Presse­mitteilung

Huml: Zahl der stark übergewichtigen Erstklässler in Bayern gesunken – Bayerns Gesundheitsministerin wirbt zum Europäischen Adipositas-Tag am 20. Mai für ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung

Die Zahl der stark übergewichtigen Erstklässler in Bayern ist gesunken. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Samstag anlässlich des Europäischen Adipositas-Tages am 20. Mai hingewiesen. Nach vorläufigen Daten waren 3.276 Kinder (3,2 Prozent) bei den Schuleingangsuntersuchungen für das Schuljahr 2014/15 von schwerem Übergewicht (Adipositas) betroffen. Im Vorjahr waren es 3.326 Kinder (3,3 Prozent). Zehn Jahre zuvor (2004/2005) wurden 4.169 adipöse Kinder (3,6 Prozent) in Bayern eingeschult.

Bezieht man in die Auswertung die Zahl der Kinder mit leichterem Übergewicht ein, so waren im Schuljahr 2014/15 insgesamt 8.539 Erstklässler (8,3 Prozent) im Freistaat übergewichtig. Ein Jahr vorher lag diese Zahl noch bei 8.635 (8,5 Prozent). Zehn Jahre zuvor gab es im Freistaat sogar 10.405 übergewichtige Einschulungskinder (9 Prozent).

Huml warnte davor, die Risiken durch starkes Übergewicht bei Kindern zu unterschätzen. Sie betonte: "Babyspeck und Wonneproppen-Kilos sind nicht immer harmlos: Adipositas im Kindes- und Jugendalter kann gefährliche gesundheitliche Folgen haben."

Die Ministerin erläuterte: "Schon im Jugendalter kann starkes Übergewicht zu Bluthochdruck, Diabetes, Leberschäden, Stoffwechselstörungen oder Gelenkproblemen führen. Hinzu kommen massive seelische Probleme. Deshalb brauchen Kinder und Jugendliche mit Fettleibigkeit Unterstützung, um ein normales, altersgerechtes Gewicht zu erreichen. Je länger das Übergewicht besteht, desto wahrscheinlicher ist es, dass Folgeerkrankungen auftreten."

Experten zufolge kann es durch Adipositas im späteren Alter zu Herz- und Kreislauferkrankungen, Schäden am Bewegungsapparat, Diabetes und Asthma kommen. Huml unterstrich: "Wir werden auch künftig intensiv für eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und Bewegung werben. Mit mehr als drei Millionen Euro fördern wir jährlich mit unserer Initiative Gesund.Leben.Bayern. Modellprojekte, die Menschen verschiedenster Altersgruppen in ihrer Entscheidung für eine gesundheitsförderliche Lebensweise unterstützen. "

Die Ministerin fügte hinzu: "Gesunde Ernährung und Freude an Bewegung müssen einem Kind vorgelebt werden – am besten, die ganze Familie macht mit! Für ein gesundes Körpergewicht ist ein aktiver Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung entscheidend."

Im Rahmen der Initiative Gesund.Leben.Bayern. fördert das bayerische Gesundheitsministerium derzeit drei Projekte, die speziell einen gesunden Lebensstil bei Kindern unterstützen. Zur Prävention von Gesundheitsstörungen, insbesondere der Entwicklung von Übergewicht bei Mutter und Kind wird das Projekt "GeliS – Gesund leben in der Schwangerschaft“ gefördert. Darüber hinaus unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium die "Fit & Aktiv-Tour" von Ski-Star Viktoria Rebensburg mit Informationen zu einer gesunden Lebensweise für Kinder und Familien.

Seit Jahren ist das Gesundheitsministerium zudem Partner im Landesprogramm "Gute gesunde Schule" des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Eine Reihe beispielhafter Projekte und Initiativen, die sich der gesunden Ernährung widmen, sind zudem im Bayerischen Präventionsplan verzeichnet.

Im Jahr 2015 hatte das bayerische Gesundheitsministerium darüber hinaus mit einer Schwerpunktkampagne zur Kindergesundheit zahlreiche Aktionen in den Bereichen Ernährung und Bewegung bei Kindern unterstützt. Huml fügte hinzu: "Weil gerade Kinder mit Migrationshintergrund häufiger stark übergewichtig sind, fördern wir für Migranten das spezielle Präventionsprogramm 'MiMi'. Hierbei werden Migranten von ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache über wichtige Themen zur Gesundheitsförderung informiert, dabei geht es auch um die Kindergesundheit."