Presse­mitteilung

Gesundheitsministerin Huml verleiht Bayerischen Organspendepreis 2018 – Auszeichnung geht an Krankenhaus Agatharied in Hausham, Wertachklinik Schwabmünchen und REGIOMED Klinikum Lichtenfels

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Mittwoch in München gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) den Bayerischen Organspendepreis 2018 verliehen. Für außergewöhnliches Engagement wurden das Krankenhaus Agatharied in Hausham (Landkreis Miesbach), die Wertachklinik Schwabmünchen (Landkreis Augsburg) und das REGIOMED Klinikum Lichtenfels ausgezeichnet. Der diesjährige Ehrenpreis ging an Heiner Röschert aus Eibelstadt (Landkreis Würzburg), der ein Netzwerk für Angehörige von Organspendern gegründet hat.

Huml betonte am Mittwoch anlässlich der  Preisverleihung im Rahmen der 19. Jahrestagung der Transplantationsbeauftragten: "Organspende kann nur dann gelingen, wenn sich motivierte Mitarbeiter dafür einsetzen – wie in den Krankenhäusern in Hausham, Schwabmünchen und Lichtenfels. Diesen besonderen Einsatz und die Kultur der Organspende im Krankenhaus würdigen wir auch in diesem Jahr mit dem Bayerischen Organspendepreis."

Die Ministerin ergänzte: "Alle drei Preisträger haben im vergangenen Jahr die Organspende im Freistaat Bayern vorbildlich unterstützt und dafür danken wir ihnen ganz herzlich. Ich wünsche mir sehr, dass viele Krankenhäuser diesen guten Beispielen folgen."

Zur Verleihung des Ehrenpreises an Heiner Röschert aus Eibelstadt erläuterte Huml: "Mit dem diesjährigen Sonderpreis würdigen wir erstmals den Angehörigen eines Organspenders. Heiner Röscherts Engagement wirkt fast übermenschlich. Bei einem Verkehrsunfall verlor er an Heiligabend im Jahr 2011 seine beiden Kinder. Sein Sohn besaß einen Organspendeausweis. Mit Zustimmung des Vaters wurden fünf Organe gespendet."

Die Ministerin fügte hinzu: "Dieses tragische Schicksal hat Heiner Röschert angetrieben, sich für die Organspende einzusetzen: Im Jahr 2016 gründete er ein Netzwerk für Angehörige von Organspendern, um andere Betroffene zu unterstützen und über seine Erfahrungen mit der Organspende zu berichten."

Seit 2002 zeichnet das bayerische Gesundheitsministerium gemeinsam mit der DSO Krankenhäuser aus, die sich besonders um das Thema Organspende bemühen.

Mit Blick auf die niedrigen Organspendezahlen in Deutschland betonte Huml: "Es ist wichtig, dass sich mehr Menschen für einen Organspendeausweis entscheiden. Das bayerische Gesundheitsministerium wird verstärkt dafür werben, dass sich die Menschen mit dem Thema Organspende befassen. Denn wer zu Lebzeiten für Klarheit sorgt, nimmt seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in schweren Stunden." 

In Bayern warten derzeit ca. 1.400 Menschen auf eine dringend notwendige Transplantation. In diesem Jahr hat es im Freistaat bislang 61 postmortale Organspender gegeben (Stand 4. Juli 2019), im ersten Halbjahr 2018 waren es 65. Im Jahr 2018 war die Zahl der postmortalen Organspender in Bayern im Vergleich zum Vorjahr von 143 auf 128 gesunken.

Huml fügte hinzu: "Ich bin zuversichtlich, dass die zum 1. April dieses Jahres in Kraft getretenen Änderungen des Transplantationsgesetzes mittelfristig zu einer Steigerung der Organspendezahlen führen werden: So gibt es jetzt eine höhere Vergütung der Organentnahme für die Krankenhäuser. Hinzu kommt eine verpflichtende Freistellungsregelung für die Transplantationsbeauftragten – und diese Freistellung wird vollständig durch die Kostenträger zugunsten der Krankenhäuser finanziert."

Die DSO ist die Koordinierungsstelle für die postmortale Organspende gemäß dem Transplantationsgesetz und bietet den rund 1.300 Entnahmekrankenhäusern in Deutschland umfassende Dienstleistungen bei den Abläufen der Organspende an. Dazu gehören insbesondere die Teilnahme am Gespräch mit den Angehörigen, Unterstützung bei medizinischen Maßnahmen zur Erhaltung von Organen sowie die gesamte Koordinierung der Organentnahme und des Transports der Organe zum Transplantationszentrum.

Mehr Informationen finden Sie im Internet unter: www.organspende.bayern.de