Presse­mitteilung

Huml rät angesichts des Pollenflugs zu Allergietests – Bayerns Gesundheitsministerin: Kreuzreaktionen können lebensbedrohlich sein

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt davor, die Folgen einer Pollenallergie zu unterschätzen. Huml betonte am Sonntag: "Während die Hasel- und Erlenpollen-Allergiker langsam aufatmen können, steht der Pollenflug der Birke in Kürze bevor. Auch Eschen-Pollen fliegen zurzeit. Wer an Symptomen wie juckenden Augen oder triefender Nase leidet, sollte unbedingt beim Arzt klären lassen, ob es sich um eine echte Allergie handelt. Denn eine unbehandelte Pollenallergie kann sogar zu Asthma führen."

In Deutschland ist Experten zufolge jeder fünfte Bürger von einer Überempfindlichkeit oder Allergie betroffen. Dabei ist Heuschnupfen die häufigste Allergieform.

Allein in Bayern sind derzeit nach Erkenntnissen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) über zwei Millionen Menschen von einer Allergie und von Überempfindlichkeits-Reaktionen betroffen. Darunter sind rund 330.000 Kinder und Jugendliche im Alter bis einschließlich 17 Jahren. Etwa 490.000 Erwachsene und circa 85.000 Kinder und Jugendliche leiden an Asthma bronchiale. Generell haben etwa 40 Prozent der unbehandelten Allergiker im Schnitt nach acht Jahren chronisches Asthma bronchiale.

Huml, die approbierte Ärztin ist, unterstrich: "Es kann auch zu Kreuzallergien kommen, wie etwa bei Birkenpollenallergikern, die auch kein Kernobst vertragen. Sie sollten während der Pollenflugsaison Äpfel und Kirschen meiden. Denn wenn Betroffene Allergene zusätzlich über die Nahrung aufnehmen, kann dies zu schweren Schockzuständen führen, die lebensbedrohlich sein können. Hier kann nur ein Allergietest Aufschluss geben." Bis zu 60 Prozent der Nahrungsmittelallergien bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind mit einer Inhalationsallergie assoziiert.

Medizinisch notwendige Allergietests bieten unter anderem Hausärzte, Internisten und Kinderärzte an. Bei konkretem Verdacht auf eine allergische Erkrankung ist die Untersuchung eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Huml fügte hinzu: "Faktoren wie eine ungesunde Ernährung, zu wenig Sport und Umweltverschmutzung können das Allergierisiko erhöhen. In den vergangenen Jahren hat die Bayerische Staatsregierung mehrere Millionen Euro in Allergie-Forschungsprojekte investiert. Derzeit wird unter Federführung des bayerischen Gesundheitsministeriums das weltweit einmalige elektronische Polleninformationsnetzwerk Bayern (ePIN) aufgebaut.

Huml erläuterte: "Wir wollen die Allergiker und Asthmatiker im Freistaat in Zukunft mit aktuelleren, genaueren und ortsspezifischeren Daten zum Pollenflug versorgen. Denn nur wer weiß, welche Pollen wann und wo fliegen, kann entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergreifen und seine Medikamente zielgenau einnehmen. Noch in diesem Jahr wollen wir mit dem Probebetrieb von 'ePIN' beginnen, um dann im Jahr 2019 an acht Pollenmessstationen in ganz Bayern den Regelbetrieb aufzunehmen. Die Bayerische Staatsregierung fördert dieses Projekt mit zwei Millionen Euro."