Presse­mitteilung

Huml rät vor Beginn der Zeckensaison zur FSME-Impfung – Bayerns Gesundheitsministerin: Von April bis Oktober ist die Gefahr am größten – Im Jahr 2018 bislang ein FSME-Fall

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml ruft dazu auf, sich rechtzeitig vor der Infektionsgefahr durch Zecken zu schützen. Huml betonte am Montag bei einer Pressekonferenz in Bamberg: "Von April bis Oktober ist das Risiko am größten, sich mit der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME) anzustecken. Deshalb ist es jetzt höchste Zeit für eine Schutzimpfung."

Huml verwies darauf, dass die Zahl der FSME-Fälle in Bayern im vergangenen Jahr deutlich gestiegen ist – und zwar auf 234 Fälle. Im Jahr 2016 waren es nur 159 und im Jahr 2015 128 Fälle. Im laufenden Jahr 2018 wurde bislang ein FSME-Fall in Bayern gemeldet, und zwar aus Unterfranken.

Experten zufolge infizieren sich 90 Prozent der an FSME Erkrankten bei Freizeitaktivitäten. Die Ministerin unterstrich: "Gerade wer sich oft in der Natur aufhält – sei es beim Sport, beim Wandern oder im eigenen Garten – sollte sich impfen lassen." Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 wurden immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risikogebiet erklärt. Aktuell sind bereits 83 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten FSME-Risikogebiet.

Die Ministerin erläuterte: "Aktuell ist in Bayern nur etwa ein Drittel der Schulanfänger gegen FSME geimpft. Gerade Kinder zwischen fünf und neun Jahren sind aber besonders häufig betroffen. Daher empfehle ich den Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder beim Kinderarzt überprüfen zu lassen."

Dr. Markus Frühwein, Vorstandsmitglied der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen, erläuterte bei der gemeinsamen Pressekonferenz: "Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen innerhalb eines Jahres erforderlich. Ab 14 Tagen nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz. Dieser ist für die laufende Saison zunächst ausreichend."

Frühwein fügte hinzu: "Unser Ziel muss eine Durchimpfungsrate für FSME in Bayern von deutlich mehr als 50 Prozent sein. Erst dann kann überhaupt eine Wirkung auf die Erkrankungszahlen bemerkt werden."

Zecken können auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen. Seit Beginn der Meldepflicht am 1. März 2013 wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 20.102 Fälle von Lyme-Borreliose gemeldet (Stand: 05.03.2018). Im vergangenen Jahr (01.01.2017 bis 31.12.2017) waren es 3.535 Fälle von Lyme-Borreliose.

Gegen Borreliose schützt keine Impfung, sie kann aber gut mit Antibiotika therapiert werden. Huml betonte: "Je früher dies geschieht, umso besser. Zudem ist es wichtig, Zecken möglichst schnell und mit einem dafür geeigneten Werkzeug zu entfernen."

Mit dem Nationalen Referenzzentrum am LGL leistet Bayern einen wichtigen Beitrag, Borreliose besser zu erforschen. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf unterstrich: "Die Empfehlung des Robert Koch-Instituts, das Nationale Referenzzentrum für weitere drei Jahre am LGL anzusiedeln, ist ein Beleg für die hohe fachliche Kompetenz und das stimmige Gesamtkonzept des LGL im Rahmen von Forschung, Diagnose und bei der Beratung zur Therapie der Borreliose."

Weitere Informationen gibt es unter:

www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/ und www.zecken.bayern.de