Presse­mitteilung

Holetschek: Bayerische Impfkommission für Härtefälle zieht erfolgreiche Bilanz – Bayerns Gesundheitsminister und der Kommissions-Vorsitzende Professor Jauch: Mehr als 8.400 Anträge besonders Corona-Gefährdeter wurden bewilligt

Die Bayerische Impfkommission für Härtefälle im Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung steht kurz vor dem Abschluss ihrer Arbeit. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek zog am Montag in München zusammen mit dem Kommissions-Vorsitzenden, Professor Karl-Walter Jauch, und dem Kommissions-Mitglied Susanne Breit-Keßler eine positive Bilanz. Holetschek betonte: „Die Impfkommission beendet im Juni ihre erfolgreiche Arbeit: Sie konnte bereits mehr als 8.400 Anträge bewilligen und damit zahlreichen gefährdeten Menschen direkt helfen, ein Impfangebot zu bekommen.“

Der Minister fügte hinzu: „Ich danke den ehrenamtlichen Mitgliedern der Kommission sehr herzlich, denn durch ihr gewissenhaftes und verantwortungsvolles Engagement konnte eine Lücke in der Impfpriorisierung für Menschen mit Seltenen Erkrankungen oder anderen Vorerkrankungen geschlossen werden. Inzwischen werden nur noch vereinzelte Anträge an die Härtefallkommission gestellt, was zeigt: Die große Mehrheit der besonders Gefährdeten hat bereits ein Impfangebot erhalten. Das ist ein großer Erfolg der Bayerischen Impfstrategie!“

Anträge an die Impfkommission waren seit dem 1. März für Menschen möglich, die zwar bei einer Infektion mit SARS-CoV2 besonders gefährdet wären, deren Krankheitsbild oder Grad der Behinderung aber nicht in der Coronavirus-Impfverordnung enthalten war. Bewilligte die Kommission den Antrag, wurden Antragsteller in die zweite oder dritte Priorisierungsgruppe eingestuft. Letzte Anträge werden noch bis in den Juni hinein bearbeitet.

Allein im März gingen 5.467 Anträge ein, im April 2.328 und im Mai noch 939 Anträge. Von insgesamt 8.734 gestellten Anträgen wurden 8.428 Anträge bewilligt, also rund 96 Prozent. 11 Prozent der Antragsstellenden hatten einen Pflegegrad, 44 Prozent eine Behinderung – in den meisten Fällen (88 Prozent) einen Grad der Behinderung von mehr als 50 Prozent.

Holetschek unterstrich: „Die Zahlen zeigen, dass auch Pflegebedürftigkeit und Behinderung in die Beurteilung der Kommission stark eingeflossen sind. Auch dies ist ein wichtiges Signal, besonders für Menschen mit Behinderung. Da seit Ende März auch die Haus- und Fachärzte impfen, wurden viele besonders Gefährdete direkt durch die Ärzte ihres Vertrauens geimpft. Das zeigt auch, dass sich die beiden Säulen der Impfstrategie, Impfzentren und Ärzte, wunderbar ergänzen.“

Der Minister ergänzte: „Die Bayerische Impfkommission hat einen wichtigen Beitrag geleistet, um zu verhindern, dass jemand durch das Raster fällt, der etwa eine Seltene Erkrankung hat oder aus anderen Gründen ein Härtefall ist. Damit hat sie für eine möglichst große Impfgerechtigkeit gesorgt.“

Der fünfköpfigen Kommission gehörten an:

Prof. Dr. med. Karl-Walter Jauch, emeritierter Ärztlicher Direktor des Klinikums der LMU München, Vorsitzender

Prof. Dr. med. Christian Bogdan, Direktor des mikrobiologischen Instituts des Universitätsklinikums Erlangen, Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO)

Prof. Dr. med. Jörg Schelling – Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt), Vertreter der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

Susanne Breit-Keßler, Vorsitzende des Bayerischen Ethikrats

Edda Huther, ehemalige Präsidentin des Oberlandesgerichts München sowie des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs.

Der Vorsitzende Prof. Karl-Walter Jauch sagte: „In den vergangenen drei Monaten konnte die Impfkommission dazu beitragen, dass vorerkrankte und besonders gefährdete Menschen prioritär einen Impfschutz erhielten. Mit der Impfung durch die Hausärzte wird eine medizinische Priorisierung durch diese direkt ohne Kommissionsbeteiligung fortgeführt. Der individuelle Schutz steht weiter an erster Stelle vor und neben dem Ziel der Herdenimmunität.“

Die Bayerische Impfkommission wurde auf Initiative des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege in Kooperation mit dem Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU) gegründet. Das LMU Klinikum stellte dafür die Räume und die technische Infrastruktur und personelle Unterstützung.