Presse­mitteilung

Holetschek: Kurorte und Heilbäder sind wichtige Kompetenzzentren bei der Therapie von Langzeitfolgen von COVID-19 – Freistaat Bayern unterstützt neues Modellprojekt „Post-/Long-COVID Kurort“ in Bad Aibling mit bis zu 270.000 Euro

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek treibt die Entwicklung interdisziplinärer Therapieangebote für Patientinnen und Patienten mit einer Post-COVID-Symptomatik weiter voran. Anlässlich der Förderung des Modellprojekts „Post-/Long-COVID Kurort“ in Bad Aibling betonte der Minister am Samstag in München: „Bayern ist Reha-Land Nummer 1. Unsere Kurorte und Heilbäder sind Kompetenzzentren für die Gesundheit. Wir wollen sie deshalb in eine möglichst flächendeckende, bedarfsgerechte und sektorenübergreifende medizinisch-rehabilitative Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Post- und Long-COVID einbeziehen.“

Im Fokus des im Mai 2022 gestarteten Modellprojekts steht die ambulante, vorrangig neurologische Versorgung von Patientinnen und Patienten, die unter Corona-Langzeitfolgen leiden, speziell in einem Kurort. Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt mit bis zu 270.000 Euro.

Der Kurort Bad Aibling will mit seinem umfassenden Angebot einen Beitrag zur Behandlung und zur Wiedererlangung von Teilhabe und Lebensqualität im beruflichen und privaten Leben leisten. Im Rahmen dieses Modellprojekts wird ein interdisziplinäres Therapieangebot für Patientinnen und Patienten entwickelt, das aus einer Vor-Ort-Behandlung über zwei Wochen und anschließender digitaler Weiterbehandlung besteht.

Alle Teilnehmenden erhalten Gruppen- und Einzeltherapien an der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen und im Kurort Bad Aibling. In der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen werden Inhalte wie Gangtraining, Balancetraining, Neuropsychologie, Atemtherapie, Gerätetraining und Entspannungstechniken angeboten.

Prof. Dr. med. Klaus Jahn, Studienleiter und Chefarzt für Neurologie in der Schön Klinik Bad Aibling Harthausen sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir den Patientinnen und Patienten, die nach einer COVID-Erkrankung unter neurologischen Problemen leiden, ein Angebot machen können. Das Ziel ist die Entwicklung eines Programms, das später vielen weiteren Betroffenen hilft. Die Kompetenzen einer neurologischen Fachklinik und des Kurorts Bad Aibling ergänzen sich hierbei ideal.“

Vom Kurort Bad Aibling werden Nordic Walking, Physikalische Therapie, Mooranwendungen und medizinische Trainingstherapie angeboten. Professionell geleitete Selbsthilfegruppen runden das Angebot ab. Zu Beginn und am Ende der Behandlung werden ärztliche Einzeltermine durchgeführt.

Kurdirektor Thomas Jahn unterstrich: „Dass wir die Chance bekommen, uns als moderner Kurort in dieses Modellprojekt einzubringen, freut uns sehr. Gerade mit den kurörtlichen Bausteinen, wie Moorbäder, können wir wichtige Komponenten für einen hohen Therapieerfolg beisteuern.“

Für einen nachhaltigen Effekt des Therapieprogramms bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach der zweiwöchigen Therapiephase die Möglichkeit, ihr Training per App acht Wochen fortzusetzen. Die individuelle Gesamtstudiendauer beträgt – inklusive einer mehrmonatigen Nachbetreuung und Nachbeobachtung – für alle Teilnehmenden insgesamt sieben Monate.

Der Minister betonte: „Wir erhoffen uns für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine nachhaltige Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit und der psychischen Stabilität. Die entwickelte Behandlungsmethode soll nach einer erfolgreichen Pilotierung als Modell für die Behandlung von Post-COVID in hochprädikatisierten Kurorten und Heilbädern Bayerns dienen. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat seit vielen Jahren ein Förderprogramm speziell für hochprädikatisierte Kurorte und Heilbäder aufgelegt, um vor Ort die medizinische Qualität zu steigern. Ich freue mich, dass sich Bad Aibling so engagiert und sich um die unter Post-/Long-COVID leidenden Patientinnen und Patienten kümmert.“