Presse­mitteilung

Huml dringt auf individuelle Beratung in Apotheken vor Ort – Bayerns Gesundheitsministerin zum 50. Bayerischen Apothekertag: Keine Verschreibungen ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt vor Online-Verschreibungen von Arzneimitteln ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt. Huml betonte am Freitag anlässlich des 50. Bayerischen Apothekertags in Straubing: "Die persönliche Beratung von Patienten durch Ärzte und Apotheker ist unerlässlich. Deswegen hat sich Bayern vehement dafür eingesetzt, dass es in Deutschland keine Online-Verschreibungen ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt geben darf. Die nun vorgesehene Regelung im Bundesrecht begrüße ich sehr. Aktuelle Versuche, die geplanten Regelungen gegen Online-Verschreibungen im weiteren Gesetzgebungsverfahren aufzuweichen, sehe ich allerdings mit großer Sorge. Wir beharren auf den bisherigen Gesetzesentwurf und werden uns weiter dafür stark machen."

Die Ministerin ergänzte: "Für mich ist das individuelle Beratungsgespräch von Angesicht zu Angesicht Kernaufgabe und Wesensmerkmal der Apotheken vor Ort! Denn: Weder das Callcenter einer Internetapotheke noch ein Abgabeautomat können das leisten."

Huml unterstrich: "Die Versorgung über die Apotheke vor Ort hat sich bewährt. Nur diese kann eine Rundum-Versorgung auch in Notfällen, eine individuelle Arzneimittelherstellung und eine persönliche Beratung bieten. Aus diesem Grund mache ich mich für den Erhalt der flächendeckenden Arzneimittelversorgung über öffentliche Apotheken stark."

Die Ministerin warb zugleich für eine enge Zusammenarbeit von Apothekern und Ärzten beim Medikationsmanagement. Sie betonte: "Das Wohl der Patienten hat oberste Priorität. Gerade bei der Arzneimitteltherapie ist eine enge Abstimmung zwischen Apothekern und Ärzten entscheidend, um eine optimale Behandlung der Patienten zu ermöglichen. Das Medikationsmanagement kann nur von Ärzten und Apothekern gemeinsam erfolgen."

Die Ministerin unterstrich: "Klar ist aber auch: Ein echtes Medikationsmanagement wird in den Arztpraxen, aber auch in den Apotheken für zusätzliche Arbeit sorgen. Deshalb muss sich diese Aufgabe dann auch im Honorar niederschlagen! Bayern wird sich deshalb auch weiterhin dafür einsetzen, dass Apotheken für ihre Leistungen angemessene Honorare bekommen."

Der 50. Bayerische Apothekertag findet in diesem Jahr vom 3. bis 5. Juni unter dem Motto "Wir gestalten Zukunft" in Straubing in Niederbayern statt.