Presse­mitteilung

Huml will Versorgung demenzkranker Menschen weiter verbessern – Bayerns Gesundheitsministerin: Forschungsprojekt „InKom“ zeigt neue Wege der Kommunikation mit Demenzkranken auf

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will die Versorgung demenzkranker Menschen im Alltag weiter verbessern. Huml betonte am Sonntag: "Menschen mit Demenz verlieren nach und nach die Fähigkeit, mit ihren Mitmenschen zu kommunizieren. Das ist für Angehörige sehr schmerzlich und auch für Pflegekräfte schwierig. Deshalb ist es wichtig, Wege aus dieser Kommunikationsfalle zu finden."

Die Ministerin fügte hinzu: "Das ist etwa im Rahmen des vom bayerischen Gesundheitsministerium geförderten Forschungsprojektes 'Inklusion durch Kommunikation' (InKom) der Hochschule für angewandte Wissenschaften München gelungen. Auf Grundlage des sogenannten 'Farbdialogs' können Angehörige und Pflegekräfte über das Malen und Bilder mit demenzkranken Menschen kommunizieren. Diese Form des Miteinanders erhöht die Lebensqualität der Menschen mit Demenz – und reduziert die psychische Belastung von Angehörigen und Fachkräften."

Nach Schätzungen leben in Bayern derzeit mehr als 230.000 Menschen mit Demenz – bis zum Jahr 2032 werden es voraussichtlich rund 340.000 sein. Das Forschungsprojekt "InKom" wurde im Rahmen der ressortübergreifenden Bayerischen Demenzstrategie vom bayerischen Gesundheitsministerium in der Zeit von Februar bis Dezember 2016 mit 40.000 Euro gefördert. Im Zuge von "InKom" wurden prototypische Kommunikationshürden bei der Betreuung und Pflege demenziell erkrankter älterer Menschen untersucht. Es gab auch Schulungen und den Einsatz eines alternativen kommunikativen Angebots auf der Grundlage des "Farbdialogs".

Eines der zehn Handlungsfelder der im Jahr 2013 ins Leben gerufenen Bayerischen Demenzstrategie der bayerischen Staatsregierung ist die Grundlagen- und Versorgungsforschung. Huml erläuterte: "Im Rahmen der Versorgungsforschung werden innovative Versorgungsstrukturen und -konzepte erprobt, mit deren Hilfe wir die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Demenz optimieren können. 'InKom' ist ein solches Projekt: Der 'Farbdialog' zeigt positive Wirkungen. Die Methode, die auch sinnvoll im Rahmen der Tagesstrukturierung eingesetzt werden kann, verbessert den nonverbalen Austausch mit demenziell Erkrankten."

So können Menschen mit Demenz mittels Farben und Bilder mit ihrer Umwelt in Kontakt treten. Die Ministerin unterstrich: "Ziel ist, die Kommunikation mit demenziell Erkrankten systematisch zu verbessern und den Beteiligten einen gelingenden sozialen Austausch dort zu ermöglichen, wo es an Worten und Handlungsoptionen fehlt." Im Rahmen des Pilotprojekts wurde ein Handlungsleitfaden entwickelt, der auch bürgerschaftlich engagierte Personen qualifizieren soll, sich stärker in die Versorgung demenziell erkrankter Patienten einzubinden.

Huml betonte: "Leitziel unserer Bayerischen Demenzstrategie ist es, einen Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema Demenz zu erreichen und die Selbstbestimmung und Würde der Betroffenen in allen Phasen der Erkrankung zu wahren. Wir wollen die Lebensbedingungen und die Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen sowie deren Möglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbessern."

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