Presse­mitteilung

Holetschek: U0 Elternberatung vor der Geburt – Bayerns Gesundheitsminister: In Bayern haben sich bisher rund 500 Eltern beraten lassen

Das in Bayern gestartete Pilotprojekt U0 zur Elternberatung vor der Geburt wird nun bundesweit von den Betriebskassen angeboten. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Sonntag in München hingewiesen. Der Minister betonte: „Um werdende Eltern frühzeitig zu unterstützen und ihnen Ängste und Sorgen zu nehmen, haben wir gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Bayern das Pilotprojekt „Studie zur Akzeptanz und Nutzen einer Früherkennungsuntersuchung U0“ zur Elternberatung vor der Geburt auf den Weg gebracht.  Angelehnt an die Früherkennungsuntersuchungen für Kinder (U-Untersuchungen) werden bei der U0 Eltern noch vor der Geburt ihres Kindes beraten, wie sie die Gesundheit ihrer Neugeborenen bestmöglich schützen und fördern können. Dabei werden Themen wie Stillen, Impfungen, Neugeborenen-Screening und Unfallschutz besprochen. Aber auch eine optimale Schlafumgebung und Hilfsangebote bei Schwierigkeiten in den ersten Lebensmonaten stehen im Fokus.

Gefördert wird das Pilotprojekt durch die Initiative Gesund.Leben.Bayern. Holetschek erläuterte: „Rund 50 Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte in München, Augsburg, Regensburg, Rottal-Inn, Altötting, Lauf und Roth haben im Rahmen des Projektes die U0 angeboten – und das mit Erfolg! Im Zuge der U0 wurden in Bayern rund 500 Elterngespräche geführt“. Holetschek fügte hinzu: „Nun haben die Betriebskrankenkassen die Elternberatung aufgegriffen und bieten sie bundesweit an.“

Das Pilotprojekt ist in Kooperation mit den bayerischen Landesverbänden des BVKJ (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte) und des BVF (Berufsverband der Frauenärzte) sowie Paednetz Bayern entstanden. Mit der Initiative Gesund.Leben.Bayern. fördert das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege wegweisende Modellprojekte für Gesundheitsförderung und Prävention, die wissensbasiert und qualitätsgesichert sind und das Potenzial haben, bayernweit Anwendung zu finden.

Stefan Bäumler, Vorsitzender der Mitgliederversammlung und Gerhard Fuchs, Vorsitzender des Vertragsausschusses der Vertragsarbeitsgemeinschaft der Betriebskrankenkassen (BKK) in Bayern betonten: „Viele Eltern sind in den Wochen um die Geburt vom Informationsfluss und Entscheidungsbedarf überlastet. Mit dem Zusatzangebot der U0 nehmen wir ihnen den Druck, indem wir in Kooperation mit gynäkologischen sowie kinder- und jugendärztliche Praxen die Vorsorgeangebote vorziehen, verknüpfen und ergänzen.“

Prof. Dr. med. Caroline Herr, Mitglied der Amtsleitung am LGL, hob den Zugewinn hervor, den die U0-Beratung für werdende Eltern mit sich bringt: „Mit der Elternberatung U0 erfolgt erstmals bereits vor der Geburt eine kinderärztliche Beratung zu präventiven Aspekten der Kindergesundheit. Durch die vermittelten evidenzbasierten Informationen werden die Eltern dabei unterstützt, informierte und für sie passende Entscheidungen zu treffen, besonders für die Zeit nach der Geburt und das erste Lebensjahr.“

Um zu erfassen, ob die Beratung für die Familien hilfreich ist, wird das bayerische Projekt vom LGL auch mit einer Studie begleitet. Der Minister betonte: „Erste Ergebnisse unserer begleitenden Evaluation zeigen, dass sich mehr als 90 Prozent der werdenden Eltern nach der Beratung gut auf die Geburt vorbereitet fühlen. Detaillierte Studienergebnisse werden voraussichtlich Ende des Jahres vorliegen.“

Weiterführende Informationen sind unter www.lgl.bayern.de/elternberatung-u0 zu finden.