
Begriffsklärung
Laut Robert Koch-Institut definiert die Leitlinienempfehlung des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE) „Long-COVID“ als gesundheitliche Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von 4 Wochen fortbestehen oder auch neu auftreten. Als „Post-COVID-Syndrom“ werden Beschwerden bezeichnet, die noch mehr als 12 Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können. Somit umfasst „Long COVID“ sowohl im Anschluss an eine akute COVID-19-Erkrankung 4 bis 12 Wochen nach Symptombeginn noch bestehende Symptome als auch das „Post-COVID-19-Syndrom“. Auch die deutsche S1-Leitlinie zu Post-COVID/Long-COVID der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) nimmt eine zeitliche Abgrenzung in Anlehnung an NICE vor, benennt jedoch als weitere mögliche Manifestation von Post-COVID/Long COVID auch die Verschlechterung vorbestehender Grunderkrankungen.
Um über dieses noch neue Krankheitsbild aufzuklären verwenden wir auf dieser Seite den im deutschen Sprachraum verbreiteten Ausdruck „Post-COVID“ bzw. „Post-COVID-Syndrom“ oder auch die Abkürzung „PCS“, was sowohl Long- als auch Post-COVID meint.

Woran können Sie erkennen, dass ein Post-COVID-Syndrom vorliegt?
Das Krankheitsbild des Post-COVID-Syndroms ist vielfältig.
Die unter diesen Begriff bezeichneten Symptome können Beschwerden der Lunge, des Kreislaufsystems, der Muskulatur, Erschöpfungszustände wie das Fatigue-Syndrom, Konzentrationsschwäche und Kopfschmerzen bis hin zu Angstzuständen und Depression sein.
So unterschiedlich diese Symptome sind, so unterschiedlich fallen auch die Erfordernisse einer passenden Behandlung aus. Eine große Bandbreite von Fachrichtungen, wie der Lungenheilkunde, Kardiologie, Neurologie und anderen, befasst sich aus diesem Grund mit der Versorgung von Betroffenen mit Post-COVID-Syndrom, um an einer Verbesserung des Zustands der Patientinnen und Patienten mitzuwirken.
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JaWeitere Informationen zu Long- und Post-COVID
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Zu gesundheitlichen Langzeitfolgen nach einer Infektion mit COVID-19 hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein neues Informationsportal erstellt. Es hält verlässliche Informationen für Betroffene und Angehörige, Arbeitnehmer wie Arbeitgeber bereit.
An wen können Sie sich zur Behandlung von Post-COVID wenden?
Das medizinische Versorgungssystem in Bayern bietet Post-COVID-Patientinnen und -Patienten eine zeitnahe und an den individuellen Krankheitsbildern orientierte Behandlung an. Hier greifen verschiedene Versorgungsstränge ineinander.
Diese sind auch die Anlaufstellen für Betroffene vom sogenannten „Post-Vac-Syndrom“. Weitere Informationen dazu, welche Schritte Sie bei gesundheitlichen Beschwerden nach einer COVID-19-Impfung gehen können, finden Sie auf unserer Corona-Unterseite „Impfen“.
Haus- und Fachärzte
Der erste Ansprechpartner bei Symptomen eines Post-COVID-Syndroms ist in der Regel der Hausarzt. Er behandelt dabei nicht nur die Hauptbeschwerden, sondern leitet als „Lotse“ den Patienten beziehungsweise die Patientin zu einem den Beschwerden entsprechend passenden Facharzt oder veranlasst eine ambulante oder stationäre Rehabilitationsbehandlung.
Post-COVID-Ambulanzen und andere Versorgungsangebote
In besonders komplexen Fällen, die eine multimodale Behandlung z.B. durch verschiedene Fachdisziplinen erfordern, bieten Post-COVID-Ambulanzen zusätzliche Hilfen für Betroffene an.
Diese Ambulanzen wurden an den Universitätskliniken in Bayern aber auch an verschiedenen anderen Krankenhäusern und Instituten eingerichtet. Versorgt werden sowohl Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene.
Kinder- und Jugendambulanzen
▼ Kinderzentrum St. Martin Regensburg
Das Regensburger Kinderzentrum St. Martin bietet in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Kinderklinik St. Hedwig, eine Post-COVID-Ambulanz für Kinder- und Jugendliche. Voraussetzung für einen Termin ist eine Überweisung des behandelnden Kinder- und Jugendarztes, eines Neurologen oder Kinder- und Jugendpsychiaters. Die Anmeldung erfolgt über die Zusendung der vollständigen Anmeldeunterlagen mit dem Vermerk „Post-COVID-Ambulanz“. Nach einer Eingangsuntersuchung wird die weitere Diagnostik (zum Beispiel neuropsychologische Diagnostik, Blutuntersuchung, Lungen- und Herzfunktionsdiagnostik) in die Wege geleitet. Die Kinder und Jugendlichen werden von einem interdisziplinären Team aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Therapeutinnen und Therapeuten betreut.
▼ Kinderklinik der Uniklinik Würzburg
In der Universitäts-Kinderklinik werden
- Patientinnen und Patienten mit Long-COVID (Beschwerden, die über vier Wochen und bis zu zwölf Wochen nach der Infektion bestehen) in der Sprechstunde für Pädiatrische Infektiologie betreut.
- Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Syndrom (Beschwerden, die über zwölf Wochen nach der Infektion bestehen) werden in der Sprechstunde im Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) betreut.
Das Universitätsklinikum Würzburg weist darauf hin, dass nur Patientinnen und Patienten interdisziplinär betreut werden können, die von einer Kinderärztin oder Kinder- und Jugendpsychiaterin beziehungsweise einem Kinderarzt oder Kinder- und Jugendpsychiater überwiesen werden.
▼ Josefinum KJF Klinik Augsburg
Das Josefinum KJF Klinik in Augsburg unterhält eine Post-COVID-Ambulanz für Kinder und Jugendliche. Das Spektrum umfasst umfängliche Blutanalysen, erweiterte Lungenfunktionsuntersuchungen und eine neuropsychologische Diagnostik. Anschließend wird eine individuelle Therapieempfehlung erarbeitet.
Kontakt nur per E-Mail: spz@josefinum.de
▼ Haunerschen Kinderspital der LMU München
Am Haunerschen Kinderspital der LMU München steht eine Post-COVID-Ambulanz für Kinder und Jugendliche bereit. Eine Überweisung durch den Kinderarzt sollte vorab erfolgen.
Terminvereinbarung unter: 089 4400-53931
▼ Technische Universität München (TUM)
In der Long-COVID-Ambulanz des Klinikums der TU München finden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre Hilfe bei Spätfolgen einer Corona-Erkrankung. Im Fokus stehen Long-COVID, das Post-COVID-Syndrom oder auch das postvirale Entzündungssyndrom (PIMS).
Im Chronische Fatigue Centrum (MCFC) des Klinikums rechts der Isar der TU München finden junge Betroffene zudem spezialisierte Hilfe bei Erschöpfungszuständen.
▼ AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg
An der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg wurde ein Pädiatrisches Zentrum für Long COVID, postvirale Syndrome und chronische Erschöpfung eingerichtet.
Sprechzeiten nach vorheriger Anmeldung: Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr.
Terminvereinbarung unter: +49 8431 54-3130
▼ Kinderklinik Dritter Orden Passau
In der Spezialambulanz der Kinderklinik Dritter Orden Passau werden Kinder und Jugendliche durch ein interdisziplinäres Team aus Ärztinnen und Ärzten sowie Therapeutinnen und Therapeuten versorgt.
Hilfesuchende Familien werden um Terminvereinbarung über folgende Rufnummer gebeten: 0851 7205 164 (Montag-Freitag, 08.00 – 16.00 Uhr).

Erwachsenenambulanzen
▼ Psychiatrische Institutsambulanz an der Bezirksklinik Aichach
Die Bezirksklinik Aichach bietet eine psychiatrisch-psychotherapeutische Post-COVID-Ambulanz an. Das multimodale Behandlungsprogramm richtet sich an Patient*innen, die unter den psychischen Auswirkungen einer COVID-19-Infektion leiden.
Kontakt: 08251 8614-735
▼ Bezirksklinik Augsburg
Die Bezirksklinik Augsburg bietet eine psychiatrisch-psychotherapeutische Post-COVID-Ambulanz an. Angeboten wird ein multimodales Behandlungsprogramm für Patient*innen, die unter den psychischen Auswirkungen einer COVID-19-Infektion leiden.
Kontakt: 0821 4803-4100
▼ Universitätsklinikum Augsburg
Am Universitätsklinikum Augsburg besteht eine Ambulanz für Betroffene mit lang anhaltenden Beschwerden nach einer SARS-CoV-2-Infektion.
▼ Universitätsklinikum Erlangen
Im Post-COVID-Zentrum des Uniklinikums Erlangen werden Patientinnen und Patienten untersucht und behandelt, deren Beschwerden seit mehr als 12 Wochen (nach COVID-19) bestehen. Eine haus- bzw. fachärztliche Überweisung zusammen mit einem ausgefüllten Fragebogen ist in jedem Fall notwendig.
▼ InnKlinikum Mühldorf
Über die Landkreisgrenzen hinaus ist das Klinikum eine wichtige Anlaufstelle für vom Post-COVID-Syndrom Betroffene. Seit Juli 2020 wurden bereits mehr als hundert Patientinnen und Patienten behandelt. Für den Besuch der Sprechstunde ist die Überweisung des Hausarztes erforderlich.
Terminvereinbarung unter: 08631/ 166120
▼ kbo Isar-Amper-Klinikum München
Die Ambulanz und Tagesklinik des Isar-Amper-Klinikums München richtet sich an Patientinnen und Patienten mit andauernden (neuro-) psychiatrischen Beschwerden nach COVID-19-Erkrankung.
Es handelt sich um ein Angebot der Psychiatrischen Institutsambulanz des kbo-Isar-Amper-Klinikums am Standort Haar für schwer und überdauernd erkrankte Menschen (§ 118 Abs. 1 SGB V).
Anmeldung unter:
– E-Mail: postcovid-tagesklinik.iak@kbo.de
– Telefon: 089/ 4562-3707 (Mo. 12:00-13:00, Mi. 8:00-9:00, Do. 9:00-10:00)
▼ Max-Planck-Institut für Psychiatrie München
Im Fokus der Max-Planck-Forschungsklinik steht die neuropsychiatrisch-ambulante Behandlung von Post-COVID-Patientinnen und -Patienten. Ihnen stehen die Erfahrungen der Fachärzte und -ärztinnen für Neurologie und Psychiatrie sowie aus der Ambulanz für entzündliche ZNS-Erkrankungen/MS-Ambulanz, aus der Schlafambulanz und der Psychiatrie insgesamt zur Verfügung.
▼ Universität München (LMU)
Die Post-COVID-Ambulanz des Klinikums der LMU München ist besonders auf Patientinnen und Patienten mit lungenbezogenen Beschwerden spezialisiert.
▼ Universität Regensburg/ Klinikum Donaustauf
Als Außenstelle der Universität Regensburg bietet die Klinik Donaustauf eine Anlaufstelle für Post-COVID-Patientinnen und -Patienten mit Beschwerden aus dem Symptomspektrum Atemnot, (Dyspnoe), andauernder Abgeschlagenheit/Müdigkeit (Fatigue), depressiver Stimmungslage, Konzentrations- und/oder Gedächtnisstörungen, Herzrasen/Brustschmerzen, Schlafstörungen und Geruchs- bzw. Geschmacksstörungen.
▼ Universität Würzburg (JMU)
Die Ambulanz der Medizinischen und Poliklinik II des Universitätsklinikums Würzburg bietet eine Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Symptomatiken.
Ambulanzen für Betroffene bestimmter Berufsgruppen
▼ BG Unfallklinik Murnau
Die BG Unfallklinik Murnau bietet für Personen, die berufsbedingt an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung leiden und Versicherte der Berufsgenossenschaft und der Unfallkassen sind, ein umfassendes Diagnostikverfahren, den Post-COVID-Check, an. Das Verfahren wird stationär in einer BG Klinik durchgeführt und dauert bis zu zehn Tagen.
Im Anschluss erfolgt die Entwicklung eines maßgeschneiderten Therapie- und Rehakonzepts für Betroffene, unter Einbindung aller relevanten Fachdisziplinen, abhängig vom individuellen Krankheitsbild: neurologische und psychologische Diagnostik, pulmonale und kardiale Untersuchungen sowie weitere Fachrichtungen (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Urologie, Immunologie, Psychiatrie, Gastroenterologie oder Rehamedizin).
Der Post-COVID-Check ist Bestandteil des Post-COVID-Programms der BG Kliniken und wird durch das Rehamanagement des zuständigen Unfallversicherungsträgers begleitet. Betroffene, die das Angebot in einer BG Klinik wahrnehmen wollen, wenden sich dazu bitte zuerst an ihre Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse.
Teilstationäre Behandlung / Tagesklinik
Entsprechend der Anforderungen der einzelnen Patientin oder des einzelnen Patienten kann eine teilstationäre Behandlung angezeigt sein. Bei diesen Angeboten handelt es sich um Aufenthalte zur Diagnostik und Behandlung tagsüber, ohne Übernachtung in der Klinik.
▼ kbo Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg a. Inn
Das kbo Inn-Salzach-Klinikum bietet eine Tagesklinik für Post-COVID-Betroffene ab 18 Jahren an. Eine Terminvereinbarung vorab ist erforderlich.
Kontakt: 080 71-71-369 (Montag bis Donnerstag: 8:00 – 16:00 Uhr und Freitag: 8:00 – 13:00 Uhr)
▼ Klinikum Nürnberg Nord, Schwerpunkt Psychosomatik
An der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie sowie an der Klinik für Innere Medizin, Schwerpunkt Geriatrie, wurden tagesklinische Plätze speziell für Post-COVID-Patienten eingerichtet. Während der Therapie sollen primär die seelischen Symptome der Infektion ausheilen.
Anfragen richten Sie bitte an folgende E-Mail-Adresse: psychosomatik-post-covid@klinikum-nuernberg.de
▼ Akutgeriatrische Tagesklinik am Klinikum Neumarkt
Das Angebot der akutgeriatrischen Tagesklinik am Klinikum Neumarkt richtet sich an ältere und hochbetagte Personen, die eine Covid-19-Infektion bewältigt haben und immer noch Beschwerden haben.
Kontakt und Anmeldung: Medizinische Klinik III, Tel.: 09181 420 3076, Email: medizinische-klinik-3-sekretariat@klinikum-neumarkt.de
Rehabilitationseinrichtungen
In manchen Fällen kann sowohl nach einer stationären als auch ambulanten Akutbehandlung von COVID-19 eine Anschlussbehandlung im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme erforderlich sein. Krankheitszeichen der Lunge, Erschöpfungszustände und andere Beschwerden können noch Monate nach dem Abklingen der Infektion, auch bei weniger schwerwiegendem Verlauf, auftreten.
Je nach Art der Beschwerden stehen Patientinnen und Patienten in Bayern verschiedene Einrichtungen für solche Nachbehandlungen zur Verfügung. Auch speziell auf Post-COVID-Patientinnen und -Patienten spezialisierte Heilbehandlungen bieten einige Kur- und Reha-Einrichtungen mittlerweile an.
Spezialambulanzen
Neben ambulanten Angeboten zur Versorgung von Long- und Post-COVID richten sich folgende Anlaufstellen an Patientinnen und Patienten mit anderweitigen Fragestellungen nach einer COVID-19-Infektion.
▼ Präventive Sportmedizin und Sportkardiologie am Klinikum rechts der Isar der TUM
Für Freizeit- und Leistungssportler, die nach einer COVID-Erkrankung wieder sicher Sport treiben möchten, bietet die Präventive Sportmedizin und Sportkardiologie des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) einen Check-up nach Covid-19 an, bei dem Patientinnen und Patienten mit dem Fokus auf Lunge und Herz untersucht werden.
Selbsthilfegruppen
Vielen Menschen mit einer Erkrankung wie Post-COVID hilft es sich in der Gemeinschaft mit anderen Betroffenen auszutauschen und sich gegenseitig beizustehen. Informationen und Erfahrungen miteinander auszutauschen, Hilfsangebote zu organisieren und Bedürfnisse gegenüber der Öffentlichkeit auszudrücken sind Teil der Selbsthilfe-Initiativen. Dabei haben sich auch in Bayern bereits einige Selbsthilfegruppen gebildet um Betroffenen Unterstützung und ein offenen Ohr anzubieten.
Eine Übersicht über bisher ins Leben gerufene Post-COVID-Selbsthilfegruppen finden Sie bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS).


„Das Thema Post-COVID liegt mir sehr am Herzen. Wir haben in Bayern bereits Ende letzten Jahres angefangen, uns damit zu beschäftigen und haben einen Runden Tisch mit den wesentlichen Akteuren im Gesundheitsbereich ins Leben gerufen. Wir sehen auch schon erste Erfolge: Post-COVID-Ambulanzen sind an bayerischen Uni-Kliniken eingerichtet oder werden aktuell geschaffen. Ich werde das Thema weiter vorantreiben.
Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um auch über die akute Pandemie hinaus gerüstet zu sein. Wir dürfen die Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung nicht unterschätzen. Corona wird uns noch lange beschäftigen. Auch wenn in einigen Monaten ein großer Teil der Bürgerinnen und Bürger geimpft sein wird und die Infektionszahlen spürbar sinken, müssen wir eine adäquate Behandlung für Menschen mit dem Post-COVID-Syndrom anbieten.“
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Die S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID
Unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und 14 weiteren medizinischen Fachgesellschaften entstand in den vergangenen Monaten eine S1-Leitlinie. Sie soll niedergelassenen (Fach-)Ärzten und allen interdisziplinären Teams, die mit Diagnostik und Therapie von Long- und Post-Covid-Patientinnen und –Patienten befasst sind, Empfehlungen an die Hand geben.
Denn die Differentialdiagnose zu zahlreichen anderen Erkrankungen gestaltet sich nach wie vor schwierig, da unter Long- bzw. Post-Covid über 200 unterschiedliche Krankheitsbilder fallen, darunter neurologische wie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit (Fatigue), Konzentrationsstörungen oder Geruchs- und Geschmacksverlust, pneumologische wie Kurzatmigkeit, psychologische wie Angststörungen und zahlreiche weitere.
In der S1-Leitlinie kommen die wissenschaftlichen Fachgesellschaften zu dem Schluss, dass eine interdisziplinäre, gestufte Versorgung der Patientinnen und Patienten am sinnvollsten ist.
Basierend auf der S1-Leitlinie Post-COVID / Long-COVID hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) den Ärzten einen detaillierten Behandlungspfad an die Hand gegeben. Dem niedergelassenen Allgemeinmediziner kommt dabei eine besondere Rolle zu. Er soll die Erstdiagnose und Behandlung durchführen, bei Bedarf die Weiterversorgung in den fachärztlichen Bereich veranlassen. Zudem soll er die Nachsorge des Patienten koordinieren. Hier kommt z.B. eine Versorgung durch Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten in Betracht, aber auch eine Aufnahme in eine Rehaklinik ist bei Bedarf möglich. Das nebenstehende Schaubild zeigt in vereinfachter Form die verschiedenen, am Bedarf orientierten Behandlungsmöglichkeiten.
Patientenleitlinie „Post-COVID/Long-COVID“
In Zusammenarbeit mit Patienten und Selbsthilfegruppen haben 16 medizinische Fachgesellschaften einen Patientenleitfaden entwickelt, in dem häufige Symptome des Krankheitsbildes Post-COVID / Long-COVID beschrieben, erläutert und Richtungsweisungen für Patientinnen und Patienten gegeben werden. Die Patientenleitlinie basiert auf der S1-Leitlinie Post-COVID / Long-COVID, die sich an medizinisches Fachpersonal wendet und soll Betroffene in verständlicher Sprache informieren. Sie umfasst einen Überblick über Aspekte und Fragestellungen der Erkrankung gegeben sowie einen Ratgeber, der Hilfemöglichkeiten aufzeigt. Ergänzt wird die Patientenleitlinie durch ein kleines Wörterbuch, in dem medizinische Fachbegriffe übersetzt werden.
Bayerische Förderinitiativen Post-COVID-Syndrom
Seit mehr als drei Jahren bestimmt COVID-19 das Leben zahlreicher Menschen. Auch wenn die Pandemie ihren Schrecken verloren hat, ist COVID-19 für die von Long-/Post-COVID Betroffenen bzw. ihre Angehörigen nicht vorbei. Das Krankheitsbild hat massive Auswirkungen auf ihren Alltag, ihre Lebensqualität und ihr Berufsleben. Nicht zuletzt gehen mit der Erkrankung auch erhebliche volkswirtschaftliche Konsequenzen einher.
An die erste Förderrunde im Jahr 2021 knüpfte im März 2023 die zweite Förderrunde mit einem Volumen von weiteren fünf Millionen Euro an. Ziel bei der „Förderinitiative Post-COVID-Syndrom 2.0“ ist es, innovative und effiziente Wege zu etablieren, um Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung zu behandeln. Damit möchte der Freistaat innovative Versorgungsmodelle erproben und neue Impulse für die Regelversorgung setzen – gerade auch im ländlichen Raum.
Die Umsetzung der künftigen Projekte der zweiten Förderrunde ist bis Ende 2024 geplant.
Weitere Informationen zur „Förderinitiative Post-COVID-Syndrom“ finden Sie auf der Seite des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).
Zudem können Sie Kurzvorstellungen zu den Projekten aus der ersten Förderinitiative 2021 in unserer YouTube-Playlist finden.
Diese Projekte werden im Rahmen der zweiten Förderinitiative gefördert:
Erste Förderinitiative startete im Herbst 2021
Bereits 2021 stellte die Staatsregierung fünf Millionen Euro für die erste Förderinitiative zur Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom bereit. Abschlussberichte und finale Ergebnisse der Projekte der ersten Förderrunde werden Anfang 2024 erwartet.
Folgende Projekte wurden gefördert:
Welche Studien werden aktuell zu Post-COVID durchgeführt?
Bei COVID-19 handelt es sich um eine sehr junge und damit in ihren Auswirkungen häufig unbekannte Erkrankung. In Echtzeit wurden und werden in wissenschaftlichen Studien Untersuchungen vorangetrieben, die uns die Krankheit besser verstehen lassen und dazu befähigen können bessere Vorbeuge- und Behandlungsmöglichkeiten anzubieten.
Auch in Bayern laufen zahlreiche Forschungsaktivitäten unter anderem an den Universitäten Augsburg, der Technischen Universität München, der Ludwig-Maximilian-Universität München, Regensburg und Würzburg, die sich mit verschiedenen Aspekten des Post-COVID-Syndroms, den Bedingungen der Entstehung und Entwicklung der Krankheit sowie deren Spätfolgen befassen.
Hier finden Sie ausgewählte Forschungsvorhaben zum Thema:
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BaCoM-Studie
Die Ludwig-Maximilians-Universität München führt in Kooperation mit der Katholischen Stiftungshochschule München sowie den Universitätskliniken Würzburg und Erlangen vom 01.03.2021 bis 31.12.2023 die vom StMGP mit 3,4 Mio. € geförderte Studie „Bayerischer ambulanter COVID-19 Monitor in der Langzeitpflege“ (BaCoM) durch. Ziel dieser Studie ist eine Verbesserung des Verständnisses der physiologischen, klinischen, psychischen und sozialen Auswirkungen von COVID-19 auf Pflegebedürftige, sowie Auswirkungen auf ihre Pflegekräfte, pflegende An- und Zugehörige sowie auf Hausärztinnen und Hausärzte in Bayern. Im Rahmen der Studie werden auch die Auswirkungen der Pandemie auf Menschen mit Demenz und deren pflegende An- und Zugehörige untersucht. Hierfür sammelt und analysiert die Studie unter anderem Daten zu gesundheitlichen Folgen der Covid-19-Pandemie wie Long COVID oder Depression sowie deren Risikofaktoren. Auch erfasst die Studie die Folgen psychischer und physischer Belastungen der versorgenden Pflegekräfte und Angehörigen – darunter Burnout und Depression gemeinsam mit den Strukturmerkmalen der Pflegeeinrichtungen und Haushalte
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Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON)
Ziel des NAPKON ist der Aufbau eines Netzwerks zur Erfassung qualitativ hochwertiger klinischer Daten. Anhand geeigneter, ausgewählter Personengruppen („Kohorten“) können beispielsweise Langzeitfolgen infolge einer Covid-19-Erkrankung unter Einbeziehung aller Gesundheitssektoren analysiert werden.
Beim bundesweiten Projekt nehmen neben der an der Projektleitung beteiligten Universitätsklinik Würzburg auch die Universitätsklinika Augsburg, München, Erlangen und Regensburg teil.
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COVIDOM-Studie
Das Projekt „COVIDOM“ untersucht die Langzeitfolgen einer Infektion mit SARS-CoV-2 und findet im Rahmen des Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) statt.
Es handelt sich bei der „COVIDOM“-Studie um ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz und dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg.
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Follow CoKiBa-Studie
Die Studie „Follow CoKiBa“ prüft bisher gesammelte Daten zu Coronavirusinfektionen bei Kindern in Bayern, um das durch COVID-19 hervorgerufene „Pädiatrische Multiorgan Immunsyndrom“ (PMIS) frühzeitig zu erkennen und besser behandeln zu können.
Ziel des Projektes ist es, Kinder mit einem erhöhten Risiko für ein PMIS frühzeitig zu identifizieren, Spätschäden zu verhindern und die Behandlung zu verbessern.
„Follow CoKiBa“ ist ein gemeinsames Projekt zwischen niedergelassenen Pädiatern und der Universitätsklinik Regensburg.
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Strukturierte Nachsorge zur Erforschung von Langzeitfolgen nach COVID-19
Erforscht werden die Langzeitfolgen – insbesondere in Bezug auf die Atemwege – nach einer COVID-19-Erkrankung.
Durchgeführt wird das Projekt gemeinsam vom Klinikum der LMU München und dem Helmholtz Zentrum München.
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Päd-COVID-19-Studie
Während die Infektion bei Kindern einen milderen Verlauf als bei Erwachsenen aufzuweisen scheint, so sind dennoch alle Altersgruppen betroffen und auch schwere Verläufe mit Todesfällen sind möglich. Warum Kinder einen anderen Verlauf als Erwachsene aufweisen, ist bislang nicht bekannt.
Im Rahmen der Studie „Päd-COVID-19“ werden daher genetische und Umweltrisikofaktoren von COVID-19 bei Kindern und Erwachsenen untersucht.
BaCoM-Studie
Die Ludwig-Maximilians-Universität München führt in Kooperation mit der Katholischen Stiftungshochschule München sowie den Universitätskliniken Würzburg und Erlangen vom 01.03.2021 bis 31.12.2023 die vom StMGP mit 3,4 Mio. € geförderte Studie „Bayerischer ambulanter COVID-19 Monitor in der Langzeitpflege“ (BaCoM) durch. Ziel dieser Studie ist eine Verbesserung des Verständnisses der physiologischen, klinischen, psychischen und sozialen Auswirkungen von COVID-19 auf Pflegebedürftige, sowie Auswirkungen auf ihre Pflegekräfte, pflegende An- und Zugehörige sowie auf Hausärztinnen und Hausärzte in Bayern. Im Rahmen der Studie werden auch die Auswirkungen der Pandemie auf Menschen mit Demenz und deren pflegende An- und Zugehörige untersucht. Hierfür sammelt und analysiert die Studie unter anderem Daten zu gesundheitlichen Folgen der Covid-19-Pandemie wie Long COVID oder Depression sowie deren Risikofaktoren. Auch erfasst die Studie die Folgen psychischer und physischer Belastungen der versorgenden Pflegekräfte und Angehörigen – darunter Burnout und Depression gemeinsam mit den Strukturmerkmalen der Pflegeeinrichtungen und Haushalte

Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON)
Ziel des NAPKON ist der Aufbau eines Netzwerks zur Erfassung qualitativ hochwertiger klinischer Daten. Anhand geeigneter, ausgewählter Personengruppen („Kohorten“) können beispielsweise Langzeitfolgen infolge einer Covid-19-Erkrankung unter Einbeziehung aller Gesundheitssektoren analysiert werden.
Beim bundesweiten Projekt nehmen neben der an der Projektleitung beteiligten Universitätsklinik Würzburg auch die Universitätsklinika Augsburg, München, Erlangen und Regensburg teil.

COVIDOM-Studie
Das Projekt „COVIDOM“ untersucht die Langzeitfolgen einer Infektion mit SARS-CoV-2 und findet im Rahmen des Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) statt.
Es handelt sich bei der „COVIDOM“-Studie um ein Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz und dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg.

Follow CoKiBa-Studie
Die Studie „Follow CoKiBa“ prüft bisher gesammelte Daten zu Coronavirusinfektionen bei Kindern in Bayern, um das durch COVID-19 hervorgerufene „Pädiatrische Multiorgan Immunsyndrom“ (PMIS) frühzeitig zu erkennen und besser behandeln zu können.
Ziel des Projektes ist es, Kinder mit einem erhöhten Risiko für ein PMIS frühzeitig zu identifizieren, Spätschäden zu verhindern und die Behandlung zu verbessern.
„Follow CoKiBa“ ist ein gemeinsames Projekt zwischen niedergelassenen Pädiatern und der Universitätsklinik Regensburg.

Strukturierte Nachsorge zur Erforschung von Langzeitfolgen nach COVID-19
Erforscht werden die Langzeitfolgen – insbesondere in Bezug auf die Atemwege – nach einer COVID-19-Erkrankung.
Durchgeführt wird das Projekt gemeinsam vom Klinikum der LMU München und dem Helmholtz Zentrum München.

Päd-COVID-19-Studie
Während die Infektion bei Kindern einen milderen Verlauf als bei Erwachsenen aufzuweisen scheint, so sind dennoch alle Altersgruppen betroffen und auch schwere Verläufe mit Todesfällen sind möglich. Warum Kinder einen anderen Verlauf als Erwachsene aufweisen, ist bislang nicht bekannt.
Im Rahmen der Studie „Päd-COVID-19“ werden daher genetische und Umweltrisikofaktoren von COVID-19 bei Kindern und Erwachsenen untersucht.
