Presse­mitteilung

Holetschek bietet Augsburger Gesundheitsamt Unterstützung an – Bayerns Gesundheitsstaatssekretär: Bis zu 44 zusätzliche Kräfte für Kontaktverfolgung in Augsburg möglich

Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek hat am Donnerstag bei einem Treffen mit dem Augsburger Landrat Martin Sailer Unterstützung für das dortige Gesundheitsamt im Kampf gegen die Corona-Pandemie angeboten. Holetschek sagte mit Blick auf die angespannte Personalsituation beim Contact Tracing Team (CTT) am Gesundheitsamt im Landkreis: „Wir können die Kollegen in Augsburg kurzfristig mit bis zu 44 Helfern unterstützen. Dafür können wir auf die sogenannten CTT-Reservisten zurückgreifen.“ Bei „CTT-Reservisten“ handelt es sich um geschulte und abrufbereite Mitarbeiter aus der Staatsverwaltung, die bei Bedarf kurzfristig zur Kontaktnachverfolgung eingesetzt werden können. Die Reservisten gibt es in jedem Landkreis.

Landrat Sailer sagte: „Ich danke Herrn Staatssekretär für das offene Gespräch und die angekündigte Unterstützung unseres Gesundheitsamtes. Wir sind uns einig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, des Landratsamtes aber auch unseres bayerischen Testzentrums in Hirblingen in der Corona-Krise eine hervorragende Arbeit leisten, aber auch dringend weitere Unterstützung benötigen. Diese Unterstützung wurde uns in dem heutigen Gespräch zugesichert. Mir war es auch wichtig darauf hinzuweisen, dass wir diese Arbeit nicht infrage stellen dürfen.“

Der Staatssekretär traf Sailer beim Gesundheitsamt der drittgrößten Stadt Bayerns und verschaffte sich dort ein Bild von der Arbeit des kommunalen Testzentrums. Holetschek betonte: „Es ist mir ein persönliches Anliegen, die Menschen zu treffen, die sich hier täglich unter ganz erheblichen Anstrengungen und großem persönlichen Einsatz für ein Gelingen unserer Teststrategie einsetzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter haben einen wirklich harten Job. Daher liegt mir besonders am Herzen zu betonen: Danke! Ein handlungsfähiger und starker Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD) ist die Basis für eine erfolgreiche Corona-Strategie.“

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml unterstrich in einer Pressemitteilung: „Wir haben auf Initiative von Ministerpräsident Dr. Markus Söder im Kabinett diese Woche beschlossen, dass wir prüfen, wie wir die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ÖGD finanziell stärker würdigen und neues Personal gewinnen können. Um den Beruf attraktiver zu machen, müssen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch besser bezahlen. Deswegen haben wir innerhalb der Staatsregierung abgestimmt, dass  CTT-Mitarbeiter in einer Bandbreite von EG 3 bis EG 5 TV-L eingruppiert werden können. Ich hoffe, dass wir dadurch noch mehr qualifiziertes Personal für diese wichtige Aufgabe gewinnen können.“

Die Ministerin betonte: „Die Staatsregierung hat die große Herausforderung für die Gesundheitsämter erkannt – deswegen haben wir sie von Beginn an massiv gestärkt. Im Frühjahr haben wir kurzfristig rund 4.000 Kräfte zur Unterstützung bereitgestellt, davon ein Großteil für das Contact Tracing. Derzeit bauen wir mit 700 Neueinstellungen sowie 2.550 geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Ressorts bei den Gesundheitsämtern eine langfristige Hilfe auf. Ziel ist, dass im Bedarfsfall ein fünfköpfiges Contact Tracing Team pro 20.000 Einwohner eingesetzt werden kann.“

Huml ergänzte: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter leisten wichtige und hervorragende Arbeit! Damit das auch auf Dauer möglich ist, will der Freistaat den ÖGD ergänzend zu bundesweiten Maßnahmen stärken.“

Auf Bundesebene haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern den sogenannten Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst beschlossen. Dafür stellt der Bund rund vier Milliarden Euro bereit. Ziel ist es unter anderem, in den Ländern bis Ende 2021 mindestens 1.500 neue Stellen mit Ärztinnen und Ärzten sowie Fach- und Verwaltungspersonal zu besetzen. Bis Ende 2022 sollen weitere 3.500 Stellen geschaffen werden.