Newsslider zum E-Health-Kongress 2022

Erster Bayerischer E-Health-Kongress 2022

Am 29. Juni 2022 fand unser erster Bayerischer E-Health-Kongress zum Thema „ePA, DiGAs, DiPAs – und jetzt? Digitale Vernetzung und Datennutzung in Gesundheit und Pflege“ als Präsenzveranstaltung statt. Auf dieser Seite finden Sie die Aufzeichnungen, die Kurzvorstellungen zu Referenten und Vorträgen sowie den Link zu unserem Veranstaltungsrückblick

Ob Videosprechstunde oder elektronische Patientenakte – bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten sowie Pflegebedürftigen erleben wir gerade einen enormen Digitalisierungsschub. Diese Aufbruchsstimmung wollen wir nutzen, um die Versorgung weiter zu verbessern
Klaus Holetschek, Staatsminister, MdL

Impressionen vom E-Health-Kongress 2022

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Keynotes mit anschließender High-Level-Diskussion

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Begrüßung
Ministerpräsident Dr. Markus Söder

 

Keynote 1
Staatsminister Klaus Holetschek

 

Keynote 2
Parlamentarische Staatssekretärin BMG Sabine Dittmar

 

High-Level-Diskussion

  • Staatsminister Klaus Holetschek
  • Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin BMG
  • Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer gematik
  • Prof. Sylvia Thun, Direktorin für digitale Medizin und Interoperabilität, Charité
  • Prof. Jörg Debatin, Healthcare-Unternehmer (bis 2021 Chairman des health innovation hub)

DiGAs, ePA, KIM und TIM: Was ist der aktuelle und zukünftige Mehrwert der TI?

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Mit dem Blick nach vorn – Gegenwart und Zukunft der Telematikinfrastruktur

Dr. Markus Wiesenberg (Vertretung für Herrn Dr. Hartge)
gematik

 

Die elektronische Patientenakte im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Datennutzung für die Versorgung und Forschung

Prof. Georgios Raptis
Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg

 

Digitalisierung des Gesundheitswesens – nur mit der Industrie

Matthias Meierhofer
Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg  e. V.

 

Diskussion

Videoaufzeichnung Thema: Gesundheitsdatennutzungsgesetz

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Vorschläge für ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz auf Bundesebene

Bernhard Seidenath
MdL

Digitale Vernetzung und Datennutzung in der Gesundheitswirtschaft – ein Schlüssel für die Zukunft einer effizienten Gesundheitsversorgung

Heinrich Moisa
Novartis, Landesbeauftragter für Bayern für den vfa

Auf dem Weg zu einem europäischen Raum für Gesundheitsdaten? Datennutzung und Betroffenenrechte

Prof. Thomas Petri
Landesdatenschutzbeauftragter

Kernelemente eines Gesundheitsdatennutzungsgesetzes

Prof. Ulrich Gassner
Universität Augsburg

Diskussion

Videoaufzeichnung Thema: Anbindung von Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur

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Vorstellung des Modellvorhabens „Einbindung der Pflegeeinrichtungen in die Telematikinfrastruktur nach § 125 SGB XI“

Dr. Eckart Schnabel
GKV-Spitzenverband

 

Erfahrungsbericht aus der Praxis – erste Schritte der Implementierung

Eva Maria Müller
QM & Entwicklung Caritasverband Kronach

 

Diskussion

Videoaufzeichnung Thema: Projekte CARE REGIO und DeinHaus 4.0

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CARE REGIO – gemeinsam. innovativ. digital. Bayerisch Schwaben als Leitregion für Pflege digital

Prof. Petra Friedrich
Hochschule Kempten

 

DeinHaus 4.0 – länger leben zu Hause mit technisch-digitaler Unterstützung

Prof. Horst Kunhardt
Technische Hochschule Deggendorf

 

Diskussion

Videoaufzeichnung Thema: Gesundheitsplattformen mit europäischer Datensouveränität

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Vorstellung Projekt TEAM-X

Prof. Björn Eskofier
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Implementierung digital-unterstützter, patientenzentrierter, integrierter Gesundheitsversorgung und -förderung in Europa – das Projekt JADECARE

Dr. Thomas Ewert
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

 

Bedarf und Notwendigkeit für die Versorgung

Prof. Achim Jockwig
Klinikum Nürnberg

 

Diskussion

Videoaufzeichnung Thema: Digitalisierung im Gesundheitswesen ist Change-Management

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Digitalisierung im Gesundheitswesen ist Change-Management – eine ambulante Perspektive

Fabian Demmelhuber
Kassenärztliche Vereinigung Bayerns

 

Die Modernisierung des Art. 27 BayKrG als Game Changer für die bayerischen Kliniken

Christina Leinhos
Bayerische Krankenhausgesellschaft e.V.

 

Praxisbericht: Digitales Wundmanagement bei der Sana – vom Pilotprojekt zum Rollout

Michael Rosenstock
Sana Kliniken

 

Diskussion

Kurzvorstellung der Fachvorträge und Referenten

  • Prof. Dr. Jörg F. Debatin
    Prof. Dr. Jörg F. Debatin

    Healthcare-Unternehmer

    • bis 2021 Chairman des health innovation hub des Bundesministeriums für Gesundheit, Berlin
    • zuvor Vice President und CTO von GE Healthcare, Waukesha/USA, Vorstandsvorsitzender der amedes Holding AG sowie Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
    • davor Ordinarius für Diagnostische Radiologie am Universitätsklinikum Essen, Facharzt für Diagnostische Radiologie
  • Fabian Demmelhuber
    Fabian Demmelhuber; Diplom-Kaufmann

    Diplom Kaufmann

    Digitalisierung im Gesundheitswesen ist Change Management – eine ambulante Perspektive

    Digitale Anwendungen sind bereits fester Bestandteil ärztlicher und psychotherapeutischer Patientenversorgung. So ist in den letzten beiden Jahren die Zahl der Videosprechstunden Corona-bedingt rasant angestiegen. Ärzte und Psychotherapeuten haben diese digitale Anwendung sehr kurzfristig in ihren Praxisablauf integriert, um auch ihre Patienten bestmöglich zu versorgen, die aufgrund hoher Infektionszahlen nicht persönlich in der Praxis erscheinen können.

    Darüber hinaus zeigen bayerische Leuchtturmprojekte, wie digitale Anwendungen in der Versorgung eingesetzt werden können, wenn sie ärztliche und psychotherapeutische Arbeit nützlich und sinnvoll unterstützen. Dies soll am Beispiel des vom Innovationsfonds geförderten Projekts TARGET aufgezeigt werden: Im Rahmen des Projekts TARGET (Transsektorales personalisiertes Versorgungskonzept für Patienten mit seltenen Krebserkrankungen) soll die sektorenübergreifende Versorgung von Patienten mit seltenen Krebserkrankungen durch ein Netzwerk zwischen niedergelassenen Fachärzten mit Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie und dem Krebszentrum München (CCC München LMU) unterstützt werden. Durch den Einsatz digitaler Instrumente, wie ein virtuelles Tumorboard, eine elektronische Fallakte und eine Patienten-App, soll die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren verbessert und ein Wissenstransfer zwischen dem Krebszentrum und den ambulanten Praxen ermöglicht werden. Die digital unterstützte Vernetzung der Expertise der niedergelassenen Hämatologen/Onkologen und der Hämatologen/Onkologen des Krebszentrums München soll eine Beschleunigung der Diagnosestellung und die Erstellung eines individualisierten Therapiekonzepts für die Patienten ermöglichen und erleichtern.

  • Sabine Dittmar
    Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit

    Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit

    • geb. am 15.9.1964 in Schweinfurt
    • 1979 Qualifizierender Hauptschulabschluss (Maßbach), 1982 Abschluss staatlich geprüfte Kinderpflegerin, 1985 Abitur auf zweitem Bildungsweg (Schweinfurt)
    • Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 1993 Approbation, bis 1995 Ausbildung zur Praktischen Ärztin, von 1995 bis Juli 2010 Hausärztin in einer Gemeinschaftspraxis mit meinem Mann (Maßbach)
    • 2008 bis 2013 Mitglied des Bayerischen Landtags, dort Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit, verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, stellv. Mitglied in der parl. Kommission zur Begleitung der Energiewende, Mitglied im Ältestenrat
    • 2008-2018 Mitglied im bayerischen Landesgesundheitsrat
    • Seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Mitglied des erweiterten Fraktionsvorstandes
    • Seit 2018: Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
    • Seit 08.12.2021 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit
  • Prof. Dr. Bjoern Eskofier
    Prof. Dr. Bjoern Eskofier

    Leiter des Lehrstuhls für Maschinelles Lernen und Datenanalytik, Sprecher des Departments Artificial Intelligence in Biomedical Engineering, Co-Sprecher des Sonderforschungsbereiches 1483 EmpkinS

    TEAM-X Abstract

    Artificial intelligence (AI) is being increasingly used in many areas such as self-driving cars, speech, or image recognition. By introducing AI to the medical sector, standard care can be supported by new systems for diagnosis and treatment. Examples like medical image analysis 1, drug discovery 2, or precision medicine3 demonstrate possible application areas that benefit from data-driven solutions. However, the required data is currently typically dispersed over various institutions that lack interoperability 4, which complicates the development of accurate AI applications. The European commission has recently launched the European Health Data Space (EHDS)5, which lays the legal foundation for the secondary use of health data in research and innovation.

    With the BMWK-funded project TEAM-X (Trusted Ecosystems of Applied Medical Data eXchange) several research and industry partners have teamed up to build a data-ecosystem for reliable health data exchange, which is one cornerstone for the development of the EHDS. The underlying technology is based on the innovative federated European data infrastructure Gaia-X 6, and its functionality is demonstrated in two use cases within TEAM-X: women’s health and a digital care platform. This talk will demonstrate the main technical components, elaborate how trust and responsibility play a role in TEAM-X, and elaborate on the bigger picture of the EHDS. By placing patients in the center of the implementation of the project and incorporating the Digital Responsibility Goals 7, TEAM-X is a pioneer project that shows how the future of healthcare can look like nationally and across Europe.

  • Dr. Thomas Ewert
    Dr. Thomas Ewert

    Leiter des Sachgebiets Bayerische Gesundheitsagentur, Gesundheitsversorgung (GE6)

    Implementierung digital-unterstützter, patientenzentrierter, integrierter Gesundheitsversorgung und -förderung in Europa – das Projekt JADECARE

    Viele Faktoren bedingen eine wachsende Nachfrage nach umfassender, effizienter Gesundheitsversorgung in Europa. Dies erfordert intelligente, personenbezogene und koordinierte, informationell vernetzte Ansätze. Im EU-Projekt JADECARE – Joint Action on implementation of digitally enabled integrated person-centred care“ wird eine fach- und sektorenübergreifende personenzentrierte Gesundheitsversorgung mithilfe digitaler Lösungen umgesetzt und die Transformation zu effizienten Gesundheitssystemen gefördert. Die Projektlaufzeit ist von Oktober 2020 bis September 2023.

    JADECARE konzentriert sich auf Anpassung und Transfer von vier ausgewählten Best-Practice-Beispielen in 21 Regionen in Europa. Im ersten Jahr wurden die Bausteine der Praxisbeispiele auf die lokalen Bedürfnisse der teilnehmenden Partnerregionen adaptiert, lokale Aktionspläne entwickelt und Impact Indikatoren definiert. In der laufenden Implementierungsphase werden die Aktionspläne umgesetzt und ausgerollt. Kommendes Jahr schließt eine Wirksamkeitsbewertung, Implementierungsprozessanalyse und die Berichterstattung das Projekt ab.

    JADECARE erarbeitet durch aktive Einbindung politisch relevanter Stakeholder über strukturierte Erfahrungsaustausche verschiedener Gremien einen nachhaltigen Transformationsprozess und stärkt die hierzu erforderlichen Kompetenzen von Gesundheitsbehörden für eine integrierte Gesundheitsversorgung.

    Die Koordinierungsstelle E-Health des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstützt JADECARE in inhaltlicher Veranstaltungsorganisation, der Ermittlung relevanter Stakeholder und Dissemination der Ergebnisse, und im Wissensaufbau, -austausch und -transfer.

  • Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich
    Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich

    Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten

    CARE REGIO – gemeinsam. innovativ. digital.
    Bayerisch Schwaben als Leitregion für Pflege Digital

    Digitale Technologien rücken immer stärker in den Fokus der Pflegewissenschaften, nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels und der gleichzeitig steigenden Anzahl versorgungsbedürftiger Menschen in Deutschland. Modernen Technologien wird dabei das Potential zugeschrieben, die Qualität der pflegerischen Versorgung verbessern zu können. Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projekt CARE REGIO und den in Bayerisch Schwaben ansässigen Verbundpartnern, den Hochschulen Augsburg, Kempten, Neu-Ulm, der Universität Augsburg und dem Universitätsklinikum Augsburg entsteht eine Leitregion für Pflege digital.

    Im Projekt werden nachhaltige Konzepte für eine digital unterstützte Pflege entwickelt. Mit dem Ziel Pflegekräfte und pflegende Angehörige spürbar zu entlasten sowie Pflegebedürftige in ihrer Selbständigkeit zu bestärken.

    In sechs Teilprojekten (TP) werden konkrete Maßnahmen für Verbesserungen von Rahmenbedingungen und Prozessen implementiert und unter Praxisbedingungen evaluiert:

    • TP 1: CARE REGIO Koordinierungsstelle
    • TP 2: Pflege Data Lake
    • TP 3: Digitalisierung des Pflegeüberleitungsberichtes
    • TP 4: Assistive Systeme für die häusliche Pflege
    • TP 5: PflegeWIKI
    • TP 6: Wissenschaftliche Begleitung und ethische, rechtliche und soziale Implikationen

    Der Impulsvortrag bezieht neben aktuellen Ergebnissen ebenso Erfahrungen zur Digitalisierung in der Pflege mit ein

  • Prof. Dr. iur. Ulrich M. Gassner, Mag. rer. publ., M. Jur. (Oxon.)
    Prof. Dr. iur. Ulrich M. Gassner, Mag. rer. publ., M. Jur. (Oxon.)

    Universität Augsburg

    Kernelemente eines Gesundheitsdatennutzungsgesetzes

    Es besteht ein dringendes Bedürfnis, Gesundheitsdaten nicht nur zu schützen, sondern auch im Interesse der PatientInnen zu nutzen. Das grundrechtlich und auch in der DSGVO angelegte Spannungsverhältnis zwischen dem Grundrecht auf Datenschutz und der Forschungsfreiheit muss neu justiert werden. In Einklang mit der DSGVO und unter Beachtung des EU-Konzepts für einen europäischer Gesundheitsdatenraum sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine bessere Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten sicherstellen. Hierzu gehören Erleichterungen für  die Datenspende sowie eine patientInnenfreundlichere und effektivere Ausgestaltung des datenschutzrechtlichen Einwilligungsprozesses (smart consent, dynamic consent usw.). Auch sollte der Gesetzgeber klarstellen, dass die Anonymisierung von Gesundheitsdaten keine Verarbeitungstätigkeit darstellt.  In institutioneller Hinsicht empfiehlt es sich, eine zentrale Stelle zu schaffen, die  vor dem Hintergrund einer dezentralen Forschungsdatenstruktur den Input von Gesundheitsdaten möglichst unbürokratisch ermöglicht. Der Zugang zu den Gesundheitsdaten durch Forschende sollte nach dem Modell der Treuhänderschaft gestaltet werden, wobei Forschung für kommerzielle Zwecke nicht diskriminiert werden darf.

  • Dr. Florian Hartge
    Dr. Florian Hartge (Fotorechte:, gematik/ Jan Pauls)

    Chief Produktion Officer, gematik

    Mit dem Blick nach vorn – Gegenwart und Zukunft der Telematikinfrastruktur:

    Wie steht es um die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens? Wo liegen Hemmnisse, und welche Fortschritte machen wir? In seinem Impulsvortrag zeigt Dr. Florian Hartge, wie E-Rezept, ePA und Co. heute funktionieren und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Telematikinfrastruktur. Dr. Florian Hartge ist Chief Production Officer (CPO) der gematik GmbH und verantwortet in dieser Funktion die Bereiche Systems Engineering, Test & Zulassung sowie TI-Entwicklung.

  • Prof. Dr. med. Achim Jockwig
    Prof. Dr. med. Achim Jockwig

    Klinikum Nürnberg

    Bedarf und Notwendigkeit für die Versorgung

    Moderne Medizin erfordert eine Gesundheitsplattform für die Prävention, Diagnose, die Therapie und die REHA. Nur so wird eine patientenindividuelle Versorgung ermöglicht und die beste, individuelle Medizin ermöglicht. Nur so kann der Mediziner die besten Lösungen anbieten. Von dem Zuweiser über die hausinterne Anamnese, Diagnose, Untersuchungen und Therapie ist eine Vernetzung der Daten, eine Kommunikation mit dem Patienten und zwischen den Behandlern und weiteren beteiligten Personen erforderlich. Diese hochsensiblen Daten müssen sicher und vertrauenswürdig verarbeitet werden und in einer Infrastruktur die auf einem EU-Wertesystem basiert umgesetzt werden. Wichtig ist, dass alle Beteiligten bei der digitalen Transformation aktiv begleitet werden und die Prozesse von der Seite der Patienten und der Versorger und Behandler gleichermaßen gedacht werden.

  • Christina Leinhos
    Christina Leinhos, M.A., Leiterin Digitalisierung und Politik sowie stv. Geschäftsführerin der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.

    Leiterin Digitalisierung und Politik sowie stv. Geschäftsführerin der Bayerischen Krankenhausgesellschaft e.V.

    Die Modernisierung des Art. 27 BayKrG als Game Changer für die bayerischen Kliniken

    Strenge Datenschutzregelungen im Freistaat besagten bisher, dass Patientendaten nur innerhalb von Krankenhäusern verarbeitet werden dürfen. Dies erschwerte die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern in bayerischen Klinken erheblich – die gesetzlichen Einschränkungen stießen insbesondere im Zuge der Digitalisierung zunehmend an ihre Grenzen.

    Die Modernisierung der datenschutzrechtlichen Vorschriften im Bayerischen Krankenhausgesetz zum 01.06.2022 ist ein Game Changer. Mit der Reform wird die Zusammenarbeit der Kliniken mit externen Dienstleistern verbessert, Cloud-Projekte werden ermöglicht. Damit ergeben sich auch neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit der Krankenhäuser untereinander. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft arbeitet gemeinsam mit ihren Mitglieder daran, noch in diesem Jahr die kooperative Nutzung von IT-Ressourcen und –Dienstleistungen von Krankenhäusern über eine IT-Gesellschaft zu ermöglichen.

    Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen der bayerischen Kliniken im Bereich der Digitalisierung und wie sich diese kooperativ lösen lassen.

  • Dr. med. Markus Leyck Dieken
    Dr. med. Markus Leyck Dieken

    Alleingeschäftsführer der gematik

    Das Gesundheitswesen kennt er von der Pike auf: Dr. Leyck Dieken ist von Hause aus Internist und Notfallmediziner. Er studierte in Köln und promovierte 2001 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Endokrinologie. Seine siebenjährige klinische Erfahrung umfasst stationäre und ambulante Tätigkeiten in Deutschland und Brasilien.

    Dr. Leyck Dieken, in Rio de Janeiro geboren und aufgewachsen, hat sich zudem als Manager in der Pharmabranche bei verschiedenen Unternehmen einen Namen gemacht. Unter anderem leitete er dort Change-Management-Prozesse und installierte Digital Innovation Hubs. So führte er Novo Nordisk zur Marktführung in der Diabetestherapie, leitete für Novartis die Marburger Behringwerke und aus Basel das EU-Impfstoffgeschäft und gründete die erste EU-Niederlassung des kalifornischen Biotech InterMune in Berlin. Für die israelische Teva führte er die Forschungssparte am Berliner Gendarmenmarkt und das Generika-Geschäft ratiopharm in Ulm. Später leitete er in Philadelphia die globale ZNS-Unit und das Zukunftsprogramm für digitale Patientenversorgung in Tel Aviv.

    Vor seinem Amtsantritt bei der gematik baute Dr. Leyck Dieken als Senior Vice President Geschäftsführer Deutschland des japanischen Pharmaunternehmens Shionogi Europe die Deutschland-Niederlassung zur Einführung eines Antibiotikums bei Bakterien-Resistenzen mit höchster WHO-Priorität auf.

    Er ist Mitglied in verschiedenen Fachgesellschaften wie beispielsweise der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin DGIM, dem Bund Deutscher Internisten und der Deutschen Diabetes Gesellschaft DDG sowie Autor von Publikationen

  • Matthias Meierhofer
    Matthias Meierhofer

    Vorstandsmitglied Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V., Vorstandsvorsitzender und Grün-der, Meierhofer AG

    Digitalisierung des Gesundheitswesens – Nur mit der Industrie

    Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und ist zum Beschleuniger für zahlreiche Vorhaben geworden. Deutschland hat in den letzten Jahren, was die Digitalisierung des Gesundheitswesens betrifft, aufgeholt. Die Vielfalt der Anwendungen ist im Bewusstsein verankert. Aber wie ist der Status Quo bei der Umsetzung des E-Rezepts, der eAU oder der TI-Anbindung der Kliniken? Klar ist: Die Umsetzung des Zeitplans hat nicht funktioniert, weil der Dialog mit der Industrie bislang zu kurz gekommen ist. Es ist unerlässlich, die Industrie zukünftig zu beteiligen, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Dies gilt auch für die Umsetzung der E-Health-Strategie, die Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach für dieses Jahr angekündigt hat. Darüber hinaus müssen Fragen geklärt werden:  Wie geht es weiter mit Interoperabilität, KHZG und Datennutzung?

    Diese Vorhaben können nur gelingen, wenn die Industrie beteiligt wird.
    Denn die Industrie will gestalten, bewegen und vor allem zum Wohle der Patienten agieren.

  • Heinrich Moisa
    Heinrich Moisa

    vfa Präsidiumsmitglied und Landesbeauftragter Bayern, Vorsitzender der Geschäftsführung Novartis Deutschland

    Digitale Vernetzung und Datennutzung in der Gesundheitswirtschaft – ein Schlüssel für die Zukunft einer effizienten Gesundheitsversorgung

    Die Entwicklung neuer Therapieverfahren ist durch die intelligente Verknüpfung von klinischen Daten und Versorgungsdaten möglich geworden. Digitale Lösungen können hier einen Mehrwert für eine bessere Gesundheitsversorgung bieten, wie z.B. durch eine bessere und effizientere Versorgung sowie einen breiteren Zugang zu medizinischer Expertise. Für Novartis bietet die Digitalisierung enorme Chancen. Die Nutzung neuer und alternativer Datenquellen (real world data) sowie die Analyse und Integration dieser Daten ermöglicht es, schneller Forschungserkenntnisse zu generieren und Innovationen zu entwickeln, sowie die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. Um diesen Datenschatz zu heben ist eine einheitliche Datenstrategie erforderlich. Mit der Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens können bestehende Hindernisse beim Datenschutz, der Etablierung von einheitlichen Standards und Schnittstellen, sowie der Verarbeitungsrechte gelöst werden.

  • Prof. Dr. Thomas Petri
    Bayerischer Landesbeauftragte für Datenschutz-Dr.Thomas Petri, in seinem Lehel-Büro Wagmüllerstrasse, 9.Oktober 2015 , Foto : C : Stephan Rumpf

    Bayerischer Landesbeauftragter für den Datenschutz

    Auf dem Weg zu einem europäischen Raum für Gesundheitsdaten? Datennutzung und Betroffenenrechte

    Der Beitrag skizziert aus Sicht des Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz die wesentlichen Inhalte des Vorschlags der EU-Kommission für eine Verordnung zur Schaffung eines Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS). Daran schließt die Frage an, welche Auswirkungen der Europäische Gesundheitsdatenraum für die Bürgerinnen und Bürger hat.

  • PD Dr. med. Dominik Pförringer
    PD Dr. med. Dominik Pförringer

    Akademischer Direktor des TUM Venture Lab Healthcare Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie MBA INSEAD Gründer und Organisator des Digital Health Summit

    Herr PD Dr. med. Dominik Pförringer ist Orthopäde und Unfallchirurg. Zusammen mit Professor Dominik Böhler und Dr. Jörg Traub organisiert er den alljährlichen Digital Health Summit (www.DigitalHealthSummit.de) in München am TranslaTUM.

    Seit der Gründung des TUM Venture Lab Healthcare fungiert er zusammen mit Professor Markus Gerhard und Professor Oliver Hayden als Akademischer Direktor.

    Dr. Pförringer katalysiert den kontinuierlichen Austausch auf Konferenzen, Kongressen und Fachtagungen ebenso wie über seine Plattform www.MakeHealthDigital.com und die zugehörige LinkedIn Gruppe „Make Health Digital“: https://www.linkedin.com/groups/13533440/

    Zusammen mit PD Dr. David Back ist er Vorsitzender der AG Digitalisierung der DGOU (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie)

    Zusammen mit der Hanns Seidel Stiftung entwickelt er Konzepte für die künftige DatenNUTZGesetzgebung im Europäischen, Deutschen und Bayerischen Raum.

  • Prof. Dr. med. Dipl.-Inform. Georgios Raptis
    Prof. Dr. med. Dipl.-Inform. Georgios Raptis

    Professor für Digital Health an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg

    Die elektronische Patientenakte im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Datennutzung für die Versorgung und Forschung.

    Die medizinische Forschung kann mit modernen Methoden der Informatik von großen Datenmengen zunehmend profitieren. Auch in der medizinischen Versorgung verspricht der Austausch und die Bereitstellung von Gesundheitsdaten Vorteile und eine bessere Patientensicherheit. Instrumente, wie eine landesweite, einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte mit der Möglichkeit einer Bereitstellung von pseudonymisierten Daten für Forschungszwecke sind gesetzlich verankert und werden gerade entwickelt. Jedoch lehrt uns die Erfahrung aus anderen Ländern, dass sich solche Instrumente in der Praxis nicht etablieren können, wenn für deren Bereitstellung und tägliche Nutzung explizite Einwilligungen der Patient*innen erforderlich sind (opt-in). Vielfach wird gegen opt-out Verfahren mit Hinweis auf den Datenschutz argumentiert. Der Vortrag analysiert das Spannungsfeld zwischen Gesundheitsschutz und Datenschutz aus verschiedenen Perspektiven, berücksichtigt dabei aktuelle Entwicklungen in Deutschland und in der EU und versucht Möglichkeiten über eine ausgewogene Vorgehensweise für die Praxis aufzuzeigen.

  • Prof. Dr. med. Dr. med.h.c Christoph Reiners
    Prof. Dr. med. Dr. med.h.c. Christoph Reiners

    Seniorprofessor der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg

    Facharzt für Nuklearmedizin, Zusatzbezeichnung Medizinische Informatik

    1987-1994 Professor und Direktor der Abtlg. Nuklearmedizin Universitätsklinikum Essen

    1994-2010 Professor und Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Universitätsklinikum Würzburg, 2001-2015 Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Würzburg, 2010-2015 Vorsitzender des IT-Ausschusses und Vorstandsmitglied des Verbands der Uniklinika Deutschland, 2016- Wissenschaftlicher Sprecher der Plattform Gesundheit/Medizin des Zentrums Digitalisierung Bayern (Z.DB)

  • Michael Rosenstock (MSc Finance & Investments)
    Michael Rosenstock (MSc Finance & Investments),

    Leiter Sana Digital

    Digitales Wundmanagement bei der Sana – vom Pilotprojekt zum Rollout

    Der Vortrag startet mit einer Kurzeinführung, was die Sana Kliniken AG ist und tut. Im Anschluss findet eine kurze Einführung in den Bereich Sana Digital statt, sodass die Teilnehmer den Bereich und dessen Tätigkeit einordnen können.

    Im Kern beschreibt der Vortrag, wie die Sana Kliniken AG den Prozess des Wundmanagements digitalisiert und dazu gemeinsam mit dem Schweizer Jungunternehmen „imito AG“ kooperiert.

    Dabei wird einerseits der Projektverlauf geschildert (von der Auswahl der Lösung und die Gründe, warum sich die Sana für imito entschieden hat), andererseits auch auf die einzelnen Aspekte der Lösung eingegangen.

    In diesem Kontext wird auch erwähnt, warum sich die Sana an imito mit Eigenkapital beteiligt und dass es gemeinsame Produktentwicklungen gibt, die bereits in und außerhalb der Sana am Markt eingesetzt werden.

    Es wird außerdem beschrieben, was die Fallstricke in der Praxis waren (und teils noch sind) und welche Stakeholder wie überzeugt werden mussten, um die Lösung an den Start zu bekommen. Ferner wird beschrieben, was es braucht, um solche Lösungen in der Praxis einzusetzen (nämlich unternehmerischen Mut, Rückendeckung des Topmanagements und nicht zuletzt das frühzeitige Involvieren der relevanten Stakeholder und Nutzer).

    Der Vortrag endet mit dem klaren Statement: „Digitalisierung im Gesundheitswesen scheitert selten an der Technik, sondern eher an den tradierten (IT-)Strukturen, Hierarchien und unklaren Verantwortlichkeiten“.

  • Bernhard Seidenath, MdL
    Bernhard Seidenath, MdL

    Jurist, Pressesprecher, Ministerialrat a.D.

    Vorschläge für ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz auf Bundesebene

    Der Europäische Gesundheitsdatenraum – European Health Data Space – nimmt aktuell konkrete Formen an. Datenschutz und Datennutzen in Gesundheit und Pflege werden dabei vollkommen neu gedacht. Die sich hieraus ergebenden Innovationen werden neu bewertet werden müssen. Für Deutschland ergibt sich jetzt dringender Handlungsbedarf, diesen Handlungsspielraum zu gestalten. Unter dem Dach der Hanns-Seidel-Stiftung wurden im Rahmen einer „Initiative Gesundheitsdatennutzungsgesetz“ zusammen mit Patientinnen und Patienten sowie relevanten Stakeholdern aus Ärzteschaft, Kliniken, Krankenversicherungen, Gesundheitsverwaltung, Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Wissenschaft und Forschung Grundlagen geschaffen. Handlungsleitend war die patienten- und gemeinwohlorientierte Herstellung von freiem Datenfluss in Europa für eine freie, innovative und menschendienliche Gesundheitsforschung.

  • Prof. Dr. Med. Sylvia Thun
    Prof. Dr. Med. Sylvia Thun

    Universitätsprofessorin für Digitale Medizin und Interoperabilität Charité – Universitätsmedizin Berlin Director Core Facility Digital Medicine and Interoperability Berlin Institute of Health at Charité (BIH)

    Die approbierte Ärztin und Dipl.-Ingenieurin Sylvia Thun ist seit 2018 Charité Visiting Professor, gefördert durch die Stiftung Charité. Zusätzlich leitet sie die Core Facility Digitale Medizin & Interoperabilität am Berlin Institut of Health (BIH). Im Oktober 2021 wurde sie auf die Universitätsprofessur (W3) für Digitale Medizin und Interoperabilität an die Charité berufen.

    Von 2011-2021 war sie Professorin für Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen an die Hochschule Niederrhein und leitete dort das eHealth Kompetenzzentrum.

    2014 erhielt sie die Auszeichnung des BMBF und der Gesellschaft für Informatik zum „Digitalen Kopf“. 2020 erlangte sie die Zusatzbezeichnung ‚Medizinische Informatik‘ der Ärztekammer Nordrhein. Sie ist zudem Zertifikatsinhaberin der Medizinischen Fachgesellschaft GMDS für Medizinische Informatik.

    Sylvia Thun ist die Vorsitzende des Spitzenverband IT-Standards im Gesundheitswesen (SITiG) und stellvertretene Vorsitzende von HL7 Deutschland und vom DIN Fachausschuss Medizinische Informatik sowie Delegierte beim ISO TC 215 „Medizinische Informatik“ und CEN TC 215. International ist sie gewählte Vertreterin bei der HL7 Terminology Authority (HTA) und der Terminology Services Management Group (TSMG). Prof. Thun beschleunigt die Einführung internationaler Standards in leitender Position in Großprojekten des BMBF, BMG und der EU (z.B. NFDI4Health, Medizininformatik-Initiative, NUM). 2022 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande für Ihre Leistungen in der Digitalen Medizin verliehen.

Prof. Dr. Jörg F. Debatin

Healthcare-Unternehmer

  • bis 2021 Chairman des health innovation hub des Bundesministeriums für Gesundheit, Berlin
  • zuvor Vice President und CTO von GE Healthcare, Waukesha/USA, Vorstandsvorsitzender der amedes Holding AG sowie Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
  • davor Ordinarius für Diagnostische Radiologie am Universitätsklinikum Essen, Facharzt für Diagnostische Radiologie
debatin

Fabian Demmelhuber

Diplom Kaufmann

Digitalisierung im Gesundheitswesen ist Change Management – eine ambulante Perspektive

Digitale Anwendungen sind bereits fester Bestandteil ärztlicher und psychotherapeutischer Patientenversorgung. So ist in den letzten beiden Jahren die Zahl der Videosprechstunden Corona-bedingt rasant angestiegen. Ärzte und Psychotherapeuten haben diese digitale Anwendung sehr kurzfristig in ihren Praxisablauf integriert, um auch ihre Patienten bestmöglich zu versorgen, die aufgrund hoher Infektionszahlen nicht persönlich in der Praxis erscheinen können.

Darüber hinaus zeigen bayerische Leuchtturmprojekte, wie digitale Anwendungen in der Versorgung eingesetzt werden können, wenn sie ärztliche und psychotherapeutische Arbeit nützlich und sinnvoll unterstützen. Dies soll am Beispiel des vom Innovationsfonds geförderten Projekts TARGET aufgezeigt werden: Im Rahmen des Projekts TARGET (Transsektorales personalisiertes Versorgungskonzept für Patienten mit seltenen Krebserkrankungen) soll die sektorenübergreifende Versorgung von Patienten mit seltenen Krebserkrankungen durch ein Netzwerk zwischen niedergelassenen Fachärzten mit Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie und dem Krebszentrum München (CCC München LMU) unterstützt werden. Durch den Einsatz digitaler Instrumente, wie ein virtuelles Tumorboard, eine elektronische Fallakte und eine Patienten-App, soll die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren verbessert und ein Wissenstransfer zwischen dem Krebszentrum und den ambulanten Praxen ermöglicht werden. Die digital unterstützte Vernetzung der Expertise der niedergelassenen Hämatologen/Onkologen und der Hämatologen/Onkologen des Krebszentrums München soll eine Beschleunigung der Diagnosestellung und die Erstellung eines individualisierten Therapiekonzepts für die Patienten ermöglichen und erleichtern.

Fabian Demmelhuber; Diplom-Kaufmann

Sabine Dittmar

Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit

  • geb. am 15.9.1964 in Schweinfurt
  • 1979 Qualifizierender Hauptschulabschluss (Maßbach), 1982 Abschluss staatlich geprüfte Kinderpflegerin, 1985 Abitur auf zweitem Bildungsweg (Schweinfurt)
  • Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 1993 Approbation, bis 1995 Ausbildung zur Praktischen Ärztin, von 1995 bis Juli 2010 Hausärztin in einer Gemeinschaftspraxis mit meinem Mann (Maßbach)
  • 2008 bis 2013 Mitglied des Bayerischen Landtags, dort Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit, verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, stellv. Mitglied in der parl. Kommission zur Begleitung der Energiewende, Mitglied im Ältestenrat
  • 2008-2018 Mitglied im bayerischen Landesgesundheitsrat
  • Seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Mitglied des erweiterten Fraktionsvorstandes
  • Seit 2018: Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
  • Seit 08.12.2021 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit
Sabine Dittmar

Prof. Dr. Bjoern Eskofier

Leiter des Lehrstuhls für Maschinelles Lernen und Datenanalytik, Sprecher des Departments Artificial Intelligence in Biomedical Engineering, Co-Sprecher des Sonderforschungsbereiches 1483 EmpkinS

TEAM-X Abstract

Artificial intelligence (AI) is being increasingly used in many areas such as self-driving cars, speech, or image recognition. By introducing AI to the medical sector, standard care can be supported by new systems for diagnosis and treatment. Examples like medical image analysis 1, drug discovery 2, or precision medicine3 demonstrate possible application areas that benefit from data-driven solutions. However, the required data is currently typically dispersed over various institutions that lack interoperability 4, which complicates the development of accurate AI applications. The European commission has recently launched the European Health Data Space (EHDS)5, which lays the legal foundation for the secondary use of health data in research and innovation.

With the BMWK-funded project TEAM-X (Trusted Ecosystems of Applied Medical Data eXchange) several research and industry partners have teamed up to build a data-ecosystem for reliable health data exchange, which is one cornerstone for the development of the EHDS. The underlying technology is based on the innovative federated European data infrastructure Gaia-X 6, and its functionality is demonstrated in two use cases within TEAM-X: women’s health and a digital care platform. This talk will demonstrate the main technical components, elaborate how trust and responsibility play a role in TEAM-X, and elaborate on the bigger picture of the EHDS. By placing patients in the center of the implementation of the project and incorporating the Digital Responsibility Goals 7, TEAM-X is a pioneer project that shows how the future of healthcare can look like nationally and across Europe.

Prof. Dr. Bjoern Eskofier

Dr. Thomas Ewert

Leiter des Sachgebiets Bayerische Gesundheitsagentur, Gesundheitsversorgung (GE6)

Implementierung digital-unterstützter, patientenzentrierter, integrierter Gesundheitsversorgung und -förderung in Europa – das Projekt JADECARE

Viele Faktoren bedingen eine wachsende Nachfrage nach umfassender, effizienter Gesundheitsversorgung in Europa. Dies erfordert intelligente, personenbezogene und koordinierte, informationell vernetzte Ansätze. Im EU-Projekt JADECARE – Joint Action on implementation of digitally enabled integrated person-centred care“ wird eine fach- und sektorenübergreifende personenzentrierte Gesundheitsversorgung mithilfe digitaler Lösungen umgesetzt und die Transformation zu effizienten Gesundheitssystemen gefördert. Die Projektlaufzeit ist von Oktober 2020 bis September 2023.

JADECARE konzentriert sich auf Anpassung und Transfer von vier ausgewählten Best-Practice-Beispielen in 21 Regionen in Europa. Im ersten Jahr wurden die Bausteine der Praxisbeispiele auf die lokalen Bedürfnisse der teilnehmenden Partnerregionen adaptiert, lokale Aktionspläne entwickelt und Impact Indikatoren definiert. In der laufenden Implementierungsphase werden die Aktionspläne umgesetzt und ausgerollt. Kommendes Jahr schließt eine Wirksamkeitsbewertung, Implementierungsprozessanalyse und die Berichterstattung das Projekt ab.

JADECARE erarbeitet durch aktive Einbindung politisch relevanter Stakeholder über strukturierte Erfahrungsaustausche verschiedener Gremien einen nachhaltigen Transformationsprozess und stärkt die hierzu erforderlichen Kompetenzen von Gesundheitsbehörden für eine integrierte Gesundheitsversorgung.

Die Koordinierungsstelle E-Health des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstützt JADECARE in inhaltlicher Veranstaltungsorganisation, der Ermittlung relevanter Stakeholder und Dissemination der Ergebnisse, und im Wissensaufbau, -austausch und -transfer.

Dr. Thomas Ewert

Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich

Professorin an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Kempten

CARE REGIO – gemeinsam. innovativ. digital.
Bayerisch Schwaben als Leitregion für Pflege Digital

Digitale Technologien rücken immer stärker in den Fokus der Pflegewissenschaften, nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels und der gleichzeitig steigenden Anzahl versorgungsbedürftiger Menschen in Deutschland. Modernen Technologien wird dabei das Potential zugeschrieben, die Qualität der pflegerischen Versorgung verbessern zu können. Mit dem vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projekt CARE REGIO und den in Bayerisch Schwaben ansässigen Verbundpartnern, den Hochschulen Augsburg, Kempten, Neu-Ulm, der Universität Augsburg und dem Universitätsklinikum Augsburg entsteht eine Leitregion für Pflege digital.

Im Projekt werden nachhaltige Konzepte für eine digital unterstützte Pflege entwickelt. Mit dem Ziel Pflegekräfte und pflegende Angehörige spürbar zu entlasten sowie Pflegebedürftige in ihrer Selbständigkeit zu bestärken.

In sechs Teilprojekten (TP) werden konkrete Maßnahmen für Verbesserungen von Rahmenbedingungen und Prozessen implementiert und unter Praxisbedingungen evaluiert:

  • TP 1: CARE REGIO Koordinierungsstelle
  • TP 2: Pflege Data Lake
  • TP 3: Digitalisierung des Pflegeüberleitungsberichtes
  • TP 4: Assistive Systeme für die häusliche Pflege
  • TP 5: PflegeWIKI
  • TP 6: Wissenschaftliche Begleitung und ethische, rechtliche und soziale Implikationen

Der Impulsvortrag bezieht neben aktuellen Ergebnissen ebenso Erfahrungen zur Digitalisierung in der Pflege mit ein

Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich

Prof. Dr. iur. Ulrich M. Gassner, Mag. rer. publ., M. Jur. (Oxon.)

Universität Augsburg

Kernelemente eines Gesundheitsdatennutzungsgesetzes

Es besteht ein dringendes Bedürfnis, Gesundheitsdaten nicht nur zu schützen, sondern auch im Interesse der PatientInnen zu nutzen. Das grundrechtlich und auch in der DSGVO angelegte Spannungsverhältnis zwischen dem Grundrecht auf Datenschutz und der Forschungsfreiheit muss neu justiert werden. In Einklang mit der DSGVO und unter Beachtung des EU-Konzepts für einen europäischer Gesundheitsdatenraum sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine bessere Sekundärnutzung von Gesundheitsdaten sicherstellen. Hierzu gehören Erleichterungen für  die Datenspende sowie eine patientInnenfreundlichere und effektivere Ausgestaltung des datenschutzrechtlichen Einwilligungsprozesses (smart consent, dynamic consent usw.). Auch sollte der Gesetzgeber klarstellen, dass die Anonymisierung von Gesundheitsdaten keine Verarbeitungstätigkeit darstellt.  In institutioneller Hinsicht empfiehlt es sich, eine zentrale Stelle zu schaffen, die  vor dem Hintergrund einer dezentralen Forschungsdatenstruktur den Input von Gesundheitsdaten möglichst unbürokratisch ermöglicht. Der Zugang zu den Gesundheitsdaten durch Forschende sollte nach dem Modell der Treuhänderschaft gestaltet werden, wobei Forschung für kommerzielle Zwecke nicht diskriminiert werden darf.

Prof. Dr. iur. Ulrich M. Gassner, Mag. rer. publ., M. Jur. (Oxon.)

Dr. Florian Hartge

Chief Produktion Officer, gematik

Mit dem Blick nach vorn – Gegenwart und Zukunft der Telematikinfrastruktur:

Wie steht es um die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens? Wo liegen Hemmnisse, und welche Fortschritte machen wir? In seinem Impulsvortrag zeigt Dr. Florian Hartge, wie E-Rezept, ePA und Co. heute funktionieren und gibt einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Telematikinfrastruktur. Dr. Florian Hartge ist Chief Production Officer (CPO) der gematik GmbH und verantwortet in dieser Funktion die Bereiche Systems Engineering, Test & Zulassung sowie TI-Entwicklung.

hartge

Prof. Dr. med. Achim Jockwig

Klinikum Nürnberg

Bedarf und Notwendigkeit für die Versorgung

Moderne Medizin erfordert eine Gesundheitsplattform für die Prävention, Diagnose, die Therapie und die REHA. Nur so wird eine patientenindividuelle Versorgung ermöglicht und die beste, individuelle Medizin ermöglicht. Nur so kann der Mediziner die besten Lösungen anbieten. Von dem Zuweiser über die hausinterne Anamnese, Diagnose, Untersuchungen und Therapie ist eine Vernetzung der Daten, eine Kommunikation mit dem Patienten und zwischen den Behandlern und weiteren beteiligten Personen erforderlich. Diese hochsensiblen Daten müssen sicher und vertrauenswürdig verarbeitet werden und in einer Infrastruktur die auf einem EU-Wertesystem basiert umgesetzt werden. Wichtig ist, dass alle Beteiligten bei der digitalen Transformation aktiv begleitet werden und die Prozesse von der Seite der Patienten und der Versorger und Behandler gleichermaßen gedacht werden.

jockwig

Christina Leinhos

Leiterin Digitalisierung und Politik sowie stv. Geschäftsführerin der Bayerischen Krankenhausgesellschaft e.V.

Die Modernisierung des Art. 27 BayKrG als Game Changer für die bayerischen Kliniken

Strenge Datenschutzregelungen im Freistaat besagten bisher, dass Patientendaten nur innerhalb von Krankenhäusern verarbeitet werden dürfen. Dies erschwerte die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern in bayerischen Klinken erheblich – die gesetzlichen Einschränkungen stießen insbesondere im Zuge der Digitalisierung zunehmend an ihre Grenzen.

Die Modernisierung der datenschutzrechtlichen Vorschriften im Bayerischen Krankenhausgesetz zum 01.06.2022 ist ein Game Changer. Mit der Reform wird die Zusammenarbeit der Kliniken mit externen Dienstleistern verbessert, Cloud-Projekte werden ermöglicht. Damit ergeben sich auch neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit der Krankenhäuser untereinander. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft arbeitet gemeinsam mit ihren Mitglieder daran, noch in diesem Jahr die kooperative Nutzung von IT-Ressourcen und –Dienstleistungen von Krankenhäusern über eine IT-Gesellschaft zu ermöglichen.

Der Vortrag beleuchtet die Herausforderungen der bayerischen Kliniken im Bereich der Digitalisierung und wie sich diese kooperativ lösen lassen.

Christina Leinhos

Dr. med. Markus Leyck Dieken

Alleingeschäftsführer der gematik

Das Gesundheitswesen kennt er von der Pike auf: Dr. Leyck Dieken ist von Hause aus Internist und Notfallmediziner. Er studierte in Köln und promovierte 2001 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Endokrinologie. Seine siebenjährige klinische Erfahrung umfasst stationäre und ambulante Tätigkeiten in Deutschland und Brasilien.

Dr. Leyck Dieken, in Rio de Janeiro geboren und aufgewachsen, hat sich zudem als Manager in der Pharmabranche bei verschiedenen Unternehmen einen Namen gemacht. Unter anderem leitete er dort Change-Management-Prozesse und installierte Digital Innovation Hubs. So führte er Novo Nordisk zur Marktführung in der Diabetestherapie, leitete für Novartis die Marburger Behringwerke und aus Basel das EU-Impfstoffgeschäft und gründete die erste EU-Niederlassung des kalifornischen Biotech InterMune in Berlin. Für die israelische Teva führte er die Forschungssparte am Berliner Gendarmenmarkt und das Generika-Geschäft ratiopharm in Ulm. Später leitete er in Philadelphia die globale ZNS-Unit und das Zukunftsprogramm für digitale Patientenversorgung in Tel Aviv.

Vor seinem Amtsantritt bei der gematik baute Dr. Leyck Dieken als Senior Vice President Geschäftsführer Deutschland des japanischen Pharmaunternehmens Shionogi Europe die Deutschland-Niederlassung zur Einführung eines Antibiotikums bei Bakterien-Resistenzen mit höchster WHO-Priorität auf.

Er ist Mitglied in verschiedenen Fachgesellschaften wie beispielsweise der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin DGIM, dem Bund Deutscher Internisten und der Deutschen Diabetes Gesellschaft DDG sowie Autor von Publikationen

Dr. med. Markus Leyck Dieken

Matthias Meierhofer

Vorstandsmitglied Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V., Vorstandsvorsitzender und Grün-der, Meierhofer AG

Digitalisierung des Gesundheitswesens – Nur mit der Industrie

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und ist zum Beschleuniger für zahlreiche Vorhaben geworden. Deutschland hat in den letzten Jahren, was die Digitalisierung des Gesundheitswesens betrifft, aufgeholt. Die Vielfalt der Anwendungen ist im Bewusstsein verankert. Aber wie ist der Status Quo bei der Umsetzung des E-Rezepts, der eAU oder der TI-Anbindung der Kliniken? Klar ist: Die Umsetzung des Zeitplans hat nicht funktioniert, weil der Dialog mit der Industrie bislang zu kurz gekommen ist. Es ist unerlässlich, die Industrie zukünftig zu beteiligen, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Dies gilt auch für die Umsetzung der E-Health-Strategie, die Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach für dieses Jahr angekündigt hat. Darüber hinaus müssen Fragen geklärt werden:  Wie geht es weiter mit Interoperabilität, KHZG und Datennutzung?

Diese Vorhaben können nur gelingen, wenn die Industrie beteiligt wird.
Denn die Industrie will gestalten, bewegen und vor allem zum Wohle der Patienten agieren.

Matthias Meierhofer

Heinrich Moisa

vfa Präsidiumsmitglied und Landesbeauftragter Bayern, Vorsitzender der Geschäftsführung Novartis Deutschland

Digitale Vernetzung und Datennutzung in der Gesundheitswirtschaft – ein Schlüssel für die Zukunft einer effizienten Gesundheitsversorgung

Die Entwicklung neuer Therapieverfahren ist durch die intelligente Verknüpfung von klinischen Daten und Versorgungsdaten möglich geworden. Digitale Lösungen können hier einen Mehrwert für eine bessere Gesundheitsversorgung bieten, wie z.B. durch eine bessere und effizientere Versorgung sowie einen breiteren Zugang zu medizinischer Expertise. Für Novartis bietet die Digitalisierung enorme Chancen. Die Nutzung neuer und alternativer Datenquellen (real world data) sowie die Analyse und Integration dieser Daten ermöglicht es, schneller Forschungserkenntnisse zu generieren und Innovationen zu entwickeln, sowie die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. Um diesen Datenschatz zu heben ist eine einheitliche Datenstrategie erforderlich. Mit der Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens können bestehende Hindernisse beim Datenschutz, der Etablierung von einheitlichen Standards und Schnittstellen, sowie der Verarbeitungsrechte gelöst werden.

moisa

Prof. Dr. Thomas Petri

Bayerischer Landesbeauftragter für den Datenschutz

Auf dem Weg zu einem europäischen Raum für Gesundheitsdaten? Datennutzung und Betroffenenrechte

Der Beitrag skizziert aus Sicht des Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz die wesentlichen Inhalte des Vorschlags der EU-Kommission für eine Verordnung zur Schaffung eines Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS). Daran schließt die Frage an, welche Auswirkungen der Europäische Gesundheitsdatenraum für die Bürgerinnen und Bürger hat.

Dr. Thomas Petri

PD Dr. med. Dominik Pförringer

Akademischer Direktor des TUM Venture Lab Healthcare Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie MBA INSEAD Gründer und Organisator des Digital Health Summit

Herr PD Dr. med. Dominik Pförringer ist Orthopäde und Unfallchirurg. Zusammen mit Professor Dominik Böhler und Dr. Jörg Traub organisiert er den alljährlichen Digital Health Summit (www.DigitalHealthSummit.de) in München am TranslaTUM.

Seit der Gründung des TUM Venture Lab Healthcare fungiert er zusammen mit Professor Markus Gerhard und Professor Oliver Hayden als Akademischer Direktor.

Dr. Pförringer katalysiert den kontinuierlichen Austausch auf Konferenzen, Kongressen und Fachtagungen ebenso wie über seine Plattform www.MakeHealthDigital.com und die zugehörige LinkedIn Gruppe „Make Health Digital“: https://www.linkedin.com/groups/13533440/

Zusammen mit PD Dr. David Back ist er Vorsitzender der AG Digitalisierung der DGOU (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie)

Zusammen mit der Hanns Seidel Stiftung entwickelt er Konzepte für die künftige DatenNUTZGesetzgebung im Europäischen, Deutschen und Bayerischen Raum.

Dominik Pförringer

Prof. Dr. med. Dipl.-Inform. Georgios Raptis

Professor für Digital Health an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg

Die elektronische Patientenakte im Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Datennutzung für die Versorgung und Forschung.

Die medizinische Forschung kann mit modernen Methoden der Informatik von großen Datenmengen zunehmend profitieren. Auch in der medizinischen Versorgung verspricht der Austausch und die Bereitstellung von Gesundheitsdaten Vorteile und eine bessere Patientensicherheit. Instrumente, wie eine landesweite, einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte mit der Möglichkeit einer Bereitstellung von pseudonymisierten Daten für Forschungszwecke sind gesetzlich verankert und werden gerade entwickelt. Jedoch lehrt uns die Erfahrung aus anderen Ländern, dass sich solche Instrumente in der Praxis nicht etablieren können, wenn für deren Bereitstellung und tägliche Nutzung explizite Einwilligungen der Patient*innen erforderlich sind (opt-in). Vielfach wird gegen opt-out Verfahren mit Hinweis auf den Datenschutz argumentiert. Der Vortrag analysiert das Spannungsfeld zwischen Gesundheitsschutz und Datenschutz aus verschiedenen Perspektiven, berücksichtigt dabei aktuelle Entwicklungen in Deutschland und in der EU und versucht Möglichkeiten über eine ausgewogene Vorgehensweise für die Praxis aufzuzeigen.

raptis

Prof. Dr. med. Dr. med.h.c Christoph Reiners

Seniorprofessor der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg

Facharzt für Nuklearmedizin, Zusatzbezeichnung Medizinische Informatik

1987-1994 Professor und Direktor der Abtlg. Nuklearmedizin Universitätsklinikum Essen

1994-2010 Professor und Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Universitätsklinikum Würzburg, 2001-2015 Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Würzburg, 2010-2015 Vorsitzender des IT-Ausschusses und Vorstandsmitglied des Verbands der Uniklinika Deutschland, 2016- Wissenschaftlicher Sprecher der Plattform Gesundheit/Medizin des Zentrums Digitalisierung Bayern (Z.DB)

Prof. Dr. med. Dr. med.h.c. Christoph Reiners

Michael Rosenstock (MSc Finance & Investments)

Leiter Sana Digital

Digitales Wundmanagement bei der Sana – vom Pilotprojekt zum Rollout

Der Vortrag startet mit einer Kurzeinführung, was die Sana Kliniken AG ist und tut. Im Anschluss findet eine kurze Einführung in den Bereich Sana Digital statt, sodass die Teilnehmer den Bereich und dessen Tätigkeit einordnen können.

Im Kern beschreibt der Vortrag, wie die Sana Kliniken AG den Prozess des Wundmanagements digitalisiert und dazu gemeinsam mit dem Schweizer Jungunternehmen „imito AG“ kooperiert.

Dabei wird einerseits der Projektverlauf geschildert (von der Auswahl der Lösung und die Gründe, warum sich die Sana für imito entschieden hat), andererseits auch auf die einzelnen Aspekte der Lösung eingegangen.

In diesem Kontext wird auch erwähnt, warum sich die Sana an imito mit Eigenkapital beteiligt und dass es gemeinsame Produktentwicklungen gibt, die bereits in und außerhalb der Sana am Markt eingesetzt werden.

Es wird außerdem beschrieben, was die Fallstricke in der Praxis waren (und teils noch sind) und welche Stakeholder wie überzeugt werden mussten, um die Lösung an den Start zu bekommen. Ferner wird beschrieben, was es braucht, um solche Lösungen in der Praxis einzusetzen (nämlich unternehmerischen Mut, Rückendeckung des Topmanagements und nicht zuletzt das frühzeitige Involvieren der relevanten Stakeholder und Nutzer).

Der Vortrag endet mit dem klaren Statement: „Digitalisierung im Gesundheitswesen scheitert selten an der Technik, sondern eher an den tradierten (IT-)Strukturen, Hierarchien und unklaren Verantwortlichkeiten“.

Michael Rosenstock (MSc Finance & Investments),

Bernhard Seidenath, MdL

Jurist, Pressesprecher, Ministerialrat a.D.

Vorschläge für ein Gesundheitsdatennutzungsgesetz auf Bundesebene

Der Europäische Gesundheitsdatenraum – European Health Data Space – nimmt aktuell konkrete Formen an. Datenschutz und Datennutzen in Gesundheit und Pflege werden dabei vollkommen neu gedacht. Die sich hieraus ergebenden Innovationen werden neu bewertet werden müssen. Für Deutschland ergibt sich jetzt dringender Handlungsbedarf, diesen Handlungsspielraum zu gestalten. Unter dem Dach der Hanns-Seidel-Stiftung wurden im Rahmen einer „Initiative Gesundheitsdatennutzungsgesetz“ zusammen mit Patientinnen und Patienten sowie relevanten Stakeholdern aus Ärzteschaft, Kliniken, Krankenversicherungen, Gesundheitsverwaltung, Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Wissenschaft und Forschung Grundlagen geschaffen. Handlungsleitend war die patienten- und gemeinwohlorientierte Herstellung von freiem Datenfluss in Europa für eine freie, innovative und menschendienliche Gesundheitsforschung.

Bernhard Seidenath, MdL

Prof. Dr. Med. Sylvia Thun

Universitätsprofessorin für Digitale Medizin und Interoperabilität Charité – Universitätsmedizin Berlin Director Core Facility Digital Medicine and Interoperability Berlin Institute of Health at Charité (BIH)

Die approbierte Ärztin und Dipl.-Ingenieurin Sylvia Thun ist seit 2018 Charité Visiting Professor, gefördert durch die Stiftung Charité. Zusätzlich leitet sie die Core Facility Digitale Medizin & Interoperabilität am Berlin Institut of Health (BIH). Im Oktober 2021 wurde sie auf die Universitätsprofessur (W3) für Digitale Medizin und Interoperabilität an die Charité berufen.

Von 2011-2021 war sie Professorin für Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen an die Hochschule Niederrhein und leitete dort das eHealth Kompetenzzentrum.

2014 erhielt sie die Auszeichnung des BMBF und der Gesellschaft für Informatik zum „Digitalen Kopf“. 2020 erlangte sie die Zusatzbezeichnung ‚Medizinische Informatik‘ der Ärztekammer Nordrhein. Sie ist zudem Zertifikatsinhaberin der Medizinischen Fachgesellschaft GMDS für Medizinische Informatik.

Sylvia Thun ist die Vorsitzende des Spitzenverband IT-Standards im Gesundheitswesen (SITiG) und stellvertretene Vorsitzende von HL7 Deutschland und vom DIN Fachausschuss Medizinische Informatik sowie Delegierte beim ISO TC 215 „Medizinische Informatik“ und CEN TC 215. International ist sie gewählte Vertreterin bei der HL7 Terminology Authority (HTA) und der Terminology Services Management Group (TSMG). Prof. Thun beschleunigt die Einführung internationaler Standards in leitender Position in Großprojekten des BMBF, BMG und der EU (z.B. NFDI4Health, Medizininformatik-Initiative, NUM). 2022 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz am Bande für Ihre Leistungen in der Digitalen Medizin verliehen.

Prof. Dr. Med. Sylvia Thun