Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich für eine Stärkung der Allgemeinmedizin an den bayerischen Universitäten ein. Huml betonte am Mittwoch anlässlich der Feier zur Einrichtung eines ordentlichen Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der TU München: "Hausärzte sind bei Gesundheitsfragen oft die ersten Ansprechpartner. Für die medizinische Versorgung sind sie unverzichtbar. Deshalb ist es mein Ziel, den Beruf des Allgemeinmediziners zu stärken. Nur so können wir auch in Zukunft genügend junge Nachwuchskräfte für diese Aufgabe gewinnen."
Die Ministerin unterstrich: "Um den Beruf des Hausarztes attraktiver zu machen, braucht es gerade auch an den Universitäten entsprechende Vorbilder. Ein eigener Lehrstuhl mit einem speziellen Ordinarius nur für die Allgemeinmedizin kann diese Vorbildfunktion erfüllen. Außerdem verleiht er der Allgemeinmedizin mehr Gewicht." Huml ergänzte: "Mit der jetzt vollzogenen Umwandlung des Stiftungslehrstuhls in einen ordentlichen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der TU München wird das Fachgebiet aufgewertet. Ich verspreche mir davon wesentliche Impulse für die Nachwuchsgewinnung im Hausarztbereich."
Im Freistaat gibt es derzeit drei Lehrstühle für Allgemeinmedizin – zwei in München und einen weiteren an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Auch an der Universität Würzburg ist ein Lehrstuhl für Allgemeinmedizin in Planung.
Die Ministerin betonte: "Aktuell absolvieren nur noch zehn Prozent der nachwachsenden Ärztegeneration ihre Facharztweiterbildung auf einem Gebiet, das in eine hausärztliche Tätigkeit mündet. Diese Entwicklung erfüllt mich mit Sorge. Denn gerade in einer älter werdenden Gesellschaft brauchen wir eine gute und wohnortnahe Versorgung mit Hausärzten. Deshalb werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, die Hausarztmedizin an den bayerischen Universitäten zu stärken."
