Presse­mitteilung

Bayerns Gesundheitsministerin Huml und Bundesdrogenbeauftragte Mortler fördern Projekt für alkoholgeschädigte Kinder – Kompetenzzentrum in München stärkt Prävention sowie Versorgung und Betreuung von Betroffenen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler bauen den Schutz  ungeborener Kinder vor Alkohol aus. Die beiden Politikerinnen verwiesen am Freitag darauf, dass sie gemeinsam das "Deutsche FASD KOMPETENZ ZENTRUM Bayern" in München fördern. Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD) beschreiben gesundheitliche Beeinträchtigungen, die beim ungeborenen Kind durch den Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft entstehen. Das neue Kompetenzzentrum wird seit Herbst 2018 aufgebaut. Die Förderung wurde vom bayerischen Gesundheitsministerium am 10.12.2018 bewilligt.

Huml betonte: "Schon ein geringer Alkoholkonsum der schwangeren Mutter kann zu erheblichen gesundheitlichen Folgen für das ungeborene Kind führen. Es sind Fehlbildungen, Entwicklungsstörungen und geistige Behinderungen möglich. Ziel des dreijährigen Pilotprojekts in München ist es, die Prävention zu verbessern. Zudem wollen wir die Versorgung und Betreuung der betroffenen Kinder und ihrer Familien stärken."

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, unterstrich: "Viele Kinder, die von Alkoholspektrumstörungen betroffen sind, sind ein Leben lang auf Unterstützung angewiesen. Mir ist wichtig, dass die Betroffenen, ihre Angehörigen und häufig auch die Pflegefamilien die Hilfe erhalten, die sie brauchen. Deswegen ist es so wichtig, die Früherkennung und Versorgung zu verbessern. Ziel des Pilotprojekts ist es langfristig, die Erkenntnisse aus München auch auf andere Bundesländer zu übertragen."

Der Bund und der Freistaat Bayern fördern das Projekt anteilig. So unterstützt das Bundesministerium für Gesundheit das Projekt mit insgesamt rund 240.000 Euro. Das bayerische Gesundheitsministerium stellt eine Fördersumme von insgesamt rund 480.000 Euro zur Verfügung.

Experten zufolge kommen in Deutschland jedes Jahr geschätzt 4.000 Kinder mit dem sogenannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) und 10.000 weitere Kinder mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) zur Welt. Überträgt man diese Zahlen auf Bayern, wären hier etwa 2.000 Neugeborene jährlich von FAS oder FASD betroffen.

Huml erläuterte: "Werdende Mütter, aber auch ihr Umfeld, sollten wissen: Nur durch den konsequenten Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft kann für das Kind diese Schädigung vermieden werden. Mit unserer Präventionskampagne 'Schwanger? Null Promille!' klären wir seit 2012 über die Gefahren des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft auf. Das neue Projekt in München soll die Aufklärung der Bevölkerung weiter vorantreiben."

Die Präventionskampagne "Schwanger? Null Promille!" (www.schwanger-null-promille.de) richtet sich an werdende Mütter und alle, die sie während der Schwangerschaft begleiten. In acht Sprachen klärt das bayerische Gesundheitsministerium darüber auf, warum Alkoholkonsum während der Schwangerschaft ein Risiko ist und wo es in Bayern Beratung und Hilfe zu diesem Thema gibt. Neben dem Auftritt im Internet ist die Kampagne auch auf Facebook aktiv.