Presse­mitteilung

Huml dringt auf stärkere Förderung der Telemedizin auf Bundesebene – Bayerns Gesundheitsministerin: Status von Pilot- oder Einzelprojekten endlich verlassen

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml dringt auf eine stärkere Förderung der Telemedizin auf Bundesebene. Huml betonte am Dienstag in München anlässlich der Eröffnung der Hamburger eHealth-Konferenz durch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Die Telemedizin muss endlich den Status von Pilot- und Einzelprojekten verlassen und rasch in die Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. Im Interesse der Patientinnen und Patienten brauchen wir die Telemedizin flächendeckend – in allen Bereichen der medizinischen Versorgung. Derzeit werden die vielfältigen Möglichkeiten der Telemedizin noch nicht ausreichend genutzt."

Die Ministerin fügte hinzu: "Gerade in der Versorgung von älteren Menschen – etwa von Diabetes- oder Bluthochdruck-Patienten – kann die Telemedizin in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Sie bringt Spitzenmedizin zu den Patienten – ohne lange Fahrtstrecken in die Arztpraxen oder Kliniken."

Die bayerischen Erfolge etwa in der Schlaganfall-Versorgung haben weltweit Interessenten gefunden. Für Patienten wäre aber nach Ansicht von Huml eine flächendeckende Anwendung wichtig. Via Telemedizin könnten zum Beispiel Blutzucker- oder Blutdruckwerte via Datennetz in die Praxen oder Kliniken gelangen.

Die Ministerin unterstrich: "Telemedizin ist kein Ersatz für den persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt. Aber sie ist eine wertvolle Ergänzung vor allem im Hinblick auf medizinisches Expertenwissen. Bayern wird deshalb die Telemedizin weiter ausbauen."

Der Freistaat fördert seit 1995 telemedizinische Pilotprojekte und hat hierfür insgesamt gut zwölf Millionen Euro eingesetzt. Bislang werden in Bayern sechs geförderte Telemedizin-Netze und mehr als 50 Einzelprojekte finanziell unterstützt. In den Telemedizin-Netzen sind kleinere Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte an medizinische Kompetenzzentren angeschlossen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.telemedizin.bayern.de