Presse­mitteilung

Gesundheitsministerin Huml: Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung in Bayern geht zügig voran – Palliativmedizinischer Dienst in Erlangen gestartet – Neue Angebote in diesem Jahr auch in Augsburg, Garmisch-Partenkirchen, Hausham und Markt Indersdorf

Der Ausbau der palliativmedizinischen Versorgung in Bayern geht zügig voran. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Freitag hingewiesen. So hat Ende August ein neuer palliativmedizinischer Dienst am Klinikum am Europakanal in Erlangen seine Arbeit aufgenommen. Huml betonte: "Mit dem Ausbau der palliativmedizinischen Angebote stärken wir die Versorgung schwerstkranker Menschen. Insbesondere wohnortnahe Angebote sind für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr wichtig."

Der palliativmedizinische Dienst in Erlangen betreut und versorgt Patienten auf allen Stationen im Klinikum. In diesem Sommer wurde zudem am Klinikum Augsburg Süd eine neue Palliativstation mit acht Betten in den Krankenhausplan aufgenommen.

Bereits Anfang des Jahres war im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen die dortige Palliativstation von sechs auf neun Betten erweitert worden. Im Frühjahr 2017 starteten zudem zwei weitere neue Angebote in Oberbayern: am Krankenhaus Agatharied in der Gemeinde Hausham im Landkreis Miesbach eine Palliativstation mit sechs Betten und an der HELIOS Amper-Klinik Indersdorf in Markt Indersdorf im Landkreis Dachau ein palliativmedizinischer Dienst.

Huml unterstrich: "Es ist mir ein großes Anliegen, schwerstkranken Menschen ein würdiges und möglichst schmerzfreies Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Auch die Angehörigen brauchen eine fürsorgliche Betreuung. Deshalb treiben wir den Ausbau entsprechender Strukturen weiter voran."

Die Ministerin fügte hinzu: "Unsere Botschaft ist: Wir lassen Schwerstkranke am Ende ihres Lebens nicht allein. Ich bin überzeugt, dass wir so auch dem Wunsch mancher Menschen nach aktiver Sterbehilfe überzeugend begegnen können. Ziel der Palliativmedizin ist es, Schmerzen und andere Symptome zu lindern und damit die Lebensqualität des Patienten soweit möglich zu erhalten."

Mit Aufnahme der neuen palliativmedizinischen Angebote gibt es in Bayern nunmehr an 51 Krankenhäusern Palliativstationen mit insgesamt 474 Betten. Sieben dieser Krankenhäuser haben sowohl eine Palliativstation als auch einen palliativmedizinischen Dienst. An 52 weiteren Krankenhäusern ist ausschließlich ein palliativmedizinischer Dienst tätig. Insgesamt 103 Krankenhäuser im Freistaat verfügen über stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen.

Darüber hinaus gibt es derzeit insgesamt 42 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für die Versorgung von Erwachsenen sowie fünf Teams für Kinder und Jugendliche. Für die Anschubfinanzierung von SAPV-Teams stellt Bayern pro Jahr rund 100.000 Euro zur Verfügung. Der Freistaat unterstützt zudem die Aus-, Fort- und Weiterbildung für Ärzte, Pflegekräfte, Personal aus psychosozialen Arbeitsfeldern, Hospizbegleiter sowie Seelsorger in Palliativmedizin und Palliative Care mit bislang insgesamt 1,2 Millionen Euro.

Den Ausbau stationärer Hospize fördert Bayern mit bis zu 10.000 Euro pro Hospizplatz. Im stationären Bereich verfügt Bayern derzeit über 18 Hospize mit 186 Plätzen sowie ein stationäres Kinderhospiz im schwäbischen Bad Grönenbach.