Presse­mitteilung

Huml besorgt über Rückgang der Pharmaproduktion in Europa

Bayerns Gesundheitsministerin bei Besuch in Brüssel: Unternehmen haben Mitverantwortung für ausreichende Arzneimittelversorgung

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat bei einem Besuch in Brüssel ein klares Bekenntnis der Pharma-Unternehmen zum Produktionsstandort Europa gefordert. Huml betonte am Mittwoch: "Die massive Verlagerung von Arzneimittel-Produktionsstätten aus Europa ist problematisch. Viele wichtige Arzneimittel oder Wirkstoffe werden hier überhaupt nicht mehr produziert. Das kann für die europäische Bevölkerung zu lebensbedrohlichen Engpässen führen."

Die Ministerin fügte anlässlich eines Parlamentarischen Abends in der Bayerischen Vertretung in Brüssel hinzu: "Bereits jetzt gibt es in Europa immer wieder Arzneimittel-Engpässe. Das erfüllt mich mit Sorge. Die Pharma-Unternehmen müssen ihrer Mitverantwortung für die Versorgung der europäischen Bevölkerung gerecht werden."

Huml unterstrich: "Dass Produktion in Europa auch unter den heutigen globalen Rahmenbedingungen möglich ist, beweist der Biotechnologie- und Pharmastandort Bayern. Der Raum München ist einer der drei Spitzenstandorte der Biotechnologie in Europa."

Die Ministerin verwies zudem auf das deutsche Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG). Sie erläuterte: "Ziel des Gesetzes ist es, eine Balance zwischen Innovation und Finanzierbarkeit zu finden. Ich setze dabei auf einen engen Dialog mit den bayerischen Pharma-Unternehmen. Dafür haben wir im Freistaat einen Bayerischen Pharmagipfel mit allen beteiligten Ministerien ins Leben gerufen. Auch auf nationaler Ebene hat die Bundesregierung einen Pharmadialog eingerichtet."

Die Ministerin regte zugleich einen Dialog zwischen den Akteuren auf europäischer und nationaler Ebene an. Sie betonte: "Ein intensiver Austausch zwischen den europäischen und nationalen Behörden sowie der Pharmaindustrie ist unverzichtbar. Unser Ziel muss es sein, den Patienten früh Zugang zu innovativen und neuen Arzneimitteln zu sichern – bei möglichst geringem bürokratischem Aufwand."