Presse­mitteilung

Huml überreicht Förderbescheid an TU München – Universität begleitet Modellprojekt zur Hausarztförderung in Schwaben

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml unterstützt die wissenschaftliche Begleitung eines Modellprojekts zur Hausarztförderung im schwäbischen Dillingen. Das "Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen" (AKADemie) zielt darauf ab, Medizinstudierende während ihres Praktischen Jahres (PJ) für den Hausarztberuf zu begeistern. Huml betonte am Montag anlässlich der Übergabe des Förderbescheids an die Technische Universität (TU) München: "Mein Ziel ist es, die Hausarztmedizin in Bayern zu stärken. Derzeit streben nur zehn Prozent der nachrückenden Ärztegeneration eine Tätigkeit als Hausarzt an. Das wird – auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels – nicht ausreichen, um den zukünftigen Bedarf zu decken."

Die Ministerin unterstrich: "Das Modellprojekt in Dillingen möchte mehr Studierende schon während des Praktischen Jahres für den Hausarztberuf gewinnen. Diese Initiative begrüße ich sehr! So werden Nachwuchskräfte früh an die hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum herangeführt. Ich bin mir sicher: Wenn Medizinstudierende in der Allgemeinmedizin praktische Erfahrungen sammeln, wird das ihr Interesse am Hausarztberuf wecken."

Die Initiative "Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen" (AKADemie) wird am Institut für Allgemeinmedizin der TU München wissenschaftlich begleitet. Das Forschungsvorhaben will untersuchen, welche Faktoren dazu beitragen, Nachwuchskräfte für eine spätere hausärztliche Tätigkeit zu motivieren. Diese Studie unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium mit 300.000 Euro. Das "Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen" (AKADemie) ist am Kreiskrankenhaus St. Elisabeth im schwäbischen Dillingen angesiedelt. Dabei arbeiten regionale Hausarztpraxen mit der Kreisklinik zusammen und übernehmen den ambulanten Teil der Ausbildung der Medizinstudenten während des Praktischen Jahres. Studierende, die an dem Programm teilnehmen, erhalten im Rahmen der Studie eine finanzielle Aufwandsentschädigung.

Das Praktische Jahr ist Bestandteil des Medizinstudiums und in drei je viermonatige Abschnitte aufgeteilt. Die ersten beiden entfallen auf die verpflichtenden Fächer Chirurgie und Innere Medizin. Den Fachbereich des dritten Tertials dürfen die Studierenden frei wählen.

Huml unterstrich: "Ich bin zuversichtlich, dass wir durch unsere Initiative mehr Nachwuchs für die Hausarztpraxen gewinnen werden. Dies ist notwendig, da in den nächsten Jahren viele Hausärztinnen und Hausärzte altersbedingt ihre Praxen aufgeben werden."

Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, hat Bayern bereits 2012 ein eigenes Förderprogramm auf den Weg gebracht, um Mediziner für den ländlichen Raum zu gewinnen. Mit dem erfolgreichen Programm werden zum Beispiel Hausärzte mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro unterstützt, die sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Voraussetzung ist, dass es sich um nicht überversorgte Regionen handelt. Bislang konnten in Bayern 135 Niederlassungen und Filialen von Hausärzten gefördert werden.