Presse­mitteilung

Huml verleiht Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreis – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin zeichnet drei innovative Projekte aus Ansbach, Regensburg sowie den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land aus

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat am Mittwoch in München den Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreis verliehen. Ausgezeichnet wurden herausragende Projekte aus Ansbach und Regensburg sowie ein Projekt in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land. Huml betonte: "Insgesamt gab es dieses Mal 129 Nominierungen. Alle diese Projekte spiegeln wider, wie lebenswert und innovativ der Gesundheits- und Pflegestandort Bayern ist! Die Verantwortlichen haben engagiert neue Wege eingeschlagen und bestehende Versorgungstrukturen verbessert."

Die Ministerin unterstrich: "Wir brauchen auch künftig kreative Ideen und Konzepte, um gesundheitliche und pflegerische Angebote so gut zu organisieren, dass sie effizient sind und zugleich die Menschlichkeit nicht zu kurz kommt. Das kann die Politik aber nicht alleine schaffen. Dafür brauchen wir die Innovationskraft der Menschen in Bayern."

Huml fügte hinzu: "Deshalb haben wir vor zwei Jahren den Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreis ins Leben gerufen. Er soll wichtiges Engagement für Gesundheit und Pflege würdigen. Und er will auch Ansporn sein für Bürgerinnen und Bürger, ihre innovativen Ansätze und Ideen nicht nur zu hegen, sondern auch in die Tat umzusetzen."

Einer der drei Preisträger ist die Forensische Präventionsambulanz der Klinik für Forensische Psychiatrie der Bezirkskliniken Mittelfranken in Ansbach. Dort arbeitet ein mehrköpfiges, multiprofessionelles Team daran, das Angebot zur ambulanten psychiatrischen Prävention für psychisch kranke Menschen zu verbessern, die zu Gewalt neigen.

Darüber hinaus wurde die außerklinische Ethikberatung in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land des Netzwerks Hospiz Südostbayern ausgezeichnet. Ein multiprofessionelles Team berät und unterstützt hierbei Patienten und Angehörige sowie Hausärzte, Pflege- und Betreuungsfachkräfte bei ethischen Fragen im Hinblick auf ein würdevolles Sterben.

Der dritte Preisträger ist die Klinik St. Hedwig am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg mit ihrem Projekt "Medizinische Behandlung und Versorgung von Flüchtlingen und Migranten". Um Sprachbarrieren mit den Patienten zu überwinden und diese bestmöglich zu behandeln, arbeitet die Klinik unter anderem mit Dolmetscherdiensten via Video und Übersetzungshilfen. Über ehrenamtliche Helfer mit Migrationshintergrund wird zudem versucht, Flüchtlinge und Migranten für die Krankenpflegehelferausbildung zu gewinnen.

Die drei Preisträger erhalten jeweils 5.000 Euro. Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium hat zudem eine Informations-Broschüre veröffentlicht, in der alle 129 Nominierungen aufgelistet sind, darunter 26 ausgewählte Projekte mit einer Beschreibung. Exemplarisch soll damit zur Nachahmung und zur Weiterentwicklung motiviert werden.

 

Weitere Informationen zu den Preisträgern:

  • Forensische Präventionsambulanz, Klinik für Forensische Psychiatrie der Bezirkskliniken Mittelfranken, Ansbach

    Dieses Projekt hilft im ambulanten psychiatrischen Bereich Tätern und Opfern durch einen besonderen Präventionsansatz. Trägerin ist die Klinik für Forensische Psychiatrie der Bezirkskliniken Mittelfranken in Ansbach. Seit 2012 arbeitet ein mehrköpfiges, multiprofessionelles Team daran, das Angebot für psychiatrische Prävention zu verbessern und zu erweitern. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem eine Gewaltrisikoanalyse, Einzelberatungen, Gruppentrainings, Beratung der Angehörigen zur Deeskalation und Gewaltprävention. Der Möglichkeit erneuter Zwischenfälle wird so vorgebeugt. Während der bisherigen fünfjährigen Laufzeit des Projektes gab es nach Angaben der Forensischen Präventionsambulanz keinen einzigen "Rückfall" eines psychisch Erkrankten.

  • Außerklinische Ethikberatung – Entscheidungshilfe für Patienten, Angehörige, Hausärzte, Pflege- und Betreuungsfachkräfte, Lkrs. Traunstein und Berchtesgadener Land (Netzwerk Hospiz SOB e.V.)

    Die außerklinische Ethikberatung des Netzwerks Hospiz Südostbayern in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land berät und unterstützt seit 2012 mit einem multiprofessionellen Team Betroffene bei ethischen Fragen im Hinblick auf ein würdevolles Sterben; vor allem dann, wenn es Unstimmigkeiten oder Konflikte gibt, zum Beispiel zwischen Patienten und Angehörigen, Hausärzten oder Pflege- und Betreuungsfachkräften. Das aus Klinikseelsorgern, Juristen, Medizinern, Palliativfachkräften und Sozialdienstmitarbeitern bestehende Team hilft, bei diesen sehr schweren Entscheidungen abzuwägen und alle entscheidungserheblichen Aspekte mit einzubeziehen. Für die kostenlose und zeitnahe Beratung ist eine 24-Stunden-Bereitschaftsnummer eingerichtet.

  • Medizinische Behandlung und Versorgung von Flüchtlingen und Migranten, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg – Klinik St. Hedwig

    Die Klinik St. Hedwig im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg setzt sich in innovativer und vorbildlicher Weise für die bestmögliche Behandlung und Versorgung von Flüchtlingen und Migranten ein. Zunächst sorgt sich die Klinik um eine zielgerichtete Kommunikation mit Patienten, die nicht Deutsch sprechen. Dolmetscherdienste wie Videodolmetscher, Piktogramme oder Bildwörterbücher helfen, Sprachbarrieren zu überwinden. Für eine koordinierte Versorgung, insbesondere bei Impfschutz und Hygiene, ist das eine wichtige Basis. Beim weiteren Auf- und Ausbau interkultureller Angebote kommen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer mit Migrationshintergrund ins Spiel. Dahinter steckt unter anderem die Idee, Menschen mit Migrationshintergrund für die Krankenpflegehelferausbildung zu gewinnen. Dann können sie ihre interkulturellen Fähigkeiten später hauptberuflich einsetzen. Damit einher geht der Versuch, auch Menschen mit Asylhintergrund für die Pflegeausbildung zu gewinnen. Die Krankenpflegehelferschule freut sich über neue Schüler und die Vorteile liegen auf der Hand: Die Muttersprache oder sogar Mehrsprachigkeit der Krankenhaus-Mitarbeiter kommt der Versorgung ausländischer Patienten in der Klinik zugute. Und es kann dringend benötigtes gut ausgebildetes Pflegepersonal hinzu gewonnen werden.

Die Laudationes und Fotos können Sie ab Donnerstag, 6. Juli, 10:30 Uhr herunterladen unter:  http://q.bayern.de/gesundheits-und-pflegepreis-2017 (Passwort: GPP_2017!)

Weitere Informationen zum Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreis finden Sie unter https://www.stmgp.bayern.de/ministerium/auszeichnungen/gesundheits-und-pflegepreis/