Pressemitteilung

02.11.2025

Nr. 215

Gerlach ruft zur Nutzung von HIV-Testangeboten auf – Bayerns Gesundheitsministerin zum Start der bayerischen HIV-Testwochen am 2. November

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat dazu aufgerufen, die Risiken einer HIV-Ansteckung nicht zu unterschätzen. Gerlach betonte am Sonntag anlässlich des Starts der bayerischen HIV-Testwochen am 2. November: „Eine HIV-Infektion ist zwar mittlerweile behandelbar. Eine Heilung wird allerdings nur in äußerst seltenen Ausnahmen beobachtet. Es ist deshalb wichtig, sich bei Risikokontakten so früh wie möglich testen zu lassen. Denn wer frühzeitig weiß, dass er sich infiziert hat, kann sich frühzeitig behandeln lassen. Damit schützt man sich selbst und andere. Im Rahmen unserer bayerischen HIV-Testwochen wird es wieder zahlreiche niederschwellige Angebote, Aktionen und Veranstaltungen geben, um die Aufklärung weiter zu stärken und die Testbereitschaft zu erhöhen.“

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) infizierten sich im Jahr 2023 circa 280 Menschen in Bayern neu mit dem HI-Virus und Ende 2023 lebten rund 11.800 Menschen in Bayern mit HIV, in Deutschland waren es rund 96.700. Davon sind in Deutschland laut Schätzungen des RKI etwa 8.200 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert.

Gerlach erläuterte: „Ein Kernziel der bayerischen AIDS-Politik ist die Prävention neuer HIV-Infektionen. Der Freistaat hat für Maßnahmen und Einrichtungen zur Eindämmung von HIV allein in den vergangenen 15 Jahren mehr als 56 Millionen Euro bereitgestellt. Im aktuellen Haushalt des Bayerischen Gesundheitsministeriums stehen rund 4,4 Millionen Euro zur Verfügung.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Wir nehmen HIV ernst. Deshalb wurde in den vergangenen mehr als 35 Jahren in Bayern ein flächendeckendes Unterstützungsnetzwerk etabliert, das auf Prävention, Beratung und Hilfe setzt. Dazu gehören unter anderem neun psychosoziale AIDS-Beratungsstellen, die 76 Gesundheitsämter und eine Vielzahl weiterer Projekte und Angebote in ganz Bayern.“

Die bayerischen HIV-Testwochen finden vom 2. November bis 30. November statt. Sie werden federführend vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) koordiniert.

Der Präsident des LGL, Prof. Dr. Christian Weidner, erläuterte: „In Bayern erhalten bereits 99 Prozent derjenigen, die mit HIV diagnostiziert wurden, eine Therapie. Dank dieser sind bei 96 Prozent der Fälle keine HI-Viren mehr im Blut nachweisbar. Nun gilt es die Testbereitschaft von Menschen mit sexuellem Risikoverhalten noch weiter zu erhöhen, damit so viele Krankheitsfälle wie möglich so frühzeitig wie möglich erkannt werden.“

In den Testwochen werden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen in ganz Bayern initiiert, die zur Stärkung der Aufklärung sowie zur Erhöhung der Testbereitschaft dienen sollen. Dabei bieten Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen in Bayern unter dem Motto “Test jetzt!“ ergänzend zu ihrem unterjährigen Angebot insbesondere zusätzliche Testmöglichkeiten, Beratungsangebote sowie verschiedene Informations- und Aufklärungsaktionen an. Diese finden sich im Internet unter: https://www.testjetzt.de/.

Darüber hinaus bieten die bayerischen Gesundheitsämter das ganze Jahr über kostenfreie, anonyme HIV-Tests an.