Presse­mitteilung

Huml treibt Selbstbestimmung von sehbehinderten Menschen voran – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Im Alter auch auf präventive Maßnahmen achten

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml treibt die selbstbestimmte Teilhabe von sehbehinderten Menschen an der Gesellschaft voran. Huml betonte anlässlich des Tages der offenen Tür des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes in Bamberg: "Wir wollen den Bedürfnissen der Menschen mit Sehbeeinträchtigungen noch mehr gerecht werden. Das gilt insbesondere für die Umsetzung baulicher Bestimmungen in stationären Pflegeeinrichtungen und in Heimen für Menschen mit Behinderung."

Die Ausführungsverordnung zum Pflege- und Wohnqualitätsgesetz (AVPfleWoqG) gibt vor, dass neue Einrichtungen barrierefrei sein müssen. Dies umfasst auch die Berücksichtigung von Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit, etwa durch die kontrastierende Gestaltung von Türen oder durch schriftliche Informationen, die durch Berührung erfasst werden können. 

Die Ministerin erläuterte: "Im März haben wir zudem den Leitfaden 'Qualität bei Pflege und Wohnen – Das Pflege-und-Wohn-Qualitäts-Gesetz in Leichter Sprache' herausgegeben. Dabei haben wir ein besonderes Augenmerk auf die Mitbestimmung und Mitwirkung gelegt. Des Weiteren sind Audiodateien für blinde und sehbehinderte Menschen enthalten, die vom Beratungs-, Informations- und Textservice-Zentrum (BIT) des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e. V. (BBSB) München entworfen wurden."

Huml unterstrich: "Ein weiteres Musterbeispiel für die Unterstützung sehbehinderter Menschen ist auch das Projekt ‚Sehen im Alter‘, das wir mit 300.000 Euro gefördert haben. Dabei konnte die Sehfähigkeit einiger Pflegeheimbewohner konkret verbessert werden. Zudem wurden Fach- und Pflegekräfte in Schulungen und Selbsterfahrungsangeboten für die Belange sehbehinderter und blinder Menschen sensibilisiert. Das erfolgreiche Pilotprojekt wurde 2017 durch ein Präventionsprojekt einiger Pflegekassen auf ganz Bayern ausgeweitet."

Die Ministerin verwies zudem auf den wichtigen Beitrag von Prävention: "Sehbehinderung oder Blindheit sind sehr oft schicksalhaft. Aber wo es geht, sollten wir die Möglichkeiten der Prävention nutzen. Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung und dem Verzicht auf das Rauchen sowie die Einhaltung normaler Blutdruck- und Blutzuckerwerte können das Risiko für einige Augenerkrankungen senken, zum Beispiel bei Diabetes mellitus."

Huml ergänzte: "Eine sorgfältige augenärztliche Untersuchung, die Behandlung von Augenkrankheiten und die Versorgung mit individuell optimal angepassten Sehhilfen und anderen Hilfsmitteln können viel zu einem gesunden, selbstbestimmten Leben im Alter beitragen. Selbst wenn Augenkrankheiten das Sehen verschlechtern, können optische und elektronische Hilfsmittel die Teilnahme am täglichen Leben unterstützen."

Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. ist Gründungsmitglied des Bündnisses für Prävention in Bayern. Im Bündnis haben sich bislang 124 Partner in einer freiwilligen Selbstverpflichtung zu den Handlungsfeldern und Zielen des Bayerischen Präventionsplans bekannt.