Presse­mitteilung

Huml hat Landarzt-Programm ausgeweitet – Bayerns Gesundheitsministerium fördert jetzt auch die Niederlassung von familiennahen Fachärzten – 100. Landarzt-Förderbescheid übergeben

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat das Programm zum Erhalt einer wohnortnahen medizinischen Versorgung im ländlichen Raum ausgeweitet. Die Ministerin betonte am Mittwoch in München: "Wir fördern bereits erfolgreich die Niederlassung von Hausärzten auf dem Land. Dort wird aber auch bei Fachärzten die Nachbesetzung von Praxen zunehmend schwieriger. Deshalb unterstützen wir jetzt zusätzlich Kinder- und Frauenärzte, Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendpsychiater. Damit stärken wir die fachärztliche Grundversorgung in allen Regionen Bayerns."

Huml übergab bei einer Pressekonferenz im Gesundheits- und Pflegeministerium den 100. Förderbescheid für eine Hausarzt-Niederlassung an den Allgemeinmediziner Dr. Michael Haberland aus Ottobeuren (Landkreis Unterallgäu). Die Ministerin unterstrich: "Dieses Beispiel zeigt den Erfolg der Niederlassungsförderung des Gesundheitsministeriums. Nach dem aktuellsten Stand liegt die Förderzahl sogar mittlerweile bei 113 Niederlassungen und 11 Filialen in Bayern."

Für die Sicherstellung der Vertragsärztlichen Versorgung im Freistaat ist die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) zuständig. Zusätzlich hat das Bayerische Gesundheitsministerium im Jahr 2012 ein Förderprogramm aufgelegt, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen. Dafür standen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 15,5 Millionen Euro zur Verfügung, im Doppelhaushalt 2015/2016 sind 11,7 Millionen Euro vorgesehen.

Mit dem Programm werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt.

Dr. Haberland betonte: "Allgemeinmedizin im ländlichen Raum zu praktizieren, ist für mich eine der faszinierendsten Herausforderungen der heutigen Medizin. Insbesondere der Brückenschlag zwischen dem neuesten Stand der Wissenschaft und einer Medizin, welche die individuelle Lebensgeschichte des einzelnen Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist jeden Tag aufs Neue eine packende Aufgabe. Die eigene Hausarzt-Niederlassung ist für jeden, der noch nie wirklich betriebswirtschaftlich kalkulieren musste, natürlich spannend. Die Förderung des Gesundheitsministeriums war hierbei eine große Hilfe."

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Dr. Max Kaplan, unterstrich, wichtig sei es auch, die Weiterbildung der Mediziner in Bayern zu fördern. Er fügte hinzu: "Ganz entscheidend für die BLÄK ist die Qualität der Weiterbildung. Die Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin, welche sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt hat, zeichnet sich aus durch aufeinanderfolgende Weiterbildungsstellen (Rotationsstellen) in möglichst vielen Gebieten der Patientenversorgung, einen nahtlosen Übergang zwischen den einzelnen Weiterbildungsstellen und eine fachliche Begleitung durch ein Mentoren-Programm und Seminartage."

Laut dem ersten stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), Dr. Pedro Schmelz, ist das Förderprogramm des Bayerischen Gesundheitsministeriums "ein Zeichen dafür, dass in Bayern einer flächendeckenden und wohnortnahen ambulanten hausärztlichen, fachärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung höchste Bedeutung zugemessen wird. Wenn wir diese weiterhin aufrechterhalten wollen, dann sind Initiativen wie das heute vorgestellte Förderprogramm richtig und dringend notwendig."

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://www.aerzteportal.bayern.de/fachinformationen/foerderprogramm/niederlassung_hausaerzte-_aendl_raum.htm