Presse­mitteilung

Huml stärkt Suchtprävention für Migranten – Zertifikate für interkulturelle Suchtmediatoren – Modellprojekt wird mit 100.000 Euro gefördert

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml strebt eine verstärkte Aufklärung von Migranten über Suchtgefahren an. Huml betonte am Montag in München: "Oft verhindern Sprachbarrieren und Unkenntnis, dass Migranten bei Suchtfragen Hilfe in Anspruch nehmen. Landsleute können in diesem Fall die besten 'Türöffner' sein. Deshalb ist das Modellprojekt 'Interkulturelle Suchthilfe in Bayern mit Migranten für Migranten' für die Suchtpräventionsarbeit so wertvoll!"

Im Rahmen des Modellprojekts haben sich 26 Bürgerinnen und Bürger mit russischsprachigem Migrationshintergrund ehrenamtlich seit Juni 2015 in einer landesweiten Schulung zu interkulturellen Suchtmediatoren ausbilden lassen. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert das Projekt, das noch bis Ende Mai 2017 läuft, mit 100.000 Euro. Umgesetzt wird das Projekt vom Ethno-Medizinischen Zentrum e.V. (EMZ) Hannover in Kooperation mit dem Bayerischen Zentrum für Transkulturelle Medizin e.V. und zahlreichen bayerischen Suchthilfeeinrichtungen.

Am Montag erhielten die 26 Absolventinnen und Absolventen von der Gesundheitsministerin ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme an dem Kurs, der mit einer Abschlussprüfung endete. Huml unterstrich: "Dank unserer qualifiziert ausgebildeten Suchtmediatoren finden betroffene Migrantinnen und Migranten kompetente Ansprechpartner, die sie an der Hand nehmen und ihnen helfen, sich zurechtzufinden. Es sind Menschen, die die eigene Sprache sprechen und den kulturellen Hintergrund kennen. Aus dem Mund von Landsleuten sind die Informationen viel besser verständlich – und Beratungs- und Hilfsangebote lassen sich auch leichter annehmen."

Die ausgebildeten Mediatoren bieten seit Juli dieses Jahres Suchtpräventionsveranstaltungen in ihrer Muttersprache in den Lebenswelten von Migranten an – etwa in Kulturvereinen, Flüchtlingsunterkünften, Schulen, Sprach- und Integrationskursen oder religiösen Einrichtungen. Aktuell gibt es Veranstaltungen in Augsburg, Amberg, Fürth, München und Nürnberg.

Huml ergänzte: "Durch die Ausbildung und den Einsatz von Suchtmediatoren aus verschiedenen Städten und Gemeinden streben wir eine Ausweitung des Angebotes auf ganz Bayern an. Wir gehen davon aus, dass über den gesamten Projektzeitraum mehr als 2.000 Migranten über die Themen 'Drogen und Sucht' informiert werden können."