Presse­mitteilung

Huml: Gefahr durch Zikavirus besteht weiterhin – Bayerns Gesundheitsministerin: Heuer bislang zwei Fälle einer Zikavirus-Infektion in Bayern gemeldet

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsferien Fernreisende davor gewarnt, die Gefahr durch das gefährliche Zikavirus zu unterschätzen. Huml betonte am Montag: "Auch nach dem Abflauen der Zikavirus-Epidemie in Süd- und Mittelamerika gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Weltweit kommen Zikavirus-Infektionen in mehr als 80 Ländern vor – insbesondere in den Tropen und Subtropen. Dort besteht nach wie vor die Gefahr, sich bei Reisen mit dem Zikavirus zu infizieren. Gerade Schwangere und Frauen, die schwanger werden wollen, sollten deshalb auf Empfehlung des Auswärtigen Amtes keine Reisen in Zikavirus-Ausbruchsgebiete unternehmen."

Die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, erläuterte: "Bei Schwangeren ist eine Infektion besonders gefährlich, weil sich das Virus auf das ungeborene Kind übertragen kann. Studien weisen darauf hin, dass eine Infektion mit dem Zikavirus in der Schwangerschaft beim Fötus zu Fehlbildungen des Gehirns führen kann. Außerdem werden weitere neurologische Auffälligkeiten und Fehlbildungen wie Plazentainsuffizienz bis hin zum Tod des Fötus mit der Infektion in Verbindung gebracht."

In Bayern wurden in diesem Jahr bis zum 3. Dezember 2018 zwei Zikavirus-Infektionen an das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) übermittelt. In beiden Fällen handelte es sich um Personen, die sich in einem Risikogebiet im Ausland – auf Kuba und den Philippinen – aufgehalten hatten. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 15 bestätigte Fälle. Da ein Großteil der Infektionen aber symptomlos oder nur mit milden Symptomen verläuft, ist die Dunkelziffer nicht gemeldeter Zika-Infektionen vermutlich hoch.

In erster Linie werden Zikaviren durch den Stich infizierter Mücken übertragen. Das sind zum Beispiel die in den Tropen und Teilen der Subtropen weit verbreiteten Gelbfiebermücken. Eine sexuelle Übertragung ist ebenfalls möglich.

Huml unterstrich: "Alle in den letzten drei Jahren an Zikavirus Erkrankten aus Bayern waren zuvor in ein Risikogebiet wie zum Beispiel Mittelamerika, Südostasien oder die karibischen Inseln gereist. Bisher ist keine Übertragung innerhalb Bayerns bekannt – weder durch Mückenstiche noch durch sexuelle Kontakte. Urlauber sollten nach der Rückkehr aus Risikogebieten auf mögliche Symptome einer Zikavirus-Infektion achten. Dazu gehören Hautausschlag sowie Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Wer diese Symptome an sich bemerkt, sollte zum Arzt gehen."

Die Ministerin fügte hinzu: "Reisende in tropische Länder sollten sich über den aktuellen Stand der Zikavirus-Infektionen in der jeweiligen Region informieren und von einem Tropen- oder Reisemediziner beraten lassen. Bei unvermeidbaren Reisen in Risikoländer sollten konsequent Schutzmaßnamen zur Vermeidung von Mückenstichen getroffen werden."

Die WHO empfiehlt Schwangeren, deren Partner aus einem Risikogebiet zurückkehrt, bis zum Ende der Schwangerschaft "Safer Sex" zu praktizieren. Paare, die eine Schwangerschaft planen, sollten damit nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet mindestens sechs Monate warten. Unabhängig davon sollten alle Reisenden nach Rückkehr aus den Zikavirus-Ausbruchsgebieten ihre Sexualpartner für die Dauer von mindestens sechs Monaten durch Kondomgebrauch schützen.

Aktuelle Informationen finden sich auf den Internetseiten von WHO und ECDC:

http://www.who.int/csr/disease/zika/information-for-travelers/en/

https://ecdc.europa.eu/en/zika-virus-infection