die Ministerin fügte hinzu: "Freiheitsentziehende Maßnahmen können letztlich sogar das Verletzungsrisiko erhöhen. Wir wollen dazu beitragen, Fixierungen auf ein unumgängliches Minimum zu reduzieren. Wichtig sind regelmäßige Betreuungs- und Beschäftigungsangebote, die den Tag strukturieren, dadurch Sicherheit vermitteln und die Mobilität stärken – wie zum Beispiel Kraft- und Balancetraining."

Huml unterstrich: "Auch der Einsatz von Niederflurbetten kann helfen, freiheitsentziehende Maßnahmen zu vermeiden. Klar ist: Nicht jeder Sturz lässt sich verhindern. Daher ist die Verwendung von Protektoren hilfreich, um das Risiko von Sturzfolgen zu reduzieren."

Den Link zur DVD finden Sie im Internet unter:

http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/stmgp_pflege_002.htm