Presse­mitteilung

Bayerische Demenzagentur startet am 1. Dezember – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Huml: Aufgabe ist Ausbau und Vernetzung wohnortnaher Angebote für Menschen mit Demenz

Die neue landesweite Bayerische Demenzagentur nimmt am 1. Dezember 2018 ihre Arbeit auf. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Freitag hingewiesen. Träger der Agentur ist die Freie Wohlfahrtspflege Landesarbeitsgemeinschaft Bayern.

Huml betonte: "Wohnortnahe Versorgungsangebote sind für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen sehr wichtig. Aufgabe der neuen Demenzagentur wird es sein, die regionalen Strukturen auszubauen und Akteure vor Ort besser miteinander zu vernetzen. So wollen wir die betroffenen Menschen und ihre Familien gezielt unterstützen. Mit Angeboten wie Betreuungsgruppen, ehrenamtlichen Helferkreisen oder Alltags- und Pflegebegleitern werden Betroffene unterstützt und ihre Angehörigen spürbar entlastet."

In Bayern sind derzeit rund 240.000 Menschen von Demenz betroffen. Sollte kein medizinischer Durchbruch gelingen, wird ihre Zahl bis 2030 auf rund 300.000 Betroffene ansteigen.

Die Ministerin unterstrich: "Die zunehmende Zahl von Menschen mit Demenz ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft. Um ihr gerecht zu werden, hat die Bayerische Staatsregierung bereits 2013 eine Bayerische Demenzstrategie beschlossen, die alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft."

Huml fügte hinzu: "Ziel der Demenzstrategie ist es, die Gesellschaft für die Erkrankung Demenz zu sensibilisieren und für mehr Akzeptanz zu sorgen. Nur so wird es uns gelingen, den Betroffenen ein Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen. Demenzkranke und Angehörige sollen erfahren, dass sie nicht allein gelassen werden. Die neue Demenzagentur wird die Umsetzung der Demenzstrategie unterstützen und in den sieben regionalen Demenzagenturen, die im nächsten Jahr in allen Regierungsbezirken entstehen werden, die Vernetzung vor Ort begleiten."

Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium hat bereits in den vergangenen Jahren den Auf- und Ausbau eines Unterstützungs- und Beratungsnetzes für Menschen mit Demenz gefördert. Bayernweit stehen Betroffenen und Angehörigen rund 990 Angebote zur Unterstützung im Alltag (Betreuungsgruppen, ehrenamtliche Helferkreise, Angehörigengruppen, haushaltsnahe Dienstleistungen, Alltags- und Pflegebegleiter) zur Verfügung.

Darüber hinaus gibt es bayernweit über 100 Fachstellen für pflegende Angehörige, die bundesweit einzige Beratungsstelle für seltene Demenzerkrankungen (www.wohlbedacht.de/bayerische-beratungsstelle-fuer-seltene-demenzerkrankungen-bsd) sowie ein Onlineberatungsportal (www.e-beratungsinstitut.de). Zudem fördert das Gesundheits- und Pflegeministerium spezielle Projekte und Konzepte zur Betreuung, wie beispielsweise ambulant betreute Wohngemeinschaften, die die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz berücksichtigen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.leben-mit-demenz.bayern.de.