Presse­mitteilung

Huml setzt auf Ausbau der Kinderhospizarbeit – Bayerns Gesundheitsministerin würdigt Arbeit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München – Ausstellung im Landtag

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt auf einen weiteren Ausbau der Kinderhospizarbeit. Huml betonte am Mittwoch anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) im Bayerischen Landtag: "Unheilbar kranke Kinder und ihre Familien brauchen eine besonders fachkundige und einfühlsame Unterstützung. Deshalb ist es wichtig, die Palliativmedizin und die Hospizversorgung zu stärken."

Jährlich sterben in Bayern etwa 600 Kinder und Jugendliche an lebensverkürzenden Erkrankungen. Huml unterstrich: "Mein Ziel ist es, den Betroffenen ein möglichst langes Verbleiben in der vertrauten häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Es muss in einer humanen Gesellschaft selbstverständlich sein, dass wir schwerstkranken und sterbenden Menschen beistehen."

Die Ministerin würdigte zugleich die Arbeit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München. Sie betonte: "Es handelt sich hierbei um einen der wichtigsten Akteure in der bayerischen Kinderhospizarbeit. Gerne habe ich dafür 2013 die Schirmherrschaft übernommen."

Huml fügte hinzu: "Wer schwerstkranken und sterbenden Menschen beisteht, braucht ein großes Einfühlungsvermögen und emotionale Stärke. Das gilt umso mehr, wenn es sich um Kinder und Jugendliche handelt. Aufgabe der Politik ist es, für die richtigen Rahmenbedingungen zu sorgen."

Die Ministerin verwies darauf, dass seit dem 8. Dezember 2015 das Gesetz zur Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland in Kraft ist. Sie betonte: "Ein wichtiger Schritt ist zum Beispiel, dass im neuen Gesetz eine eigene Rahmenvereinbarung für stationäre Hospize für Kinder und Jugendliche verpflichtend vorgeschrieben ist. Dafür habe ich mich mit Nachdruck eingesetzt."

Stationäre Kinderhospize sind – im Gegensatz zum stationären Hospiz für Erwachsene – in erster Linie ein Ort der Erholung, der Entlastung und Begleitung der ganzen Familie. Dabei stehen insbesondere auch Geschwisterkinder im Fokus. Diesen speziellen Bedürfnissen soll jetzt umfassend Rechnung getragen werden.

In Bayern gibt es derzeit ein stationäres Kinderhospiz in Bad Grönenbach mit acht Plätzen sowie 16 spezielle Kinderhospizdienste. Darüber hinaus sind bei zahlreichen Hospizdiensten für Erwachsene Kinderhospizhelfer tätig. Die Krankenkassen haben für Nordbayern einen Versorgungsvertrag für ein weiteres Kinder- und Jugendhospiz mit zwölf Plätzen in Aussicht gestellt. Für die Errichtung eines solchen Hospizes hatte sich Unterfranken bereits seit Jahren bemüht. Der konkrete Standort steht noch nicht fest.

Ferner gibt es in Bayern aktuell 18 stationäre Hospize für Erwachsene. Insgesamt stehen in diesen Hospizen derzeit 182 Plätze zur Verfügung. Zusätzlich soll in Coburg ein stationäres Hospiz für Erwachsene mit acht Hospizplätzen errichtet werden.

Um den bedarfsgerechten, flächendeckenden Auf- und Ausbau von stationären Hospizen weiter zu fördern, gewährt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege dem Träger eines stationären (Kinder-)Hospizes Zuwendungen zu den förderfähigen Aufwendungen für die Errichtung und Ausstattung von stationären Hospizen in Höhe von derzeit 10.000 Euro pro Hospizbett.

Ferner stellt das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium jährlich 350.000 Euro für die Förderung der ambulanten Hospizarbeit zur Verfügung. Davon fließen 100.000 Euro über die Bayerische Stiftung Hospiz an die ehrenamtlich Tätigen in der ambulanten Hospizarbeit. Mit dem Geld wird unter anderem die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Kinderhospizbegleitern finanziert.