Presse­mitteilung

Huml warnt vor Medikamenten als Urlaubsschnäppchen – Bayerns Gesundheitsministerin: Rechtzeitig an die Reiseapotheke denken

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml warnt zum Beginn der bayerischen Sommerferien am 1. August vor dem Kauf von Medikamenten im Ausland. Huml betonte am Sonntag: "Gerade bei Fernreisen ist es ratsam, eine gut sortierte Reiseapotheke im Gepäck zu haben. Dagegen warnen Experten davor, sich im Ausland mit preiswerten Medikamenten einzudecken. Denn dort ist das Risiko höher, an gefälschte Produkte zu geraten. Im schlimmsten Fall können die angebotenen Mittel sogar gesundheitsschädliche Stoffe enthalten."

Die Ministerin ergänzte: "Am sinnvollsten ist es, sich vor Antritt der Reise von einem Apotheker bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke beraten zu lassen. Im medizinischen Notfall hat man dann die erforderlichen Arzneimittel parat. Bisweilen ist es schwierig, das gewünschte Medikament im Urlaubsland zu bekommen."

Huml verwies darauf, dass es unterschiedliche Einfuhrbestimmungen bei Arzneimitteln gibt. Sie unterstrich: "Um Probleme mit der Reiseapotheke bei Sicherheits- und Zollkontrollen zu vermeiden, sollte man sich rechtzeitig über die jeweiligen Bestimmungen im Urlaubs- und Transitland informieren. Insbesondere bei der Mitnahme von ärztlich verschriebenen Betäubungsmitteln – beispielsweise starken Schmerz- oder Beruhigungsmitteln – ist eine Bescheinigung vom behandelnden Arzt unbedingt erforderlich. Diese muss vom örtlich zuständigen Gesundheitsamt bestätigt werden."

Bei Reisen in Länder des Schengener Abkommens ist ein mehrsprachiges Formular online verfügbar. Für Reisen in andere Länder sollten sich Reisende bei der Botschaft oder dem Konsulat des jeweiligen Landes nach den gültigen Vorschriften für die Arzneimitteleinfuhr erkundigen.

Die Ministerin ergänzte: "Bei Flugreisen dürfen Arzneimittel grundsätzlich im Handgepäck mit an Bord genommen werden. Diabetiker sollten Insuline auch auf Reisen in einer Kühltasche transportieren. Zu beachten ist, dass die Insuline keinen direkten Kontakt mit einem Kühlelement haben, da sie nicht einfrieren dürfen. Deswegen sollten sie wie andere kälteempfindliche Arzneimittel bei Flugreisen nicht im Koffer transportiert werden, da es im Frachtraum sehr kalt werden kann."

Neben individuellen Faktoren hängt die ideale Zusammensetzung einer Reiseapotheke von der Art der Reise, dem Reiseziel und der medizinischen Versorgung im Urlaubsland ab.

Als Minimalausstattung ist (neben der Dauermedikation) empfehlenswert:

  • Pinzette, Schere, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel
  • Fieberthermometer
  • Arzneimittel gegen Fieber und Schmerzen, Magen-Darm-Verstimmungen und Durchfall (wichtig sind auch Elektrolytlösungen, um den Verlust von Mineralstoffen auszugleichen), ggf. auch gegen Reisekrankheit und akute allergische Reaktionen
  • Nasentropfen (können den Druckausgleich im Ohr bei Flugreisen erleichtern)
  • Insekten- und Sonnenschutzmittel

Zusätzlich bei Fern- oder Abenteuerreisen:

  • Moskitonetz
  • Wasserentkeimungstabletten
  • Prophylaxe gegen Tropenkrankheiten (zum Beispiel Malaria)

Formulare zur Mitnahme von ärztlich verschriebenen Betäubungsmitteln sowie weitere Informationen finden Sie unter

http://www.bfarm.de/DE/Service/Formulare/functions/Bundesopiumstelle/BtM/_node.html.