Presse­mitteilung

Huml startet neue Initiative für mehr Ärztenachwuchs – Runder Tisch berät zum ersten Mal – Gesundheitsministerin: Auftakt zu intensivem Dialog

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat eine neue Initiative für mehr Ärztenachwuchs gestartet. Am Dienstag traf sich in München zum ersten Mal der neue Runde Tisch zu diesem Thema. An der Sitzung nahm auch Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle teil.

Huml betonte: "Der Runde Tisch ist der Auftakt eines intensiven Dialogs mit allen wichtigen Akteuren des bayerischen Gesundheitswesens. Alle Menschen in Bayern sollen weiterhin Zugang zu einer guten medizinischen Versorgung haben – und das unabhängig von Wohnort und Geldbeutel. Um dies zu erreichen, müssen wir insbesondere auch das Medizinstudium in den Blick nehmen. Ich denke dabei zum Beispiel an mehr Praxisorientierung im Studium und eine attraktivere Gestaltung des Praktischen Jahres.“

Dr. Spaenle unterstrich: „Ich freue mich sehr, dass wir den Dialog zur Stärkung des Gesundheitswesens im ländlichen Raum eröffnen, denn ich sehe auch: Gerade in strukturschwachen Regionen empfinden die Menschen einen Mangel an Ärzten. Diese Sorge wollen wir ernst nehmen. Deshalb werden vom Runden Tisch eingesetzte Arbeitsgruppen über geeignete Maßnahmen diskutieren. Klar ist aber auch: Aktuell sind so viele Ärzte tätig wie nie zuvor – sowohl bundesweit als auch im Freistaat Bayern. Und: In Deutschland und in Bayern nehmen genügend junge Menschen ein Medizinstudium auf. Im internationalen Vergleich werden in Deutschland bezogen auf die Einwohnerzahl doppelt so viele Mediziner ausgebildet wie etwa in den USA oder Japan. In Bayern ist das auch ein Ergebnis der kräftigen Investitionen der Staatsregierung in den vergangenen Jahren: Zusammen mit den bayerischen Universitäten hat der Freistaat Bayern die Zahl an Studienplätzen deutlich ausgebaut. So stieg die Zahl an Studienanfängern im Fach Medizin im Studienjahr 2007/2008 von rund 1.700 auf rund 1.900 im Studienjahr 2013/2014. Mit dieser hohen Zahl an Nachwuchsmedizinern erbringt der Freistaat Bayern bundesweit einen überproportionalen Anteil. Die Planungen für das Universitätsklinikum Augsburg werden neue zusätzliche Studienplätze schaffen.“

Teilnehmer an dem Runden Tisch waren zudem Spitzenvertreter der Bayerischen Landesärztekammer, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Eingeladen waren ferner unter anderem Vertreter verschiedener Ärzteverbände, der Kommunalen Spitzenverbände und der medizinischen Fakultäten in Bayern.

Huml erläuterte: "Der demographische Wandel bringt gleich zwei Herausforderungen mit sich: Zum einen wird in einer alternden Gesellschaft die Nachfrage nach ärztlichen Leistungen zunehmen. Zum anderen hat sich die Altersstruktur in der Ärzteschaft verändert. Schon jetzt sind mehr als 30 Prozent der bayerischen Hausärzte 60 Jahre oder älter. Eine ähnliche Tendenz gibt es bei den Fachärzten. Hier haben wir in den nächsten Jahren einen erhöhten Nachwuchsbedarf."

Die Ministerin fügte hinzu: "Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass viele junge Mediziner nicht Einzelkämpfer sein wollen, sondern lieber in Teams in einer Gemeinschaftspraxis arbeiten. Deshalb müssen wir mehr Wahlmöglichkeiten schaffen! Auch müssen wir versuchen, die ländlichen Regionen für junge Mediziner attraktiv zu gestalten."

Huml verwies zugleich auf das erfolgreiche Förderprogramm des Freistaats zum Erhalt einer wohnortnahen medizinischen Versorgung auf dem Land. Damit konnten bislang 138 Niederlassungen und Filialbildungen sowie 76 Stipendiatinnen und Stipendiaten unterstützt werden.