Presse­mitteilung

Huml sagt Depressionen den Kampf an – Bayerns Gesundheitsministerin: Psychische Gesundheit ist Schwerpunktthema im neuen Jahr

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wird 2016 das Vorgehen gegen Depressionen verstärken. Huml betonte am Freitag: "Experten zufolge ist davon auszugehen, dass bei einem Drittel der Erwachsenen im Laufe eines Jahres eine psychische Störung festgestellt wird. Depressionen gehören dabei zu den häufigsten Erkrankungsbildern. Deshalb sehe ich hier Handlungsbedarf!"

Die Ministerin fügte hinzu: "Eine Depression kann jeden treffen – aber man kann etwas dagegen tun. Darüber werde ich im neuen Jahr mit einer Informationskampagne aufklären. Gemeinsam mit zahlreichen Partnern aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, der Jugendhilfe, dem Bildungsbereich, der Politik und dem Sport wird bayernweit eine Vielzahl von regionalen Veranstaltungen stattfinden."

Der Start der Kampagne gegen Depressionen bei Erwachsenen ist für den Herbst 2016 vorgesehen. Sie ist Teil des Jahresschwerpunktthemas "Psychische Gesundheit". Bereits ab Mai wird das Bayerische Gesundheitsministerium die Lage bei den Kindern und Jugendlichen in den Fokus rücken. Höhepunkt soll dabei eine Aktionswoche im Juli sein.

Huml unterstrich: "Mein Ziel ist, dass psychische Erkrankungen entstigmatisiert und aus der Tabuzone herausgeholt werden. Mit der Kampagne wollen wir Eltern, Großeltern, Erzieher, Lehrer und andere Bezugspersonen ansprechen und sie für dieses Thema sensibilisieren."

Die Ministerin kündigte an: "Es wird auch erstmals einen Gesundheitsbericht zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen geben, der im Rahmen eines Fachtages im Juni präsentiert werden soll. Die Zahlen und Fakten bieten die fundierte Grundlage für unser politisches Handeln." Eröffnet werden soll das Jahresschwerpunktthema im Mai mit der Präsentation einer neu konzipierten Wanderausstellung.

Huml verwies darauf, dass die Zahl von Kindern und Jugendlichen mit depressiven Erkrankungen zunimmt. Sie betonte: "Betroffen sind derzeit circa zwei bis drei Prozent der Kinder und fünf bis zehn Prozent der Jugendlichen. Wichtig ist, dass Eltern in solchen Fällen rasch zum Arzt gehen. Sonst geht wertvolle Zeit für eine Therapie verloren."

Das Bayerische Gesundheitsministerium fördert von 2014 bis 2016 das Projekt "Primärprävention von Depression bei Kindern und Jugendlichen mit einem an Depression erkrankten Elternteil" (PRODO) der Ludwig-Maximilians-Universität München mit mehr als 180.000 Euro. Dabei soll ein Präventionsprogramm für die ganze Familie entwickelt werden, um das Erkrankungsrisiko für eine depressive Störung bei den Kindern zu senken. Kinder und Jugendliche, bei denen ein Elternteil an einer Depression leidet, weisen ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko auf, selbst an einer depressiven Störung zu erkranken, gegenüber Kindern und Jugendlichen, deren Eltern nicht depressiv sind.

Bereits in den vergangenen Jahren hat das Bayerische Gesundheitsministerium Jahresschwerpunktthemen gesetzt. 2015 war es die Kindergesundheit und 2014 die Krankheit Diabetes.