Presse­mitteilung

Huml besorgt über neue Sterbehilfe-Umfrage – Bayerns Gesundheitsministerin würdigt Christophorus Hospiz Verein

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat sich besorgt über eine neue Umfrage geäußert, derzufolge zwei Drittel der Deutschen für die Erlaubnis einer aktiven Sterbehilfe sind. Huml betonte am Dienstag anlässlich einer Jubiläumsfeier des Christophorus Hospiz Vereins in München: "Die aktuelle Debatte über den Umgang mit schwerstkranken Menschen ist notwendig. Aber ich warne vor lauten Rufen nach einer aktiven Sterbehilfe. Wichtig ist vielmehr ein weiterer Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung. Denn jedem Patienten muss ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt ermöglicht werden.“

Die Ministerin fügte hinzu: „Die Forderung, Medizinern die Beihilfe zur Selbsttötung bei schwerstkranken Menschen zu ermöglichen, ist nach meiner Ansicht problematisch. Ärzte sollen Menschen beim Sterben begleiten, ihnen Schmerzen und Ängste nehmen. Aber sie sollen nicht aktive Sterbehilfe leisten.“

Huml bekräftigte: „Im Hospiz- und Palliativbereich werden Menschen einfühlsam begleitet – aber ihr Leben wird nicht um jeden Preis verlängert. Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert. Aber das Sterben wird nicht aktiv unterstützt. Das ist der entscheidende Unterschied.“

Huml würdigte zugleich das zehn Jahre lange Engagement des Palliativ-Geriatrischen Dienstes des Christophorus Hospiz Vereins: "Sie rücken die Bedürfnisse und Nöte sterbender Menschen, ihrer Angehörigen, des Pflegepersonals und der behandelnden Ärzte in den Mittelpunkt. Sie verankern die Idee der Hospizarbeit und der Palliativmedizin in den Alten- und Pflegeheimen und sensibilisieren die Pflegenden vor Ort für eine achtsame und kompetente Sterbebegleitung. Das ist beispielhaft!"

In Bayern gibt es derzeit 94 Krankenhäuser mit einem palliativmedizinischen Angebot. Zudem fördert das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium den Aufbau spezialisierter ambulanter Palliativ-Teams mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 15.000 Euro pro Team. Ferner fördert das Ministerium den bedarfsgerechten Aufbau stationärer Hospize mit bis zu 10.000 Euro pro Bett. In die Hospizarbeit werden dieses Jahr 350.000 Euro investiert.