Presse­mitteilung

Huml verstärkt Vorgehen gegen Masern – Neue Aufklärungskampagne der Bayerischen Gesundheitsministerin startet im Oktober – Kino-Spot mit Titel „Masern sind kein Kinderkram“

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml verstärkt das Vorgehen gegen Masern. Die Ministerin stellte am Donnerstag in München eine neue Impfkampagne gegen diese hochansteckende Krankheit vor. Das Motto lautet: "Masern sind kein Kinderkram!". Teil der Kampagne ist ein Kino-Spot, der ab dem 22. Oktober rund vier Wochen lang in mehr als 70 bayerischen Kinos gezeigt wird.

Huml betonte: "Wir wollen noch mehr Menschen als bisher dazu bewegen, sich impfen zu lassen. Masern gehören zu den ansteckendsten Viruskrankheiten der Welt. Experten gehen jedoch von deutlichen Impflücken in Deutschland aus – vor allem bei Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind."

Die Ministerin fügte hinzu: "Viele Menschen glauben, dass Masern eine harmlose Kinderkrankheit sind. Aber das ist falsch! Denn es handelt sich um eine Krankheit, die schwere Komplikationen mit sich bringen kann. Masern können zudem gerade auch für Erwachsene gefährlich werden."

Als Abschluss der Kampagne wird im nächsten Frühling eine Bayerische Impfwoche stattfinden. Vom 18. bis zum 24. April 2016 gibt es bayernweit eine Vielzahl von Veranstaltungen mit Informationen rund um das Thema Impfen. An der Impfwoche beteiligen sich unter anderem auch Ärzte, Apotheker und Gesundheitsämter.

Huml erläuterte: "Unsere Botschaft ist: Wer sich impfen lässt, der übernimmt Verantwortung für sich und andere. Es geht nicht nur um den Selbstschutz, sondern es geht auch um das Allgemeinwohl. Vor allem müssen sehr kleine Kinder geschützt werden, die noch nicht geimpft werden können. Das sollten auch Impfgegner bedenken!"

Das Ministerium wird zahlreiche Online-Kanäle nutzen, um den 30-Sekunden-Spot möglichst vielen Menschen auch im Internet zugänglich zu machen. Außerdem wird das Video bayernweit an öffentlichen Bildschirmen in Bahnhöfen zu sehen sein –  sowie in Apotheken, Arztpraxen, Universitäten und Fitness-Studios.

Huml fügte hinzu: "Die Kampagne umfasst neben dem Kino-Spot auch Broschüren, Plakate und Postkarten. Die Broschüren zu verschiedenen Impfthemen werden zum Beispiel im Frühjahr 2016 in den S-Bahnen in München verteilt. Dann legen wir auch Postkarten bayernweit in Cafés, Restaurants und Kinos kostenlos zur Mitnahme auf."

In diesem Jahr gab es in Bayern bereits 159 Masern-Fälle. Das sind mehr Erkrankungen als im gesamten Vorjahr 2014, als 114 Fälle registriert wurden. Die Ministerin unterstrich: "Es besteht also Handlungsbedarf. Das hat auch der Masernausbruch in Berlin vor rund einem Jahr gezeigt."

Bei Asylbewerbern wurden bislang in diesem Jahr in Bayern elf Masernfälle registriert. Das sind lediglich sieben Prozent aller gemeldeten Fälle.

Huml erläuterte: "Alle Asylbewerber, die nach Bayern kommen, werden bei ihrer Ankunft in einer Erstaufnahmeeinrichtung gesundheitlich geprüft. So gibt es im Rahmen eines sogenannten 'Kurzscreenings' eine Untersuchung durch Inaugenscheinnahme auf offensichtliche Krankheiten, Infektionen und Verletzungen sowie eine Temperaturmessung."

Das Kurzscreening ist durch die Kreisverwaltungsbehörde sicherzustellen und wird durch die Gesundheitsämter organisiert. Alle Asylbewerber werden außerdem nach § 62 Asylverfahrensgesetz auf übertragbare Krankheiten untersucht. Diese Untersuchungen erfolgen innerhalb von drei Tagen, nachdem der Asylbewerber in der Erstaufnahmeeinrichtung registriert wurde.

Bei auffälligen, relevanten Krankheitsbildern wie zum Beispiel Masern ist eine sofortige medizinische Behandlung zu veranlassen. Jeder Asylbewerber hat zudem die Möglichkeit, sich bei niedergelassenen Ärzten impfen zu lassen und so bestehende Impflücken zu schließen.

Der Kino-Spot im Internet: https://www.youtube.com/watch?v=dzWrsVD6aQA