Presse­mitteilung

Huml setzt auf rasche Fortschritte bei Digitalisierung in den Bereichen Gesundheit und Pflege – Bayerns Gesundheitsministerin: Projekt „MeDiLand“ der Technischen Hochschule Deggendorf erfolgreich angelaufen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml setzt auf rasche Fortschritte bei der Digitalisierung in den Bereichen Gesundheit und Pflege. Huml betonte am Mittwoch anlässlich des Starts des Projekts "Medizin Digital zur Versorgung auf dem Land (MeDiLand)" der Technischen Hochschule Deggendorf im Gemeindeverbund Spiegelau-Frauenau vor rund einem Jahr: "Wir wollen mit digitalen Techniken die medizinische und pflegerische Versorgung weiter verbessern. Gerade im ländlichen Raum bietet die Digitalisierung große Chancen für die Patientinnen und Patienten, für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen."

Huml fügte hinzu: "Mit MeDiLand wollen wir Leistungserbringer vernetzen und die Vorteile der Digitalisierung für Gesundheit und Pflege im ländlichen Raum erlebbar machen. Ich freue mich, dass das Projekt so erfolgreich gestartet ist."

Herzstück von MeDiLand ist ein digitales Netzwerk, das zwei Arztpraxen, Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis, das Pflegewohnheim Rosenium in Spiegelau und das Klinikum Grafenau verbindet. Ärzte und Pflegende können so audio-visuell kommunizieren und Vitaldaten von Patienten und Pflegeheimbewohnern in Echtzeit übertragen.

Durch die im Projekt eingesetzte elektronische Gesundheitsakte sind alle vorhandenen Informationen eines Bewohners immer aktuell sowohl von der Pflegekraft als auch dem Arzt abrufbar, um offene Fragen schneller klären zu können. Mit einer regelmäßigen digitalen Visite des Hausarztes im Pflegeheim freitags soll auch die Versorgung an Wochenenden weiter verbessert werden. Davon profitieren Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, aber auch das Pflegepersonal.

Nach dem erfolgreichen Start setzt Huml auf weitere Maßnahmen. So soll als zweite Klinik das Klinikum Zwiesel an das Netzwerk angeschlossen werden. Außerdem soll eine Bergschutzhütte angebunden werden. In allen beteiligten Einrichtungen werden die Schulungen der Mitarbeiter fortgeführt. Läuft alles nach Plan, können im Herbst die ersten Wanderer zum Beispiel bei Verletzungen oder Unfällen digital erstversorgt werden. Die Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger und der Leistungserbringer mit MeDiLand werden evaluiert.

Mit digitalen Möglichkeiten die Versorgung im Ländlichen Raum stärken – dafür steht auch das vom bayerischen Gesundheitsministerium geförderte Projekt "Digitales Gesundheitsdorf Oberes Rodachtal", kurz Digi-ORT. Die Ministerin wird sich am 4. September vor Ort ein Bild vom dortigen Projektfortschritt machen.

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) hat im Landkreis Kronach eine Plattform entwickelt und erprobt, die das häusliche Umfeld mit ambulanter Pflege und Hausärzten vernetzt. Ergänzend zu den digitalen Lösungsansätzen wird im Rahmen des Projekts eine lokale Anlaufstelle eingerichtet. Diese informiert interessierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort über die Möglichkeiten des technikunterstützten Wohnens und koordiniert darüber hinaus einen ehrenamtlichen Begleitdienst. Ausgewählte Haushalte bekommen die Möglichkeit, digitale Assistenzsysteme zu erproben. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit den regionalen Hausärzten und dem ambulanten Pflegedienst sowie mit Unterstützung der Gemeinden Nordhalben, Steinwiesen und Wallenfels durchgeführt.

Der Freistaat investiert mit der Strategie BAYERN DIGITAL bis 2022 insgesamt sechs Milliarden Euro für Digitalisierungsprojekte, insbesondere auch in den Bereichen Gesundheit und Pflege. MeDiLand ist Teil der Projektreihe "Digitales Dorf Bayern", mit der die Staatsregierung in ländlichen Regionen die Vorteile der Digitalisierung erlebbar machen will.