Presse­mitteilung

Huml setzt sich verstärkt für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen suchtkranker Eltern ein – Bayerisches Gesundheitsministerium förderte Projekt „Schulterschluss“ mit 235.000 Euro – Abschlussveranstaltung in München

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich verstärkt für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen von suchtkranken Eltern ein. Huml betonte am Freitag in einer Pressemitteilung anlässlich der Abschlussveranstaltung zum Kooperationsprojekt "Schulterschluss" für Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien in München: "Wenn Eltern zum Beispiel alkoholabhängig sind oder illegale Drogen nehmen, dann leiden darunter auch die Kinder sehr – oft ein Leben lang. Unbeschwert groß zu werden, ist dann schlichtweg nicht möglich. Stattdessen ist eine solche Kindheit häufig geprägt von Angst, Unsicherheit und mangelnder Geborgenheit, oft auch von Missbrauch und körperlicher Gewalt."

In Deutschland leben Schätzungen zufolge 2,6 Millionen Kinder mit alkoholabhängigen Eltern und etwa 60.000 Kinder mit drogenabhängigen Eltern unter einem Dach. Nahezu jedes sechste Kind kommt aus einer Familie, bei der mindestens ein Elternteil suchtkrank ist. Ihr Risiko, als Erwachsene selbst suchtkrank zu werden, ist nach Experten-Angaben im Vergleich zu anderen Kindern bis zu sechsfach erhöht. Darüber hinaus zeigen sie im Vergleich zu Gleichaltrigen häufiger psychische Auffälligkeiten.

Die Ministerin unterstrich: "Diese Kinder und ihre Familien brauchen unsere Unterstützung und Hilfe. Deshalb hat das bayerische Gesundheitsministerium vor drei Jahren das Kooperationsprojekt 'Schulterschluss' ins Leben gerufen. Dabei wurden die Hilfesysteme der Jugendhilfe und der Suchthilfe zusammengeführt, um die Angebote für die betroffenen Kinder und Jugendlichen zu optimieren und deren Versorgung zu verbessern."

Huml fügte hinzu: "Es ging in erster Linie darum, die Fachkräfte für die besonderen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien zu sensibilisieren. Das bayerische Gesundheitsministerium förderte 'Schulterschluss' in den Jahren 2016 bis 2019 mit 235.000 Euro."

"Schulterschluss" wurde im Rahmen des Bayerischen Präventionsplans in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales umgesetzt. Die Einrichtungen der Jugend- und der Suchthilfe wurden mithilfe von kostenfreien zweitägigen Seminaren auf regionaler Ebene bei der Bildung von tragfähigen Kooperationen und Netzwerken für suchtbelastete Familien unterstützt. Die Ministerin erläuterte: "Die Seminarteilnehmer sollten lernen, Suchtstörungen und vor allem suchtbelastete Familien früh zu erkennen. Außerdem ging es darum, die Gefährdung des Kindeswohls einzuschätzen und spezifische Unterstützungs- und Präventionsmaßnahmen in suchtbelasteten Familien einzuleiten."

Huml fügte hinzu: "Im Projektverlauf ist es gelungen, in den 35 beteiligten Projektregionen insgesamt 600 Fachkräfte aus Jugend- und Suchthilfe an einen Tisch zu holen und Ideen zu entwickeln, wie die Versorgungssituation für die Kinder und ihre Familien optimiert werden kann. Es wurde ein Leitfaden zur Durchführung themenspezifischer Kooperationsseminare für weitere interessierte Fachkräfte aus der Jugend- und Suchthilfe entwickelt."

Weitere Informationen finden sich im Internet unter http://www.schulterschluss-bayern.de/.