Presse­mitteilung

Huml: Auf mögliche Parkinson-Symptome achten – Bayerns Gesundheitsministerin zum Welt-Parkinson-Tag am 11. April 2017

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat anlässlich des Welt-Parkinson-Tages am 11. April dazu geraten, schon bei ersten Anzeichen der Krankheit zum Arzt zu gehen. Huml betonte am Montag in München: "Parkinson ist zwar nicht heilbar. Wenn diese Krankheit aber diagnostiziert und ihr Verlauf genau von Spezialisten beobachtet wird, dann lässt sie sich meist mit Hilfe von Medikamenten über viele Jahre beherrschen. Parkinson bedeutet heute dank der verbesserten Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr das Ende eines selbstbestimmten Lebens."

Huml, die approbierte Ärztin ist, erläuterte: "Die ersten Krankheitssymptome sind meistens noch schwach und werden deshalb oft nicht richtig wahrgenommen: Die Hände zittern leicht, oft einseitig, es treten Muskelschmerzen im Schulterbereich und Müdigkeit auf. Manchmal kann es zudem auch zu depressiven Verstimmungen kommen. Häufig sind es gar nicht die Betroffenen selbst, sondern Angehörige, die kleine Veränderungen zuerst bemerken."

Die Ministerin fügte hinzu: "Bei Morbus Parkinson variieren die Symptome von Patient zu Patient. Sie sind auch in ihrer Intensität sehr unterschiedlich." Morbus Parkinson zählt nach der Demenz vom Alzheimer-Typ zu den häufigsten langsam fortschreitenden chronischen Erkrankungen des Nervensystems. Vor genau 200 Jahren beschrieb der englische Arzt James Parkinson als Erster die Krankheit, die später nach ihm benannt wurde.

Zu den Symptomen der langsam verlaufenden Erkrankung zählen vor allem Muskelstarre und Muskelzittern sowie eine Haltungsinstabilität. Hinzu kommen verlangsamte Bewegungen bis hin zur vollständigen Bewegungslosigkeit. Nach und nach sterben immer mehr Nervenzellen im Gehirn ab und drosseln die Bildung des lebenswichtigen Botenstoffs Dopamin.

Huml unterstrich: "Parkinson ist für die Betroffenen und für deren Angehörige sehr belastend. Für die Versorgung der Patienten ist daher ein hohes Maß an menschlicher Zuwendung und individueller Betreuung besonders wichtig. Neben einer gezielten Medikation, die vor allem den fehlenden Nervenbotenstoff Dopamin ersetzt, sind zur Therapie begleitende Maßnahmen wie (Neuro-)Physiotherapie und Logopädie möglich. Auch Krankengymnastik und Schwimmen sind sehr hilfreich, denn dadurch werden die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke möglichst lange erhalten."

In späteren Krankheitsstadien wird die Dosisfindung bei der Medikation immer schwieriger. Dann kann oft nur eine stationäre Neueinstellung der Medikation helfen. Eine stationäre Behandlung kann auch zur Intensivierung der physikalischen Therapie und anderer Begleittherapien notwendig werden (Multimodale Komplex-Behandlung).

In Bayern hat sich die Zahl der stationären Fälle zwischen den Jahren 2000 und 2015 in etwa verdoppelt. Im Jahr 2015 wurden 6577 Parkinson-Patienten aus Bayern wegen ihrer Erkrankung stationär behandelt. Etwa ein Viertel dieser Fälle waren der multimodalen Komplexbehandlung zuzurechnen. Besonders häufig werden Patienten mit einem Alter von 70 Jahren oder mehr stationär behandelt.

Die Parkinson-Erkrankung setzt meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr ein. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen. Selten sind jüngere Personen, etwa ab 40 Jahren, davon betroffen. Bislang gibt es noch keine Möglichkeit, das Parkinson-Syndrom zu verhindern oder vollständig aufzuhalten.