Presse­mitteilung

Huml erwartet 2015 Schlaganfallversorgung mit Telemedizin-Netzwerken in ganz Bayern – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Chancen der Digitalisierung konsequent nutzen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml erwartet für das Jahr 2015 eine flächendeckende Schlaganfallversorgung mit telemedizinischen Netzwerken im ganzen Freistaat. Huml betonte am Dienstag anlässlich eines Besuchs des Medizintechnikunternehmens Brainlab in Feldkirchen bei München: "Gerade für ein Flächenland wie Bayern ist es wichtig, die Chancen der Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegebereich konsequent zu nutzen. Medizinisches Spezialwissen kommt so mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel direkt zum Patienten. Ich freue mich deshalb, dass wir den Ausbau der telemedizinischen Netzwerke zur Schlaganfallversorgung in diesem Jahr flächendeckend für ganz Bayern abschließen können. Das ist eine gute Nachricht vor allem auch für die ländlichen Regionen."

Huml unterstrich: "Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft brauchen wir mehr Telemedizin. Denn die Telemedizin kann dazu beitragen, hilfebedürftigen und älteren Menschen lange und anstrengende Fahrten zu ersparen." Die Ministerin fügte hinzu: "Wichtig ist jedoch: Telemedizin ersetzt nicht die sprechende Medizin und die menschliche Zuwendung. Im Mittelpunkt müssen immer der Mensch und das persönliche Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient stehen."

Bayern fördert bereits seit 1995 telemedizinische Modellprojekte und hat hierfür insgesamt über zwölf Millionen Euro eingesetzt. Huml bekräftigte: "Die bayerischen Netzwerke zur Schlaganfallversorgung sind ein Erfolgsmodell und Vorbild für viele weitere im gesamten Bundesgebiet. Telemedizin ist schon heute ein wichtiges Element bei der medizinischen Versorgung in Bayern. Denn: Im Notfall spart der Einsatz von Telemedizin lebenswichtige Minuten, zum Beispiel beim Transport von Schlaganfallpatienten ins Krankenhaus. Bereits im Rettungswagen können via Telemedizin die Patientendaten an das Krankenhaus übermittelt werden. Unser Bestreben ist es, dass diese Technik verstärkt angewendet wird, damit Patienten davon noch mehr profitieren können."

In Bayern sind die Netzwerke TEMPiS (in Südostbayern) und STENO (in Mittel- und Oberfranken) zur akuten Schlaganfallversorgung bereits seit einigen Jahren in Betrieb. Nach NEVAS für die Region Schwaben und westliches Oberbayern wird mit TRANSIT in Unterfranken das vierte telemedizinische Schlaganfallnetzwerk in diesem Jahr in Bayern starten. Mit Inbetriebnahme von NEVAS und TRANSIT ist flächendeckend in ganz Bayern eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Schlaganfallversorgung vorhanden. Eine bereits erfolgte Evaluierung des TEMPiS-Projekts belegt den Erfolg der Telemedizin-Netzwerke für Schlaganfallpatienten: Die Zahl der Patienten, die innerhalb von drei Monaten nach dem Schlaganfall versterben, in einem Pflegeheim untergebracht sind oder eine schwere Behinderung aufweisen, ist seit Einführung des telemedizinischen Netzwerkes um 10,4 Prozent gesunken.