Presse­mitteilung

Huml dringt auf Nachbesserungen am Hospiz- und Palliativgesetz – Bayerns Gesundheitsministerin bei Nürnberger Fachmesse ConSozial: Versorgung auch in Pflegeheimen ausbauen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml dringt auf Korrekturen an den Plänen der Bundesregierung für ein neues Hospiz- und Palliativgesetz. Huml betonte am Mittwoch anlässlich eines Kongresses zu diesem Thema auf der Fachmesse ConSozial in Nürnberg: "Der bisherige Gesetzentwurf bringt zwar deutliche Verbesserungen mit sich. Nachholbedarf gibt es aber bei der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen in Pflegeheimen."

Die Ministerin erläuterte: "In stationären Pflegeeinrichtungen werden viele hospizliche und palliative Versorgungsstrukturen derzeit nicht oder nur in geringem Umfang angeboten. Hier ist insbesondere mehr qualifiziertes Personal notwendig, um Versorgungsangebote zu koordinieren und die Bewohner sowie deren Angehörige entsprechend zu beraten. Mein Ziel ist eine nachhaltige Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in der Pflege."

Huml fügte hinzu: "Ein Palliativbeauftragter im Pflegeheim könnte die Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung mit der jeweiligen Einrichtung vernetzen. Seine Aufgabe könnte zudem sein, die Bewohner zu beraten und dabei zu unterstützen, die gewünschte Versorgung für sich zu finden. So erleichtern wir den Menschen in stationären Heimen den Zugang zu einer qualifizierten Sterbebegleitung."

Die Ministerin unterstrich: "Wenn schwerstkranke Menschen wissen, dass sie am Ende ihres Lebens nicht allein gelassen werden, ist auch der Wunsch nach Sterbehilfe geringer. Deshalb setze ich mich dafür ein, allen betroffenen Menschen in Bayern Zugang zu einer wohnortnahen palliativmedizinischen und hospizlichen Versorgung zu ermöglichen."

Huml verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren bereits wesentliche Strukturen der Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern ausgebaut wurden. Sie bekräftigte: "Wir wollen eine leistungsfähige Versorgung schaffen, die den betroffenen Menschen ein möglichst schmerz- und symptomfreies Leben bis zuletzt zu ermöglicht. Das ist auch mir persönlich ein besonders wichtiges Anliegen."

Insgesamt gibt es in Bayern 18 stationäre Hospize mit 182 Hospizplätzen sowie ein stationäres Kinderhospiz im schwäbischen Bad Grönenbach. Der Freistaat Bayern fördert den bedarfsgerechten Aufbau stationärer Hospize mit bis zu 10.000 Euro pro Hospizplatz. Bayern unterstützt auch den Ausbau der ambulanten Versorgung mit Angeboten der spezialisierten ambulanten palliativmedizinischen Versorgung (SAPV). In Bayern gibt es aktuell insgesamt 36 SAPV-Teams – davon 18 im ländlichen Raum sowie 4 weitere Teams speziell für Kinder- und Jugendliche.

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