Presse­mitteilung

Huml treibt Ausbau der Palliativversorgung in Bayern voran – Gesundheitsministerin überreicht am Montag offizielle Anerkennung für das 100. stationäre Angebot für schwerstkranke Menschen – Strikte Absage an aktive Sterbehilfe

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml treibt den Ausbau der Versorgung für schwerstkranke und sterbende Menschen weiter voran. Am Montag wird die Ministerin in München den offiziellen Anerkennungsbescheid für das 100. Angebot einer stationären Palliativversorgung in Bayern überreichen. Es handelt sich um den palliativmedizinischen Dienst am kbo-lsar-Amper-Klinikum München-Ost, der nun in den Krankenhausplan aufgenommen wird.

Huml betonte: "Der Ausbau der Versorgung schwerstkranker Menschen ist ein wichtiges Signal für ein Leben in Würde bis zuletzt. Unsere Botschaft ist: Wir lassen Schwerstkranke am Ende ihres Lebens nicht allein. Ich bin überzeugt, dass wir so dem Wunsch mancher Menschen nach Sterbehilfe überzeugend begegnen können."

Die Ministerin unterstrich: "Das Sterben sollte stärker als Teil des Lebens betrachtet werden – als ein Vorgang, der weder künstlich verlängert noch verkürzt werden soll. Deshalb werde ich mich auch künftig gegen aktive Sterbehilfe einsetzen – und auch gegen organisierte Beihilfe zur Selbsttötung."

Huml fügte hinzu: "Es ist mir ein großes Anliegen, allen Menschen in Bayern Zugang zu einer wohnortnahen Palliativversorgung zu ermöglichen. Denn es ist Aufgabe einer Gesellschaft, schwerstkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Dazu gehört, die Betroffenen soweit wie möglich von Schmerzen zu befreien. Auch ihre Angehörigen brauchen in dieser schwierigen Zeit Zuspruch."

Die stationäre Palliativversorgung wurde bisher an insgesamt 99 Krankenhäusern in ganz Bayern angeboten. Es gibt 49 Krankenhäuser mit einer Palliativstation. Darunter befinden sich 7 Krankenhäuser mit Palliativstation und palliativmedizinischem Dienst. Darüber hinaus gibt es 50 Krankenhäuser, die ausschließlich einen palliativmedizinischen Dienst haben.

Die Ministerin erläuterte: "Der palliativmedizinische Dienst betreut und versorgt betroffene Patienten auf allen Stationen im Krankenhaus. Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten, dem Pflegeteam und weiteren qualifizierten Fachkräften erhält der Patient so eine umfassende palliativmedizinische Versorgung und fürsorgliche Begleitung."

Huml verwies darauf, dass Bayern auch insgesamt die Hospiz- und Palliativversorgung kontinuierlich weiter ausbaut. Im stationären Bereich gibt es im Freistaat gegenwärtig 18 Hospize mit 186 Plätzen sowie ein stationäres Kinderhospiz. In Bayern sind ferner insgesamt 42 Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) für Erwachsene tätig – davon 23 im ländlichen Raum sowie 5 Teams speziell für Kinder- und Jugendliche. Rund 140 Hospizvereine stellen mit vielen tausend ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern die ambulante Hospizversorgung in Bayern flächendeckend sicher.

Das bayerische Gesundheitsministerium stellt pro Jahr insgesamt 100.000 Euro für die Anschubfinanzierung von SAPV-Teams zur Verfügung. Der Auf- und Ausbau stationärer Hospize wird mit 10.000 Euro pro Hospizplatz gefördert.