Presse­mitteilung

Huml setzt auf „Pflegelotsen“ in Unternehmen – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist große Herausforderung

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt darauf, dass in Unternehmen verstärkt auf die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geachtet wird. Huml betonte am Mittwoch: "Es gibt immer mehr Menschen in Bayern, die Angehörige pflegen und gleichzeitig mitten im Beruf stehen. Das ist eine große Herausforderung! Helfen können dabei betriebliche 'Pflegelotsen'."

Die Ministerin erläuterte: "Auch die Arbeitgeber sind bei diesem Thema gefragt. Sie können wichtige Akzente für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen. Ein geeignetes Instrument dafür sind die betrieblichen Pflegelotsen. Sie signalisieren der Belegschaft, dass die Führungskräfte die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wirklich ernst nehmen."

Huml fügte hinzu: "Gemeinsam mit der bayerischen Wirtschaft unterstützt die Staatsregierung die Unternehmen dabei im Rahmen des Familienpakts Bayern. Die betrieblichen Pflegelotsen sind Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen, die entweder Pflegebedürftige betreuen und versorgen oder plötzlich vor die Situation gestellt sind, Pflege organisieren zu müssen. Sie sind Wegweiser, die hilfreiche Kontakte anbieten und auf Ansprechpartner vor Ort verweisen, aber Angebote nicht vermitteln."

Die Ministerin unterstrich: "Diese niedrigschwellige Beratung soll die Pflegenden unmittelbar entlasten und sie unterstützen, schnell eine Versorgung zu organisieren. Auch die Arbeitgeber profitieren davon, indem die Mitarbeiter buchstäblich den Kopf frei bekommen und von den familiären Herausforderungen nicht völlig abgelenkt werden."

Um die ersten betrieblichen Pflegelotsen zu qualifizieren, sollen zunächst Fortbildungsmodule konzipiert und mindestens zwei Pilotschulungen durchgeführt werden. Die Erfahrungen daraus werden genutzt, um die Module zu optimieren und an mindestens einer weiteren Pilotschulung zu erproben. Basierend auf diesen Erkenntnissen soll ein Handbuch entwickelt werden, das als Grundlage für weitere Fortbildungsveranstaltungen dient. Auf der Basis des Handbuchs könnten dann zum Beispiel freiberufliche Dienstleistungsanbieter den Firmen Fortbildungen zum Pflegelotsen anbieten.

Der Auftrag, solche Fortbildungsmodule zu entwickeln, wurde kürzlich der Evangelischen Hochschule Nürnberg erteilt. Das Projekt selbst wird nach derzeitigem Stand im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Hierfür stellt das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium rund 72.000 Euro zur Verfügung. Huml betonte: "Ich hoffe, dass sich viele Firmen an den Pilotschulungen im kommenden Jahr beteiligen."