Presse­mitteilung

Huml baut telemedizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten weiter aus – Bayerns Gesundheitsministerin fördert Projekt „TeleSchwindelTriage“ der München Klinik Harlaching mit 253.000 Euro

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml baut die telemedizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten in Bayern weiter aus. Huml betonte am Montag anlässlich der Vorstellung des Projekts "TeleSchwindelTriage" zur besseren Versorgung von Schlaganfall- und Schwindelpatienten in München: "In Bayern ist die Zahl der Schlaganfallpatienten in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Die meisten Menschen überleben einen Schlaganfall zwar, aber er kann schwere gesundheitliche Folgen wie etwa Lähmungen oder Spracheinschränkungen haben."

Die Ministerin fügte hinzu: "Deshalb zählt beim Schlaganfall jede Minute! Je früher er diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Das bayerische Gesundheitsministerium setzt sich deshalb dafür ein, die Früherkennung von Schlaganfällen weiter zu verbessern. Dabei ist das Telemedizin-Projekt 'TeleSchwindelTriage', das wir mit 253.000 Euro fördern, ein wichtiger Meilenstein."

Huml, die approbierte Ärztin ist, unterstrich: "Schwindel ist ein  häufiges Schlaganfall-Symptom. Da er aber bei verschiedensten Krankheitsbildern auftritt, ist die Diagnose so schwierig und oft nur in spezialisierten Zentren möglich. Dank der Telemedizin können wir dieses medizinische Fachwissen nun in die Fläche tragen. Patienten im ländlichen Südost-Bayern können wir damit eine schnellere Diagnostik und bessere Versorgung anbieten."

Die Ministerin fügte hinzu: "Bei dem Projekt 'TeleSchwindelTriage' der München Klinik Harlaching werden 19 Partnerkliniken des Schlaganfallnetzwerkes 'TEMPiS' zur genauen Diagnostik mit Video-Schwindelbrillen ausgestattet. Mit Hilfe dieser speziellen Brillen kann ein Schlaganfall als Ursache des Schwindels von Experten in den telemedizinischen Zentren über Live-Schalten identifiziert oder ausgeschlossen werden."

Das Projekt hat zunächst eine Laufzeit von 2,5 Jahren, Projektträger ist die München Klinik Harlaching. Beteiligt sind 19 TEMPiS-Partnerkliniken, die Schlaganfallzentren München Klinik Harlaching und Universitätsneurologie Regensburg sowie die Schwindelzentren München Klinik Harlaching und Kreisklinik Altötting. Das Projekt wird vom bayerischen Gesundheitsministerium und der Deutschen Stiftung Neurologie finanziell gefördert.

Die hochmoderne Video-Schwindelbrille kann neben der Darstellung von Augenbewegungen in hoher Auflösung auch einen sog. Kopfimpulstest (Nachweisverfahren eines ein- oder beidseitigen Ausfalls des Gleichgewichtsorgans) erfassen. Die Darstellungen der Brille stehen für den Telekonsilarzt im Netzwerkzentrum in Echtzeit zur Verfügung. Zudem kann der Arzt den Untersuchungsablauf inklusive der technischen Einstellungen der "Schwindelbrille" und der Analysesoftware vom Zentrum aus fernsteuern.

In den TEMPiS-Kliniken wird im Rahmen des Projekts zusätzlich ein Qualitätssicherungsregister für alle Patienten mit dem Leitsymptom "akut aufgetretener Schwindel" etabliert. Das Register soll helfen, vertiefte Erkenntnisse über die Verbreitung und die Charakteristika dieses Symptoms in der Akutversorgung zu gewinnen und die eigene Expertise zielgerichtet weiterzuentwickeln. Das Register wird von der TEMPiS-Koordination verwaltet und ausgewertet. Die Ergebnisse werden den Netzwerkkliniken gemeldet.