Presse­mitteilung

Huml treibt Einsatz moderner Technik im Pflegealltag weiter voran – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin fördert Modellprojekt zum Einsatz eines Pflegeroboters im unterfränkischen Erlenbach

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml treibt den Einsatz moderner Technik zur Entlastung von Pflegekräften weiter voran. Huml betonte am Freitag: "Das bayerische Gesundheitsministerium fördert jetzt ein Modellprojekt zum Einsatz des Pflegeroboters 'Pepper'. Dies geschieht in der Tagespflegeeinrichtung 'Ursula Wiegand' der Caritas Sozialstation St. Johannes e.V. im unterfränkischen Erlenbach."

Die Ministerin fügte hinzu: "Die Digitalisierung ist auch bei der medizinischen Betreuung zum Wohle der Pflegebedürftigen wichtig.  Klar ist dabei: Der Mensch muss stets im Mittelpunkt stehen. Technische und digitale Unterstützungsangebote dürfen also die Menschlichkeit nicht verdrängen."

Huml erläuterte: "Digitale und technische Hilfsmittel können Pflegekräfte zwar entlasten, aber nicht ersetzen. Wir wollen keine Roboter statt Pfleger, sondern die Pflegerobotik immer nur als deren Assistenten. Genau hier setzt auch das geplante Projekt der Caritas Sozialstation St. Johannes e.V. in Erlenbach an."

So ist der Pflegeroboter "Pepper" Fachleuten zufolge in der Lage, den täglichen Pflegealltag des Personals durch die Übernahme von einfachen immer wiederkehrenden Tätigkeiten zu erleichtern. Er kann zudem mit Pflegebedürftigen und -kräften kommunizieren und Emotionen anhand von Körpersprache, Mimik und Stimmlage interpretieren – und entsprechend reagieren.

Dieser Roboter bietet den Herstellern zufolge Beschäftigungsangebote für die Pflegebedürftigen, wie etwa Gesellschaftsspiele oder Musikhören. Diese sind speziell auf den Pflegegrad und die jeweilige kognitive und körperliche Beeinträchtigung abgestimmt. Der Einsatz von "Pepper" eignet sich ganz besonders im Bereich der Betreuung und Pflege von kognitiv eingeschränkten sowie pflegebedürftigen Menschen. Der Roboter "Pepper" wird bereits in anderen Sektoren eingesetzt – etwa im Fremdenverkehrswesen als Auskunftsgeber bei der Hotelrezeption.

Das Modellprojekt, das jetzt startete, fördert das bayerische Gesundheitsministerium mit rund 36.000 Euro. Huml unterstrich: "Durch die Übernahme von Routineaufgaben durch den Pflegeroboter soll das Personal der Tagespflegeeinrichtung von immer wiederkehrenden Abläufen entlastet werden. Damit bleibt mehr Zeit für die individuelle Betreuung und Pflege der pflegebedürftigen Menschen. Wichtig ist vor allem, dass im Rahmen des Modellprojekts auch bestehende Vorbehalte gegenüber der modernen Technik abgebaut werden."

Im Zuge des Projektverlaufs werden zunächst die Mitarbeiter der Tagespflegeeinrichtung geschult. Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird der Einsatz von "Pepper" durch die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Während der Evaluation werden neue Applikationen entwickelt und deren Anwendung im Praxisbereich in der Tagespflege fortlaufend getestet und weiter entwickelt.

Huml betonte: "Von diesem Modellprojekt erwarten wir uns Kenntnisse darüber, wie sich der Einsatz von Digitalisierung auf das Wohl von Pflegebedürftigen und auf die Entlastung von Pflegefachkräften auswirkt. Klar ist dabei: Es ist nicht alles sinnvoll, was technisch machbar ist. Darauf muss sehr genau geachtet werden."

Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Pflege (WoLeRaF) zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und der Lebensqualität in der Pflege gefördert.

Darüber hinaus hatte das Bayerische Kabinett im Mai 2017 die Eckpunkte für das Investitionsprogramm "Bayern Digital II" zur digitalen Zukunft Bayerns verabschiedet. Das Programm umfasst für fünf Jahre zusätzliche Investitionen in Höhe von drei Milliarden Euro – auch im Bereich Gesundheit und Pflege.