Presse­mitteilung

Huml dankt Ärzten für Einsatz in Flüchtlingskrise – Auftakt des 74. Bayerischen Ärztetages in Deggendorf – Gesundheitsministerin erinnert in Sterbehilfe-Debatte an ärztliche Ethik

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat den Ärzten für deren Einsatz im Rahmen der Flüchtlingskrise gedankt. Huml betonte zum Auftakt des 74. Bayerischen Ärztetages am Freitagabend in Deggendorf: "Viele Mediziner unterstützen bayernweit den Öffentlichen Gesundheitsdienst bei den Asylbewerber-Untersuchungen. Außerdem kümmert sich eine große Zahl von Ärztinnen und Ärzten auch ehrenamtlich um die medizinische Versorgung von Flüchtlingen. Dabei gehen sie oft weit über ihre Belastungsgrenzen hinaus!"

Die Ministerin fügte hinzu: "Auch die Bayerische Landesärztekammer engagiert sich mit Fortbildungsangeboten, zum Beispiel über psychische Trauma-Folgen. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Vergelt’s Gott!"

Huml verwies darauf, dass die Bayerische Staatsregierung ein Sonderprogramm zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beschlossen hat. Sie erläuterte: "Im Gesundheitsbereich geht es konkret darum, die medizinische Versorgung von Asylbewerbern sicherzustellen, unseren Öffentlichen Gesundheitsdienst bei den Untersuchungen zu unterstützen sowie die sprachliche Kommunikation zwischen Ärzten und Asylbewerbern als Patienten zu verbessern."

Die Ministerin fügte hinzu: "Wir werden unser ärztliches Personal in den Gesundheitsämtern aufstocken und weitere Stellen für das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beantragen. Das ist auch wichtig, um die eigentlichen Aufgaben erfüllen zu können. Außerdem wollen wir sprachliche Barrieren abbauen und damit einen Beitrag für eine verbesserte Gesundheitsversorgung der Asylbewerber leisten. Dafür will ich das Projekt 'Mit Migranten für Migranten' (MiMi) für bereits anerkannte Flüchtlinge ausbauen."

Huml nutzte den Bayerischen Ärztetag zugleich für klare Worte in der Sterbehilfe-Debatte. Sie betonte: "Ich will, dass die aktive Sterbehilfe verboten bleibt und die geschäftsmäßige Beihilfe zur Selbsttötung verboten wird."

Die Ministerin unterstrich: "Für mich gehört es zu einer humanen Gesellschaft, schwerstkranken und sterbenden Menschen durch ganzheitliche Begleitung ein Leben in Würde bis zuletzt zu ermöglichen – ohne Angst und Schmerzen. Es ist zwar wichtig, den Ärzten nicht zu enge Vorschriften bei der Begleitung Todkranker zu machen. Mit der ärztlichen Ethik ist es aber aus meiner Sicht kaum vereinbar, Medizinern die Beihilfe zur Selbsttötung bei schwerstkranken Menschen zu ermöglichen."

Huml bekräftigte: "Ärzte sollen Menschen beim Sterben begleiten, ihnen Schmerzen und Ängste nehmen! Deswegen setze ich auf den weiteren Ausbau der Palliativ- und Hospizversorgung. Dort werden Menschen beim Sterben begleitet und ihre Schmerzen behandelt. Ihr Leben wird jedoch nicht um jeden Preis verlängert. Wenn ein schwerstkranker Mensch gehen möchte, wird sein Wunsch respektiert. Das Sterben wird jedoch nicht aktiv unterstützt. Das ist der entscheidende Unterschied!"

Huml unterstrich ferner: "Als Gesundheitsministerin setze ich alles daran, für gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern zu sorgen, die ländlichen Regionen weiterzuentwickeln und unser hervorragendes bayerisches Gesundheitswesen zukunftsfest zu machen." Als Beispiele nannte sie unter anderem das erfolgreiche Förderprogramm für Landärzte, den Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen und den Bayerischen Präventionsplan. Die Ministerin betonte: "Dafür ist die Bayerische Landesärztekammer mit ihren Mitgliedern und Funktionären ein konstruktiver und wichtiger Partner!"