Presse­mitteilung

Huml würdigt ehrenamtliches Hospiz-Engagement – Gesundheitsministerin verleiht in Augsburg Bayerische Hospizpreise – Palliativ- und Hospizversorgung wird weiter ausgebaut

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat am Samstag in Augsburg die diesjährigen Hospizpreise der Bayerischen Stiftung Hospiz verliehen. Damit werden herausragende Leistungen im Ehrenamt sowie innovative und richtungsweisende Projekte aus dem Bereich der Hospizarbeit ausgezeichnet. Die Preisträger 2016 sind die Vorsitzende des Hospizvereins Lindau, Maja Dornier, und das "TrauERwerk", eine offene Trauergruppe für Jugendliche und junge Erwachsene in Erlangen.

Die Ministerin betonte: "Für eine menschliche Gesellschaft sind ehrenamtliche Helfer unverzichtbar. Im Hospizbereich tragen sie maßgeblich dazu bei, dass Sterbende bis zuletzt selbstbestimmt leben können. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung."

Huml fügte hinzu: "Das Sterben sollte nach meiner Ansicht stärker als Teil des Lebens betrachtet werden – als ein Vorgang, der weder künstlich verlängert noch verkürzt werden soll. Deshalb werde ich mich auch künftig gegen aktive Sterbehilfe einsetzen – und auch gegen organisierte Beihilfe zur Selbsttötung."

Die Ministerin unterstrich: "Es darf schwerstkranken und sterbenden Menschen nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie der Gesellschaft zur Last fallen. Vielmehr muss ihnen ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt möglich sein. Bayern baut deshalb die Palliativ- und Hospizversorgung weiter aus."

Huml erläuterte: "Wir wollen vernetzte Angebote schaffen, die eine körperliche, psychische, spirituelle und soziale Begleitung Schwerstkranker und Sterbender garantieren. Dafür arbeiten die qualifizierte ehrenamtliche Hospizarbeit und die professionelle Palliativmedizin Hand in Hand. Wesentliche Strukturen dafür haben wir schon geschaffen." 

Die Ministerin ergänzte: "Wir haben in Bayern an 99 Krankenhäusern Angebote der stationären Palliativversorgung. Außerdem haben wir 40 Teams zur spezialisierten ambulanten Palliativversorgung für Erwachsene (SAPV).  Bei den stationären Hospizplätzen ist unser Ausbauziel nahezu erreicht. Und dann sind da noch viele tausend Bürgerinnen und Bürger, die Sterbenden Beistand leisten –  zu Hause, in stationären Hospizen, auf Palliativstationen in Krankenhäusern oder in stationären Pflegeeinrichtungen."

Als beispielhaft würdigte Huml den Einsatz der Vorsitzenden des Hospizvereins Lindau, Maja Dornier. Die Ministerin betonte: "Maja Dornier ist eine Pionierin in der Hospizarbeit, nicht nur in Lindau und am Bodensee. In den über 30 Jahren ihres unermüdlichen Engagements ist sie zu einer Institution der Hospizbewegung in ganz Bayern geworden."

Huml fügte hinzu: "Das Erlanger 'TrauERwerk' hat eine Lücke im Angebot der Hospizarbeit geschlossen. Offene Trauergruppen für Erwachsene gibt es viele. Ein Angebot, das junge Menschen anspricht, fehlte jedoch bisher in Nordbayern. Ich setze darauf, dass es in Zukunft viele weitere innovative Ideen gibt, die die Verbreitung der Hospizidee in der ganzen Gesellschaft voranbringen."