Presse­mitteilung

Huml: Organspende: Nehmen Sie sich ein Herz und entscheiden Sie sich! – Bayerisches Bündnis informiert mit neuer Kampagne „Herzensangelegenheit“

6,5 Millionen Haushalte in Bayern haben in diesen Tagen eine ,Herzensangelegenheit' im Briefkasten: Ein breites gesellschaftliches Bündnis wirbt für eine Entscheidung in Sachen Organspende. Dies betonte die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml heute in München beim Start der bayernweiten Kampagne. "Die Entscheidung für oder gegen die Organspende ist eine Herzensangelegenheit. Sie ist höchstpersönlich. Wer sie aber trifft, nimmt seinen Angehörigen in einer sehr schweren Stunde die Last einer tiefgreifenden Entscheidung ab." Der Bundesgesetzgeber hat mit der Reform des Transplantationsgesetzes 2012 die sogenannte Entscheidungslösung eingeführt: Die Krankenversicherer werden verpflichtet, ihre Versicherten in regelmäßigen Abständen über die Themen Organspende und Transplantation zu informieren und zur Abgabe einer eigenen Erklärung aufzufordern, z. B. auf einem Organspendeausweis. Wer dies nicht tut, überlässt die Entscheidung zur Organspende seinen Angehörigen, die sich dann unmittelbar nach der Übermittlung der Todesnachricht damit auseinandersetzen müssen. Die Bayerische Gesundheitsministerin Huml ruft daher auf: "Die Bayerische Kampagne ,Herzensangelegenheit' wird von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen. Nehmen Sie sich ein Herz und nutzen Sie Zeit mit ihrer Familie, um auch dieses Thema zu besprechen, eine eigene, selbstbestimme Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren. Die Hürde hierfür mag groß sein, der Nutzen für alle um ein Vielfaches größer." Neben dem Bayerischen Gesundheitsministerium beteiligen sich die beiden großen christlichen Kirchen in Bayern, die Verbände der gesetzlichen und privaten Krankenversicherer, die Deutsche Stiftung Organtransplantation – Region Bayern (DSO), die Bayerische Landesärzte- und Landesapothekerkammer sowie die Bayerische Krankenhausgesellschaft. Huml: "Organspende soll kein Tabuthema mehr sein. Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Diskussion. ,Herzensangelegenheit' soll dazu ermuntern."

Bundesweit warten etwa 11.000 Menschen auf ein lebensrettendes Organ, allein in Bayern sind es 2.500. Für die Menschen, die auf eine Organspende warten, war das vergangene Jahr eine besondere Belastungsprobe. Die ohnehin schon niedrige Zahl der Organspenden ist weiter zurückgegangen: Bis Oktober 2013 gab es in Deutschland nur 754 Spender, in Bayern lediglich 102. Umfragen haben aber gezeigt, dass weit mehr Menschen zur Organspende bereit sind als dies in Organspendeausweisen dokumentiert wurde. Weitere Informationen finden Sie unter www.stmgp.bayern.de