Presse­mitteilung

Huml: Neugeborenen-Versorgung in Bayern wird weiter ausgebaut – Bayerisches Gesundheitsministerium fördert das neue „Eltern-Baby- und Familienzentrum“ der Kinderklinik Dritter Orden in Passau mit rund 6,5 Millionen Euro

Die medizinische Versorgung von Risiko-Neugeborenen in Bayern wird weiter ausgebaut. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Freitag anlässlich der Eröffnung des "Eltern-Baby- und Familienzentrums" an der Kinderklinik Dritter Orden in Passau hingewiesen. Huml betonte: "Gerade Frühgeborenen müssen wir durch eine Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau einen optimalen Start ins Leben ermöglichen. Deshalb unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium den bedarfsgerechten kontinuierlichen Ausbau der Neugeborenen-Versorgung."

Die Ministerin ergänzte: "In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, die Versorgung und Betreuung unserer kleinen Patienten durch Verbund-Perinatalzentren mit hervorragend geschultem Personal weiter zu verbessern und damit eine hochqualifizierte Versorgung in allen Landesteilen zu sichern. Inzwischen gibt es in Bayern sechs Verbund-Perinatalzentren mit insgesamt 17 Kliniken. Ihr Engagement trägt wesentlich dazu bei, ein gesundes Überleben der Risikokinder zu ermöglichen."

Zu diesen Zentren gehört auch das Verbund-Perinatalzentrum Ostbayern, dem die Kinderklinik Dritter Orden Passau, das Klinikum Passau und das DONAUISAR Klinikum Deggendorf angehören. Die Kinderklinik des Dritten Ordens Passau verfügt über zwölf neonatologische Intensivbehandlungsplätze.

Huml unterstrich: "Gerade dieser Klinikstandort hier in Passau hat aufgrund seiner pränatalen, neonatologischen und kinderchirurgischen Kompetenz auch über die Grenzen Passaus hinaus große Bedeutung. Mit der heutigen Eröffnung des 'Eltern-Baby- und Familienzentrums' wird ein weiterer Meilenstein in der Behandlung von Risiko-Neugeborenen gelegt."

Die Ministerin fügte hinzu: "Neu ist der Ansatz, dass hier nun auch die Eltern oder andere Angehörige nahe bei einem erkrankten Kind untergebracht werden können. Sie können für die gesamte Behandlungszeit beim Kind sein. Damit wird bereits in einem frühen Stadium die Eltern-Kind-Bindung geprägt, die einen wichtigen Baustein für den Behandlungserfolg darstellt."

Die Erweiterung, Neustrukturierung und Modernisierung des kompletten Intensivmedizinischen Bereiches unterstützt der Freistaat Bayern mit rund 6,5 Millionen Euro. Insgesamt hat die Kinderklinik Dritter Orden Passau seit 1980 Krankenhausfördermittel in Höhe von über 31 Millionen Euro vom Freistaat erhalten. Davon entfielen knapp 24,8 Millionen Euro auf Bauinvestitionen.

Die Ministerin verwies auch darauf, dass die Perinatalzenten vor großen Herausforderungen stehen. Grund hierfür ist die in kurzer Zeit mehrfach auf Bundesebene geänderte Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh- und Reifgeborener  (QFR-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die Richtlinie schreibt eine hohe Fachkraftquote für die neonatologische Intensivpflege sowie einen strikten Personalschlüssel in der pflegerischen Versorgung für die extrem unreifen Frühgeborenen vor.

Huml erläuterte: "Diese personellen Anforderungen führen nicht nur in Bayern, sondern auch bundesweit zu massiven Umsetzungsproblemen – nicht zuletzt aufgrund des Personalkräftemangels in der Pflege. Auf diese Problematik haben wir bereits mehrfach hingewiesen, jedoch haben die Länder auf die Normsetzung im G-BA nur geringe Einflussmöglichkeiten, da sie kein Stimmrecht haben."

Auf Landesebene finden derzeit klärende Dialoge zwischen dem Lenkungsgremium und den Perinatalzentren statt. Hierbei wird es entscheidend darauf ankommen, dass die tatsächlichen Probleme der einzelnen Perinatalzentren – wie der faktische Personalkräftemangel – dargelegt werden. Damit eröffnet sich auch die Möglichkeit für die Zentren, auf Änderungen im Hinblick auf die pflegerischen Anforderungen hinzuwirken. Die Ministerin betonte: "Das bayerische Gesundheitsministerium wird sich auch künftig für sachgerechte Lösungen einsetzen, um gemeinsam mit allen Beteiligten die Versorgung der jüngsten und schwächsten Patienten zu gewährleisten und weiter zu verbessern."