Presse­mitteilung

Huml: Jugendliche gefährden zunehmend ihr Gehör durch laute Musik – Bayerns Gesundheitsministerin präsentiert neue Ergebnisse der „Ohrkan“-Studie – Diskotheken-Besuche und MP3-Player als Risiko

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Dienstag in München neue Ergebnisse der Gehörstudie "Ohrkan" präsentiert. Demzufolge ist bei Jugendlichen in Bayern das Risiko für einen Hörschaden gestiegen. Grund sind insbesondere das lange und laute Musikhören mit tragbaren Abspielgeräten wie MP3-Playern oder I-Phones und der Besuch von Diskotheken. Dadurch wird das Gehör von Jugendlichen massiv belastet.

Huml betonte: "Musik spielt im Leben vieler Jugendlicher eine wichtige Rolle – und das ist auch völlig in Ordnung. Unser Ziel ist es aber, über Risiken aufzuklären. Dann können sich Jugendliche und junge Erwachsene vor einer vorzeitigen Schwerhörigkeit schützen."

Die Ministerin fügte hinzu: "Wenn ein Hörschaden erst einmal entstanden ist, dann ist er irreparabel. Das sollten die Jugendlichen wissen. Und klar ist auch: Ein Hörgerät ist kein Ersatz für ein gesundes Gehör."

Die im Jahr 2009 gestartete Studie "Ohrkan" untersucht das Hörvermögen, das Hörverhalten und die Lärmbelastung bei Jugendlichen insbesondere in der Freizeit. Ziel der Studie ist es, den Zusammenhang zwischen Hörverhalten und frühen Hörschäden bei jungen Erwachsenen aufzuzeigen. Das Gesundheitsministerium finanziert diese wichtige Studie.

Wesentliches Ergebnis der seit Sommer 2014 erfolgten Nacherhebung bei denselben Studienteilnehmern ist, dass sich aufgrund eines veränderten Hörverhaltens das Risiko eines Hörschadens weiter erhöht hat. So haben die Jugendlichen im höheren Alter häufiger Diskotheken besucht und mit lauter eingestellter Musik bei tragbaren Abspielgeräten ihr Gehör stärker als bisher belastet. Die Nacherhebung der Studie wurde wiederum vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt.

Huml warnte: "Ein Hörschaden kann die Gesundheit und das soziale Leben stark belasten. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld kann eine Schwerhörigkeit erhebliche Einschränkungen und auch psychische Probleme mit sich bringen. Zudem steigt dadurch das Risiko von Unfällen."

Die Bayerische Staatsregierung setzt sich mit Aufklärungsarbeit für die Prävention von Hörschäden ein. Mit dem interaktiven Programm "earaction" werden Jugendliche auf die Risiken aufmerksam gemacht (www.earaction.bayern.de). Sie können im Internet beispielsweise testen, wie sich Musik bei Schwerhörigkeit anhört. Auch die Teilnehmer der "Ohrkan"-Studie werden gezielt über Risiken aufgeklärt. Der Freistaat Bayern investiert für die Ohrkanstudie bis einschließlich 2016 insgesamt 620.000 Euro in die Prävention von Hörschäden.